Die Menschen in Bulgarien drücken sich immer freier aus, ahmen immer weniger andere nach und rücken die eigenen Fähigkeiten und Qualitäten ins Rampenlicht. Es stimmt zwar, dass man Andersartige zuerst etwas zurückhaltend behandelt, doch allmählich gewöhnen sich die Menschen daran, dass nicht alle gleich sein können. Sobald man damit beginnt, sich zu akzeptieren, wird man selbst viel ausgeglichener und trifft auch auf viele positive Menschen.
Die Initiative „Bogodome“ wurde als Ausdruck des jugendlichen Strebens nach Freiheit und Selbstverwirklichung ins Leben gerufen. Hinter ihr steht eine Gruppe talentierter Handwerkskünstler, die jungen Menschen dabei helfen wollen, ihren Schönheitssinn zu entwickeln und ihren kulturellen Horizont zu erweitern. Sie wollen dabei Handwerke zu Hilfe ziehen, in denen sie selbst Meister sind. Die erste Initiative der jungen Enthusiasten findet am 15. und 16. November im Zentrum Sofias statt. Der Ort nennt sich „Die kleinen 5“. Dort treffen der Buchbindermeister Kalin Daskalow mit dem Spitznamen Stopan und die KalligrafinElisaweta Sachariewa mit dem Publikum zusammen. Sie und später auch andere Handwerksmeister wollen nicht ihr eigenes Können vorführen, sondern auch alle, die ein Handwerk zum Beruf machen wollen, über die entsprechenden administrativen Schritte aufklären, die zu tun sind. Wenn ihnen alles von erfahrenen Leuten und auf verständliche Weise erklärt wird, könnten sich mehr Leute dafür entscheiden, den Weg des Handwerkers zu beschreiten.
„Wir wollen nicht nur die Aufmerksamkeit auf ein Handwerk ziehen, sondern das hohe Können unserer Meister zeigen. Wir bleiben dabei unserem Streben nach Qualität treu und präsentieren das Beste, das in Bulgarien gemacht wird“, sagt Milko Djulgerow, Gründer der Jugendplattform für Handwerke in Bulgarien:
„Unser Team setzt sich aus Leuten zusammen, die unterschiedlichen Berufe und Beschäftigungen nachgehen und nicht nur Handwerker sind. An erster Stelle versuchen wir den Schöpfern organisatorisch unter die Arme zu greifen und übernehmen einen Teil ihrer administrativen Aufgaben, damit sie mehr Zeit für Kreativität in ihren Ateliers haben. Unsere Plattform setzt auf die Popularisierung und Verbreitung sämtlicher Handwerke, die es in Bulgarien gibt. Wir alle wissen, dass unser Land über ein reiches Erbe an Handwerken verfügt, die heute ausgestorben sind, weil sie niemand mehr ausübt. Die Wahrheit aber ist, dass das Publikum kaum Zugang zu den Handwerken und Meistern hat und nicht einmal ausreichend weiß, wo ihre Werke ausgestellt werden. Wir sehen unsere wichtigste Aufgabe darin, die Arbeit dieser Menschen aufzuwerten und ihr zu mehr Prestige und Wertschätzung zu verhelfen.“
„Die Kultur eines Menschen formt sich aus den angestauten Kenntnissen, die seinen Horizont erweitern“, meint Milko Djulgerow. Er zieht sogar einen Vergleich zwischen den Handwerken und das Beherrschen einer Fremdsprache. „Wenn jemand beispielsweise unterschiedliche Fremdsprachen beherrscht, kann er die Welt bereisen und sich mit vielen Menschen frei unterhalten. Wenn man ein Handwerk beherrscht, dann ist das so, als würde man eine Sprache sprechen, die auch andere Menschen benutzen. So kann man mit Hilfe der Handwerke neue Dinge lernen, sich entwickeln und Wissen sammeln.“
„Was die Kalligraphie angeht – ich weiß nicht, ob diese Kunst in Bulgarien stark entwickelt war. Ich glaube, in der nahen Vergangenheit gab es gewisse Vorgaben für Schönschrift, das war Teil der Ausbildung und auch der Selbstachtung. Genau wie wir einen Menschen danach bewerten, ob er gepflegt aussieht, achten wir auch auf seine Schrift. Aus diesem Grund haben die Generationen früher großen Wert darauf gelegt, wie sie ihre Briefe geschrieben haben. Zu unserer Freude haben wir in unserer Organisation jemanden, der große Erfahrungen in dieser Kunst hat. Das ist Elisaweta Angelowa. Sie wird etwas ganz Simples zeigen – wie man mit einem Pinsel schreibt. Diese Kunst setzt jedoch viel Geduld und Übung voraus. Wir genießen auch Unterstützung seitens unterschiedlicher Organisationen, denen unsere Idee zusagt und wollen einen Kurs in Kalligraphie organisieren, um mehr ins Detail zu gehen.“
Übersetzung: Rossiza Radulowa
Fotos: @iostopan, Written by Ellie und Gergana Mantschewa
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