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Mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede: Sofia mit 30 Elektrokästen mit Folkloreelementen

30 Elektrokästen strahlen im Zentrum von Sofia in neuen Farben und Formen als Teil des Projekts Art4Diplomacy, das Kunstwerke aus Bulgarien und 30 Staaten mit diplomatischen Vertretungen in unserem Land vereint. Die Idee dazu hatte die talentierte Künstlerin Petja Iliewa, die mit ihren Bildern mit bulgarischen Stickereien und Folkloremotiven weltbekannt ist.

Am Projekt beteiligen sich Staaten aus allen Kontinenten“, erklärt Petja Iliewa. „Das Ziel ist, den Menschen zu zeigen, dass die Völker mehr Ähnlichkeiten als Unterschiede aufweisen. Die Menschen in aller Welt haben viel mehr ähnliche Züge als Unterschiede in historischer und kultureller Hinsicht. Unsere Absicht war es auch, den Menschen in der Stadt Freude zu bereiten. Sie sollten bei ihren Spaziergängen durch die Stadt anstelle der alten und unansehnlichen Elektrokästen Collagen sehen, die sie vielleicht anregen über andere Länder und Kulturen nachzulesen.

Die Malerin Petja Iliewa benutzt bei ihren Bildern Elemente aus der bulgarischen Folklore, Motive aus alten Trachten, Haushaltstextilien und Teppichen, für die Bulgarien berühmt ist. 2012 präsentierte sie unser Land auf dem UNESCO-Treffen unter dem Motto „Nachhaltige Energie“ in Andorra.

Für mich ist die einzige nachhaltige und starke Energie, die unser Volk in den Wirren der Zeit bewahrt hat, in der traditionellen Folklore enthalten. Die Menschen haben sich immer an die Farben, Formen und Symbolen gehalten, in ihrem Alltag und bei Festen. Bulgarien hat 7 Folkloregebiete und in jedem meiner Bilder gebe ich etwas aus diesen Regionen wieder, so dass es für die heutigen modernen Menschen interessant und verständlich ist. So kam ich auf die Idee zu zeigen, in was sich die bulgarische Folklore mit der aus anderen Ländern ähnelt“, erinnert sich die Künstlerin.

Dem Projekt haben sich 30 Botschaften angeschlossen, die der Malerin Motive aus dem künstlerischen Erbe ihres Landes zur Verfügung gestellt haben. Sie wiederum hat die dazu passenden bulgarischen Folkloremotive ausgewählt. Für die Collagen hat sie eigene Bilder und Fotos verwendet. Schwierigkeiten soll es nur bei der Auswahl der Fotos von Trachten oder Teilen von Teppichen gegeben haben.

Als etwas ungemein Interessantes betrachtet Petja Iliewa ein Element, dass allen Folkloretraditionen gemein ist. Im Bulgarischen wird es Kanatiza genannt.

Wir Bulgaren sind besonders stolz auf dieses Symbol, das in nahezu allen bulgarischen Stickereien, Textilien und Teppichen enthalten ist. In Wirklichkeit ist es ein mehr als 7000 Jahre altes Symbol, das in absolut allen Erdteilen anzutreffen ist“, erläutert die Künstlerin und fügt hinzu, dass seine Bedeutung überall die Gleiche ist – es symbolisiert die Flügel, die den Menschen helfen, erfolgreich sein Leben zu „überfliegen“. Es ist ein Symbol für Glück und Erfolg.

Was die Farben anbelangt, so gibt es auch Ähnlichkeiten aus dem einfachen Grund, dass die Menschen die Farbigkeit lieben. Die bulgarische Folklore enthält alle schönen und knalligen Farben. 

Die Bilder mit bulgarischen Stickereien und Folkloreelementen von Petja Iliewa wurden in Bulgarien und in 15 Staaten auf 6 Kontinenten gezeigt, auch in der Antarktis. Ein Gemälde der Künstlerin befindet sich im Besitz des französischen Präsidenten Emmanuel Macron.

Die Schönheit der bulgarischen Folkloregebiete, festgehalten in einer Ausstellung auf der Brücke neben dem Kulturpalast in Sofia, haben während der bulgarischen EU-Ratspräsidentschaft bei ihrem Treffen im Mai 2018 die EU- Staats- und Regierungschefs beeindruckt.

Fotos mit den 30 Collagen von Petja Iliewa sind vom 17.-27. September in der Galerie Sredez im Kulturministerium zu sehen.

Übersetzung: Georgetta Janewa

Fotos: Privatarchiv



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