Die Menschen mit Behinderungen in Bulgarien bekommen die Feindseligkeit ihrer Stadt täglich am eigenen Leib zu spüren. Sie kämpfen mit zu hohen Bordsteinkanten, unzugänglichen öffentlichen Gebäuden und Geschäften, öffentliche Verkehrsmittel und Rampen, die ins nirgendwo führen, doch am meisten mit der Gefühllosigkeit derjenigen, die die Machthebel in der Hand halten, um die Umgebung so zu verändern, dass sie für alle Menschen zugänglich ist. Und während unsere Mitmenschen mit Handicaps darauf warten, dass sich jemand ihrer Probleme annimmt, überrascht ein Landsmann mit einer Erfindung auf, die ihnen Hoffnung gibt.
Der elektrische Gelände-Rollstuhl von Iwajlo Kolew überwindet die Hindernisse in der Stadt mit Leichtigkeit und kann sogar Gipfel erklimmen. Die Vorrichtung auf zwei Rädern, die mit einem Kreiselstabilisator stabilisiert und von Batterien gespeist wird, kann bis zu 8 Stunden lang als Fortbewegungsmittel genutzt werden.
„Die Bewegung nach vorn und nach hinten wird durch die Bewegung des Körpers erreicht. Mit Hilfe des Lenkrads werden die Kurven gemeistert“, erklärt der Erfinder und fügt hinzu, dass die Fortbewegung auch eine Art Reha ist, denn im gewöhnlichen Rollstuhl sitzen die Menschen, ohne etwas tun zu müssen. Hier aber müssen sie mit der Körperbewegung den Wagen in Gang bringen. Das stärke die Rückenmuskulatur, natürlich nur, soweit es die Behinderung erlaubt.
„Ein anderes Ziel war, den Rollstuhl maximal hochzustellen, damit die Personen, die darin sitzen, ihren Mitmenschen in Augenhöhe begegnen können. Sie sollen sich in jeder Hinsicht gleichwertig fühlen“, erklärt Iwajlo Kolew, der vor einigen Jahren ein Training der Basketballmannschaft für Behinderte beobachtete, körperlich starke Menschen mit eisernem Willen. Ihm fiel auf wie schwierig es für sie war, in den Sportsaal zu kommen und entschloss sich, etwas zu unternehmen. Drei Jahre widmete er der Idee, ein Fortbewegungsmittel für diese Menschen zu erfinden und seine Mühe war nicht umsonst. Entstanden war der erste Gelände-Rollstuhl, der es mit jeglichen Hindernissen aufnehmen konnte. Das Erfinderteam von Iwjlo Kolew nannte es liebevoll „der Wilde“.
Mit diesem „Gefährt“ bestieg Wladi Gjurow (auf dem Foto oben zusammen mit Iwajlo Kolew), nach einem Unfall mit dem Fahrrad gelähmt, den Gipfel Tscherni Wrach im Witoscha-Gebirge. Das ist ein weltweiter Erfolg, denn keinem Menschen ist es bisher gelungen, mit einem Behindertenwagen eine solche Höhe zu erreichen. Es ist aber auch eine Hoffnung für viele Menschen, ihre Lebensqualität zu verbessern. Um ihren Traum zu realisieren, sind die Bemühungen der Hersteller und der Behinderten selbst nötig. Eine Unterstützung des Staates bleibt vorerst aus. Iwajlo Kolew ist entrüstet darüber, dass ihnen vom Staat bisher nur Hindernisse in den Weg gelegt wurden. Trotzdem will er nicht aufgeben. Jeden Tag wird der Gelände-Rollstuhl getestet. Jeder, der anruft, wird vom Team mit dem Auto abgeholt, bekommt eine Ausbildung und kann ihn im Witoscha-Gebirge oder im Park kostenlos testen.
„Wir haben die Idee, mehrere Gelände-Rollstühle herzustellen und sie bedürftigen Menschen zur Verfügung zu stellen. Auf diese Weise werden sie, auch wenn sie sich den Rollstuhl nicht leisten können, in der Lage sein, unter Menschen zu kommen, im Wald oder wo sie wollen zu spazieren. Sie sollen wenigstens für kurze Zeit die ihnen aufgezwungene Isolation überwinden können.“
Wie Iwajlo Kolew erklärt, kann der Gelände-Rollstuhl sehr gut verschieden hohe Treppen bewältigen, jedoch nicht jede Schwelle von Geschäften zum Beispiel überwinden, weil die Türbreite nicht berücksichtigt wurde.
„Wir können felsenfest behaupten, dass Sofia für Menschen mit Behinderungen zu 100% unzugänglich ist. Selbst dort, wo es Rampen gibt, führen sie ins Nichts.“
Obwohl es Interesse an dem Gelände-Rollstuhl aus dem Ausland gibt, will Iwajlo Kolew es unbedingt versuchen, die Produktion in Bulgarien starten zu lassen, denn unsere Landsleute brauchen jene Mobilität, die sie zu uns allen führt.
Übersetzung: Georgetta Janewa
Fotos: IMobility
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