„Es gibt eine Phase im Leben, die durch Unruhe und Verantwortung zu zerstören nicht nötig ist. Die Art wie wir wach werden, ist wichtig, weil wir einen langen Tag zu meistern haben. Unsere Kindheit ist unser Morgen“, sagte einmal sinngemäß die weltbekannte finnischen Malerin und Schriftstellerin Tove Jansson, die mit ihren illustrierte Geschichten für Kinder weltberühmt wurde. Unsere Gesprächspartnerin Heidi Efrat stammt ebenfalls aus Finnland. Auch sie versucht durch das Spiel mit grellen Farben die Kindheit nicht vorüberziehen zu lassen. Heidi Efrat ist Künstlerin und Reisende. Das Schicksal hat es gewollt, dass sie an verschiedenen Orten der Welt lebt und arbeitet.
Ihre Kindheit verbrachte sie in ihrer Heimat Finnland, wo sie eine Schule für Design absolviert hat. Ihre nächsten Stationen waren Deutschland, Israel und die Philippinen. Jetzt lebt sie in Bulgarien. Als Malerin schätzt sie sich glücklich, dass sie überall arbeiten und sich von der Umgebung inspirieren lassen und sich ständig neu entdecken kann.
Bilder von Heidi Efrat gibt es in privaten Kollektionen in den Staaten, in denen sie gelebt hat und seit kurzem auch in Bulgarien. Die jüngste Ausstellung der Künstlerin wurde vor einer Woche im „Haus von Sofia“ in der Hauptstadt eröffnet, wo bis zum 15. Januar ihrer Werke zu sehen sind.
Heidi liebt es, auf eigene Weise die Farben zu studieren. Indem sie Farben aufeinander schichtet, schafft sie eine besondere Tiefe und Glanz ihrer Bilder. Sie behauptet, dass ihre Werke verdeckte Botschaften enthalten. Das Ziel ist, dass der Betrachter überrascht wird und niemals gleichgültig bleibt.
„Der Mix von Farben ist wie eine Therapie für die Seele“, sagt die Künstlerin. Dafür, wie moderne Kunst gemacht wird, hat sie ein eigenes Rezept.
„Man nehme eine Leinwand, füge Farben hinzu und mische sie. Hinzu kommt eine vage, subtile, ferne Idee. Das Entscheidende ist, die starke Intention unserer Vorstellungskraft zu nutzen. Alles findet seinen Platz, die Farben werden ausgeglichen. Das Bild ist dann vollkommen, wenn die Augen, die es betrachten, ruhig werden, und der Gedanke sich seinen Weg durch die Erzählung des Künstlers bahnt“, erklärt Heidi Efrat.
„Die Natur in Bulgarien ist sehr inspirierend für meine Kunst. Das hat mich überrascht. Euer Land ist so schön. Das ist erstaunlich. Die meisten der in der Ausstellung gezeigten Bilder sind in Bulgarien entstanden. Bevor wir hier ankamen, hatte ich keine Erwartungen. Ich wusste nichts über das Land. Jetzt aber bin ich sehr glücklich, hier zu sein. Die Menschen sind zugänglich, es ist sehr einfach, sich selbst zu sein und so wahrgenommen zu werden, wie man ist. Die Bulgaren sind sehr herzliche Menschen, sehr neugierig und sehr gastfreundlich, so dass es für Ausländer einfach ist, Freundschaften zu schließen. Ich bin in Sofia mit meinen beiden Töchtern, die oft in mein Atelier kommen, um mir zu helfen und mit mir zu malen. Sie besuchen immer meine Ausstellungen und sie lieben es, über Kunst zu sprechen. Vielleicht werden sie eines Tages den gleichen Weg gehen. Das Wichtigste ist, dass sie der eigenen Intuition folgen und ihre eigenen Entscheidungen treffen. Ich habe mich für die moderne Kunst entschieden, bin aber keinesfalls auf ein bestimmtes Genre beschränkt. Manchmal male ich sehr abstrakt, manchmal realistisch, manchmal simpel und manchmal konzentriere ich mich auf die Details. Es ist eine Frage der Stimmung und der Vorstellungskraft. Die Inspiration kommt von selbst. Ich glaube, dass Bilder nicht von Ort und Zeit abhängig sind, sondern in den Augen des Betrachters sogar ihre Form verändern können. Kunst entsteht in Momenten der Verwirrung, der Erleuchtung und Arbeit und ist eine herrliche Folge von Ereignissen und Emotionen, so wie das Leben auch. Die Selbstlosigkeit und Ehrlichkeit schaffen auf der Leinwand des Künstlers etwas Erstaunliches und Ehrliches.“
Übersetzung: Georgetta Janewa
Fotos: @ArtHouseSofia
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