In der bulgarischen Schwarzmeermetropole Warna findet vom 1. bis zum 21. August die Internationale Messe der Kunsthandwerke und Künste „Bulgarika“ statt. An ihrer 23. Ausgabe beteiligen sich begabte Vertreter der schönen und angewandten Künste, begnadete Handwerksmeister und Musiker. Wie jedes Jahr können die Besucher aber nicht nur zusehen, wie die einzelnen Meisterwerke entstehen, sondern sich in unterschiedlichen Künsten und Handwerken unterrichten lassen und das schönste Souvenir küren.
„Das Projekt „Ein Handwerk vermachen“ zeigt die Unvergänglichkeit der bulgarischen Handwerke auf. Im Rahmen dieses Projekts stellen wir Autoren vor, die ihr Können an andere weitergeben“, erläutert die Vorsitzende von „Bulgarika“ Wesselina Sawowa. „In Warna gibt es beispielsweise eine Webereischule, die viele Zöglinge hat, die wiederum eigene Nachfolger haben. Ich freue mich sehr, dass in Bulgarien eine Renaissance der Handwerke zu beobachten ist. Vor 23 Jahren noch haben sich viele geschämt zu sagen, dass sie Handwerksmeister sind. Das hat sich inzwischen aber geändert und nun sprechen sie mit Stolz darüber. Viele Gewerbe sind zu neuem Leben erwacht und die Menschen können sich davon ernähren. Eines unserer traditionellen Projekte heißt „Familien“. Darin zeigen wir, wie der Sohn ein Handwerk vom Vater übernimmt, die Tochter von der Mutter oder der Enkel vom Großvater. Jedes Jahr stellen wir eine Familie vor und das jeweilige Handwerk, mit dem sie sich befasst. Mit Hilfe des Projekts „Entdeckungen“ wiederum finden wir Meister aus ganz Bulgarien auf und rücken jedes Mal einen neuen Autor in den Fokus.“
Das, was die Kunsthandwerkmesse in Warna von den anderen in Bulgarien unterscheidet ist, dass sich hier sowohl Vertreter der Kunsthandwerke als auch Künstler zusammenfinden und gemeinsam kreieren. In der Galerie „Das Haus der Meister“ stellen in diesem Jahr Künstler aus Frankreich, Deutschland, Slowenien, den USA, Russland und Südkorea ihre Bilder aus. Vertreten sind natürlich auch bulgarische Künstler und Handwerksmeister.
„Für uns ist es eine ganz besondere Freude, wenn wir sehen, wie sich große Künstler für die Werke von Laien begeistern“, sagt Wesselina Sawowa. „So hat beispielsweise Iwan Kostow, unter dessen Händen einmalige Miniatur-Holzschnitzereien entstehen, letzten Sommer große Anerkennung vom russischen Professors Wjatscheslaw Babijak erhalten. Der Professor meinte, er habe selten schönere Kreationen gesehen. Freude bereitet uns auch die Tatsache, dass es uns gelingt, das Leben von Meistern zu ändern, die wir oft an abgelegenen Orten entdecken. Es reicht, sie dem Publikum vorzustellen. So ist es auch dem talentierten Holzschnitzmeister Trajan Gabrowski aus Tetewen ergangen, dessen Werke während der Messe im Nun vergriffen wurden. Es ist wirklich wichtig, unsere Meister in Warna zu präsentieren, denn hier gibt es viele Touristen, so dass der Meeresgarten auch zu einer Art Sommerbasar avanciert. Derart erkennen die Meister, dass sie sich ihrem geliebten Handwerk widmen und zugleich auch ihre Familien davon ernähren können. Diese Verknüpfung von Kunst und Existenzgründung ist eine der wichtigsten Aufgaben, die uns sehr am Herzen liegt und die wir mit dieser Messe lösen wollen.“
Den Auftakt der Internationalen Messe der Kunsthandwerke und Künste „Bulgarika“ bildet ein Konzert der Musiker von „Aria Bulgaria“ und vom Ensemble „Warna“. Viele Attraktionen sind am Stadtfeiertag von Warna am 15. August eingeplant und zum Schluss der Messe werden die Gewinner des Wettbewerbs „Souvenirs“ bekanntgegeben und die Sonderpreise verliehen.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
Fotos: bulgarika.eu
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