Die 10. Ausgabe des Jugendfestivals der Künste „The Bridge fest“, das in Widin, in der Nähe der historischen Festung Baba Wida an der Donau durchgeführt wurde, ist zu Ende. Selbst die Organisatoren waren von seiner Popularität überrascht. Zur Teilnahme an den verschiedenen Workshops hatten sich 400 Jugendliche im Alter zwischen 16 und 21 Jahren angemeldet. Insgesamt gab es 20 künstlerische Werkstätte für Theater und Film, Schauspielkunst, Gitarrenspiel, Schlagzeug, Dokumentarfilme.
Das Festival hat viele Jugendliche aus allen Landesteilen angelockt. Ihre Eindrücke für Radio Bulgarien haben die 21jährigen Geschwister Sophia und Radostin aus Sofia zusammengefasst, die als Freiwillige nach Widin gefahren sind, um dort bei der Vorbereitung und Durchführung des Festivals zu helfen.
Für Radostin, der an der Sofioter Universität Kulturwissenschaft studiert, sich für Musik interessiert und selbst Gitarre spielt, war The Bridge Fest ein sehr inspirierendes Ereignis und hat ihm in seiner Entwicklung weiter geholfen, wie er selbst sagt, weil es in jeder Hinsicht eine Herausforderung war.
„Es gab dort viel Arbeit für uns 25 Freiwillige“, erzählt Radostin. „Wir haben Essen und Wasser verteilt, Zelte aufgebaut und das alles unter sehr hohen Temperaturen. Es war hart, aber wir haben auch viel Spaß gehabt und gelacht. Die Arbeit hat uns zusammengeschweißt. Es herrschte großes Vertrauen zwischen uns und ohne vorherige Absprache haben wir sofort als ein Team gearbeitet“, erzählt Radostin voller Stolz auch vom erhebenden Gefühl, dass er gebraucht wurde und ihm die freiwillige Arbeit Genugtuung verschafft hat.
Sophia war auch schon bei dem vorangegangenen Festival mit dabei.
„Das erste Mal war ich 2015 als 16jährige Schülerin dort und obwohl alle anderen um die 20 waren, haben sie uns als Gleichberechtigte behandelt“, erinnert sich Sophia, die sich damals am Work Shop für Malerei beteiligt hat.
„Das Erlebte war einzigartig. Obwohl ich das erste Mal auf einem solchen Festival war, hatte ich das Gefühl, alle schon längst zu kennen. Ich war damals so beeindruckt, dass ich mir dachte, dass genau dieses Umfeld auch in Zukunft mein Umfeld sein muss, dass ich mit genau diesen Leuten auch in Zukunft Kontakt pflegen will. Diese Atmosphäre hat uns sehr nahe gebracht. 10 Tage lang im Zelt schlafen und kalt duschen. Das hatte schon etwas. Doch bei Temperaturen um die 40 Grad war kalt duschen genau das Richtige“, lacht Sophia, die jetzt an der Minerva Art Academy in Groningen Grafikdesigne studiert. Ihre Studienwahl hat sie übrigens auf dem Art Festival in Widin durch die dort geknüpften Kontakte getroffen. Sie hält Grafikdesigne für ein sehr breites Feld, auf dem man seinen Ideen freien Lauf lassen kann. „Das grafische Designe ist das Erste, dass die Aufmerksamkeit auf sich zieht, egal was man tut, ob man im Internet surft oder etwas kaufen will. Das Grafikdesigne ist überall, selbst auf dem Fahrschein für die Metro, das man täglich kauft.“
Übersetzung: Georgetta Janewa
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