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Krankenversicherte Deutsche werden künftig nur 10% der Rehabilitationskosten in Bulgarien zahlen

Sofia mit erheblichem Potential für Entwicklung des SPA-Tourismus

Foto: BGNES

Krankenversicherte deutsche Staatsbürger, deren Krankenkasse Mitglied des bundesweiten Verbands der Krankenkassen in Deutschland ist, werden künftig ihre Kur auch in Bulgarien durchführen können und dabei nur 10% der Rehabilitationskosten zahlen – der Rest wird von ihrer Krankenkasse übernommen. Bekannt gegeben wurde diese historische für die deutsch-bulgarischen Beziehungen Vereinbarung während des 6. Kongresses des Bulgarischen Verbandes für Balneologie und Wellness-Tourismus, der Ende vergangener Woche in Sofia tagte.

Ziel der Vereinbarung, die als Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen der Deutsch-bulgarischen Industrie- und Handelskammer, dem Bulgarischen Verband für Balneologie und Wellness-Tourismus und dem bulgarischen Gesundheitsministerium zustande kam, ist eine Steigerung der Zahl der deutschen Wellness-Touristen in Bulgarien – bis 2022 soll diese auf 10.000 aufgestockt werden.

Die nächsten Marketingschritte, um Bulgarien als eine ganzjährige touristische Destination zu etablieren, sind Aufgabe des bulgarischen Staates“, kommentierte Dr. Mitko Vassilev, Hauptgeschäftsführer der Deutsch-bulgarischen Industrie- und Handelskammer, gegenüber Radio Bulgarien. „Dies erfordert allerdings die nötigen Mittel und wird nicht von selbst geschehen. Derzeit ist Bulgarien in Deutschland vor allem als Reiseziel für Sommer- und Wintertourismus, nicht jedoch als eine ganzjährige touristische Destination bekannt. Nur wenige Deutsche wissen wahrscheinlich, dass wir ungefähr 500 Mineralwasserquellen haben und dass wir in dieser Hinsicht hinter Island an zweiter Stelle weltweit stehen. Das muss gefördert werden und daher sind Anstrengungen, Veranstaltungen und Werbung erforderlich.“

Ganz dieser Meinung war auch Prof. Todor Tschobanow, Vizebürgermeister der Hauptstadt Sofia, deren Entwicklung als SPA-Reiseziel als einer der Schwerpunkte auf der Tagesordnung des 6. Kongresses des Bulgarischen Verbandes für Balneologie und Wellness-Tourismus stand. Denn neben bekannte Kurorte wie Hissarja, Sandanski oder Welingrad verdankt auch die bulgarische Hauptstadt ihre Entstehung der zahlreichen Mineral- und Thermalquellen auf ihrem Territorium, die bereits zur Römerzeit sehr bekannt und wegen ihrer heilenden Wirkung hoch geschätzt wurden.

Wir sind der Meinung, dass das größte Wachstumspotenzial derzeit im Wellness- und Spa-Tourismus steckt“, erklärte Vizebürgermeister Tschobanow während des Forums. „Für unsere Stadt ist er besonders wichtig, weil Sofia mit außerordentlich reichen Naturressourcen gesegnet ist. Man geht davon aus, dass wir über 8 verschiedene Mineralquellentyps mit Temperaturamplituden zwischen 30 und 90 Grad und einem beträchtlichen Potential für Gewinnung geothermaler Energie verfügen.Um dieses gewünschte Ergebnis zu erzielen, müssen jedoch systematische Anstrengungen unternommen werden. Aus diesem Grund hat der Stadtrat eine Strategie für die Entwicklung von Sofia als Reiseziel und eine separate Strategie für die Nutzung von Mineralwässern in der Stadt gebilligt. Auf dem Territorium der Gemeinde und ihrer Umgebung sind neben den bekannten 8 Mineralwasserquellen etwa 120 weitere kartiert, so dass wir tatsächlich einen sehr kleinen Teil dieser natürlichen Ressourcen nutzen. Wir glauben, dass es in der Stadt 35 Standorte gibt, an denen hydrothermale Zentren verschiedener Kategorien und mit unterschiedlichen Eigenschaften errichtet werden können. Dabei sind viele dieser Orte auch mit dem reichen kulturellen Erbe der Stadt verbunden, was uns ermöglichen wird, ein seltenes und sehr komplexes touristisches Produkt anzubieten“, ist Vizebürgermeister Tschobanow überzeugt.

Laut den aktuellsten statistischen Angaben sind 45 % der Gäste Sofias kulturell interessierte Besucher. Dies veranlasst die Stadtverwaltung, verschiedene Attraktionen in diese Richtung zu schaffen, mit dem klaren Bewusstsein, dass das der wichtigste Sektor der städtischen Tourismusbranche, gefolgt vom Business- und Kongresstourismus (23 %) und dem City-Break-Tourismus (20 %), ist.

Übersetzung und Redaktion: Mihail Dimitrov




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