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Handwerksmeister stellen am Peterstag ihre Kunst in Sofia vor

Foto: BGNES

Fingerfertigkeit, ein starker Wille, viel Phantasie und fundiertes Wissen über die Eigenschaften der Materialien – all dies zeichnet einen guten Handwerksmeister aus. Die Handwerke gehören zu den ältesten menschlichen Tätigkeiten und bringen das Streben nach Schönheit, Kreativität und Selbstverwirklichung zum Ausdruck. Sie sind untrennbarer Bestandteil unseres Kulturerbes und lassen alte Traditionen aus der Vergangenheit zu neuem Leben erwachen. In der heutigen Zeit rasanter technologischer Entwicklungen lassen uns die Handwerke den täglichen Stress und die Hektik vergessen, insbesondere wenn man sich selbst damit befasst. Das ist auch das Motto einer Initiative der Regionalen Handwerkskammer in Sofia: „Erste Schritte im Handwerk“. Sie startet am 29. Juni, wenn die Bulgaren das Hochfest des Heiligen Petrus und die Handwerker ihren Berufsfeiertag begehen. Die Einwohner und Gäste Sofias, die mit aus der Nähe erleben wollen, wie Keramikgefäße auf der Töpferscheibe gedreht werden, wie unter dem Hammer eines Kupferschmiedes dekorative Plastiken entstehen etc., sollten zur Allee vor dem Regionalen Geschichtsmuseum bummeln. Dort kann Klein und Groß auch selbst seine handwerklichen Fähigkeiten testen.

Foto: Regionale Handwerkskammer Sofia

Durch die Handwerkskunst wahren und pflegen wir unsere bulgarische Identität“, ist Maria Nikolowa von der Regionalen Handwerkskammer in Sofia überzeugt. Die unterschiedlichen Handwerke sind ein wichtiger Bestandteil des bulgarischen immateriellen Kulturerbes, das wir erhalten und popularisieren sollten.

Wir werden Handwerksstuben einrichten, wo sowohl traditionelle Kunstgewerbe vorgeführt werden als auch Handwerke, die im Kontext der Gegenwart eine neue Blütezeit erleben. Jeder Besucher des Regionalen Geschichtsmuseums kann sich an unserem Feiertag an der Fertigung unterschiedlicher Handwerksgegenstände beteiligen. Kupferschmiede, Töpferhandwerker, Holzschnitzer, Kürschner und Meister der bulgarischen Klöppelspitze werden ihre Kunst präsentieren. Eine besondere Attraktion wird sicherlich das Scheibentöpfern und das Schmieden von Kupferschmuck sein. Ein weiteres I-Tüpfelchen auf unserem Programm ist die Spezialität „Weißer Mann“, die am Peterstag vor allem im Balkangebirge aus Milchprodukten zubereitet wird und von den Besuchern verkostet werden kann. Gezeigt wird auch ein altes Handwerk, das in Bulgarien so gut wie ausgestorben ist – das Gravieren von Leder. Wir hoffen, den Peterstag zusammen mit vielen Liebhabern der Kunst und Kultur zu feiern, denn Kunst und Kultur finden ihren Niederschlag auch in den Handwerken. Unsere Idee ist es, die Handwerke aktiv zu popularisieren, damit die Handwerksstuben sich auch in Sofia ausbreiten“, sagte Maria Nikolowa.

Auch heute schicken viele Eltern ihre Sprösslinge gezielt zu einem erfahrenen Meister, damit sie ein Handwerk bei ihm erlernen. In den unterschiedlichen Städten gibt es Handwerkskammern, die ähnliche Demonstrationen und Messen wie diese in Sofia organisieren. Dort kann man dann direkt aus der Quelle schöpfen. Und das wiederum weckt neues Interesse an den Handwerken und bereichert unseren Alltag.

Man fühlt Genugtuung und Erfüllung, wenn etwas unter den eigenen Händen entstanden ist. Das Handwerk ist etwas für selbständige und unabhängige Charaktere. Die Art und Weise, wie ein Meister seine Kreationen schafft, zeugt von seiner Individualität und seiner Auffassung von der Welt. Das Handwerk ist nämlich eine Kunst und nicht nur eine Form der Selbstverwirklichung. Die Nationale Handwerkskammer hat sich zum Ziel gestellt, die Bemühungen der Regionalen Handwerkskammern zu bündeln und so die gesamte Gewerbepalette zu pflegen und zu popularisieren“, sagte abschließend Maria Nikolowa von Regionalen Handwerkskammer in Sofia.

Übersetzung: Rossiza Radulowa



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