Den Erfolg eines Künstlers sollte man nicht an der Zahl der verkauften Bilder messen, sondern daran, ob er einen individuellen Kunststil entwickelt hat. Die bulgarische Künstlerin Rada Jankowa lebt und wirkt seit vielen Jahren im Ausland. Unlängst hat sie ihre erste Ausstellung in Bulgarien eröffnet, nachdem eine Reihe renommierter Galerien in Prag, Amsterdam, Den Haag, New York, Wien und London ihre Werke vorgestellt haben.
Im „Haus von Sofia“ wurden Werke aus ihrer Sammlung „Präludium“ ausgestellt, die der modernen Frau gewidmet und in der Zeitspane 2017-2019 entstanden sind. Rada Jankowa hat das Kunstgymnasium in Sofia absolviert und bildende Kunst an der Universität für angewandte Kunst Wien studiert. Seit sieben Jahren arbeitet sie in den Niederlanden an ihrer Karriere. Eine Ausstellung in Sofia zu organisieren war für sie aus rein logistischer Sicht nicht einfach, weil ihre Gemälde groß sind und sich schwer über lange Distanzen transportieren lassen. Die Einladung für diese Ausstellung fasse sie als Kompliment für ihre Kunst auf.
„Einer meiner Professoren pflegte zu sagen: Ein echter Maler malt mit einem großen Pinsel“, sagte Rada Jankowa und weiter: „Die Idee dabei lautet: Elan und Courage. Mein erstes Atelier war an die 70 m2 groß und ich wusste anfangs nicht so recht, was ich darin machen soll. Bis mir bewusst wurde, dass ich die Möglichkeit habe, riesige Gemälde zu malen. Jemand meinte, ich würde das nicht können und genau das hat mich motiviert, das Gegenteil zu beweisen. Und so begann ich große Bilder zu malen. Ihr Transport und ihr Verkauf gestalten sich schwierig, aber sie sind meine Passion. In letzter Zeit versuche ich, die Leinwand zu verlassen und andere Medien zu benutzen, beispielsweise Videos. Das ist auch für mich selbst ein Experiment.
Mein Thema ist die Frau. Egal was ich male, ich drücke es über die Gestalt der Frau aus. Dieses Thema bewegt mich besonders, seitdem ich Mutter geworden bin. Alles, was eine Frau in dieser Welt zu meistern hat, bewegt mich, die sozialen Rollen, die wir spielen – Mutter, Hausfrau, hübsche, zugleich aber auch liebe und fleißige Frau. Das sind alles Klischees. Aber wir befolgen sie. Ich begehre dagegen auf, doch sollten wir im Kampf um Gleichberechtigung mit den Männern nicht vergessen, dass unsere stärkste Waffe unsere Weiblichkeit ist. So stelle ich auch die Frau auf meinen Bildern dar – stark, feminin und selbstbewusst. Das sind Dinge, die sich gegenseitig ergänzen. Ich hoffe, dass ich dem Betrachter genug Freiraum gebe, damit er eigene Gedanken, Gefühle und Ideen in meine Bilder einbringen kann."
Derzeit arbeitet Rada Jankowa mit der Königlichen Gemäldegalerie in Den Haag zusammen. Dort werden unterschiedliche Kulturevents für die englischsprachigen Ausländer in der Stadt organisiert, die fast die Hälfte der Stadtbewohner ausmachen. Rada Jankowa befasst sich dort nicht nur mit Organisationarbeit, sondern bietet auch Workshops an.
„Außerdem male ich in meinem Atelier“, ergänzt die Künstlerin. „Ich gebe Ausstellungen. Einfach ist es nicht, aber es ist machbar. In alten Schulen, die vor dem Abriss stehen, dürfen Künstler ihrer Phantasie freien Lauf lassen und die Wände gestalten. Mir wurde ein tolles Klassenzimmer zur Verfügung gestellt, wo ich mich nach Lust und Laune austoben kann. Ich habe in den Niederlanden wirklich sehr viel gelernt. Ich bin viel offener den einzelnen Menschen gegenüber geworden und auch viel toleranter. Vor der Ausstellung in Bulgarien habe ich mich an einem Pleinair in Burgas beteiligt und bei meinen Reisen viele Kollegen kennengelernt, was mich sehr freut. Ich habe stets davon geträumt, dass die Künstler weltoffen und Bohémien sind. Das, was ich hier bei den Kollegen hier gesehen habe, sagt mir sehr zu und ich bin froh in Bulgarien zu sein. Die bulgarischen Künstler haben Weltniveau“, so Rada Jankowa abschließend.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
Fotos: @ArtHouseSofia
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