Heute beginnt die 19. Ausgabe des Berg-und Extremkino-Festivals „Bansko Film Fest“. Bis zum 24. November können seine Besucher in den Genuss von mehr als 90 Filmen aus 35 Ländern kommen, darunter zum ersten Mal auch aus Peru, Mexiko und Litauen. Auf dem Begleitprogramm stehen Ausstellungen, Diskussionen, Vorführungen und ein spezielles Kinderprogramm.
In einem Interview für Radio Bulgarien kam Festivaldirektorin Natali Petrowa auf die erste Ausgabe des Forums zu sprechen:
„Der Doyen des bulgarischen Alpinismus und Extremsports Petar Atanassow, der voriges Jahr von uns geschieden ist, hat viel Herzblut, Wissen und Kontakte in dieses Kinoforum für Berge, Extremsport, Abenteuer und Reisen investiert. Es ist das größte seiner Art in diesem Teil Europas. Als wir das Filmfestival ins Leben riefen, wollten wir die bulgarischen Filme zu diesem Thema ausfindig machen und an einem Ort zusammentun, um sie den nächsten Generationen zu zeigen. Bulgarien kann mit emblematischen Filmen, Regisseuren und Kameraleuten aufwarten, die viele internationale Auszeichnungen gewonnen und es verdient haben, gezeigt zu werden. Wir waren sehr glücklich, dass wir ca. 80 Prozent der Filme auftreiben konnten. Das erste Festival war eine Art Panorama des bulgarischen Berg-Dokumentarkinos. Es hatte keinen Wettbewerbscharakter und es gab keine Jury. Bereits bei seiner zweiten Ausgabe war sein Level gestiegen, denn es wurden viele Filme aus aller Welt vorgeführt, die für großes Interesse sorgten und von einer internationalen Jury ausgezeichnet wurden.“
Im Fokus des Festivals stehen jedes Jahr unterschiedliche Themen. Eines davon ist diesmal das 90. Jubiläum des Bergsteigens und der Höhlenforschung in Bulgarien. Einen weiteren Akzent bildet das Wasser, dem zwei Vorlesungen im Rahmen des Kinderprogramms gewidmet sind: „Der Kreislauf des Wassers“ und „Europas Meere und Ozeane“. Besondere Höhepunkte wird es auch zu wichtigen Jahrestagen geben, beispielsweise dem 85. Jahrestag seit der ersten Besteigung der Nordwand von Wichren, dem zweighöchsten Gipfel in Bulgarien (2.914 m) durch die deutschen Bergsteiger Heinrich Auer und Bernhard Mosl. Dann wären noch der 10. Jahrestag, seitdem Iwan Koschucharow und Freunde von ihm den Mont Blanc bestiegen haben; 30 Jahre seit dem Tod des polnischen Alpinisten Jerzy Kukucha, der alle Achttausender bezwungen hat.
Ein Teil der Filme, die während der diesjährigen Ausgabe des „Bansko Film Fest“ gezeigt werden, sind dem Leben, der Kunst, Religion und Kultur verschiedener Bergvölker gewidmet. Außerdem kann sich das Publikum mit einigen der berühmtesten Bergsteiger und Extremsportler treffen, die in Bansko zu Gast sind.
„Bei uns weilt in diesem Jahr der Franzose Patrice Franceschi, der als erster die Welt auf einem Aeroplan umrundet hat“, erzählt Natali Petrowa. „Das Wichtigste für mich jedoch sind seine humanitären Missionen in Somalia, Bosnien, Papua und Neuguinea. Dann wären noch die Italiener Alessandro Gogna, einer der bekanntesten italienischen Bergsteiger und Autor von über 60 Büchern; Simon Gietl, der 2016 zum Bergsteiger des Jahres gekürt wurde; der Spanier Alex Txikon, einer der derzeit besten Kletterer, der sich zum Ziel gestellt hat, im Winter alle Achttausender ohne künstlichen Sauerstoff zu besteigen. Zu nennen wären außerdem der Franzose Frank Vasseur, ein weltbekannter Höhlentaucher und Höhlentauchtrainer; der legendäre polnische Kletterer Krzysztof Wielicki, Autor des ersten Winteraufstiegs des Everest und der fünfte Mensch der Welt, der alle Achttausender bestiegen hat; der Franzose Anselme Baud, Pionier im Extremskifahren, der zugleich auch Bergführer in Frankreich und anderen Ländern ausbildet u.a.“
„Bansko Film Fest“ weckt immer mehr Interesse bei den Liebhabern von Bergsteigen, Abenteuern, Adrenalin und Reisen und zieht zunehmend mehr Besucher aus Bulgarien und benachbarten Ländern an.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
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