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Fünf Jahrhunderte alte Eiche zum „Baum des Jahres“ in Bulgarien gekürt

Foto: bepf-bg.org

Das zehnte Jahr in Folge wurde durch Abstimmung der bulgarische Baum gewählt, der unser Land im Wettbewerb „Europäischer Baum des Jahres“ vertreten wird. Der Sieger wird im Frühjahr 2020 in der Zentrale des Europäischen Parlaments bekanntgegeben. Der bulgarische Contest läuft unter dem Motto „Ein Baum mit Wurzeln“ und zeugt von dem Wunsch seiner Organisatoren von der Stiftung „EkoObschtnost“ (Öko-Gemeinschaft), die bedeutendsten und beliebtesten Bäume aus unterschiedlichen Teilen unseres Landes vorzustellen.

Es sind nicht unbedingt die ältesten, höchsten, wertvollsten und seltensten Arten, sondern genau jene Bäume, die die Menschen zusammenbringen und konsolidieren“, so die Organisatoren des Wettbewerbs. Dieser Formel entsprechen die 24 Bäume, die zum „Baum des Jahres“ gewählt werden konnten.

Der absolute Sieger unter ihnen ist eine 500 Jahre alte Eiche im Dorf Nowo Selo bei Weliko Tarnowo. Sie wurde unter den 10 Finalisten ausgewählt, die es alle verdienten, auch in den kommenden Jahren weiter um den Titel zu kämpfen. Unter den diesjährigen Finalisten befinden sich eine Schwarzkiefer aus Smoljan, eine jahrhundertealte Buche aus dem Raum Gabrowo, eine Platane aus Goze Deltschew, ein sehr alter Buchsbaum aus Kasanlak etc. Von insgesamt 3.000 Stimmen für alle Kandidaten hat die uralte Eiche aus Nowo Selo während des Online-Votings 1.073 Stimmen erhalten.

Der Bürgermeister von Nowo Selo Christo Christow bedankte sich ganz besonders bei den Jugendlichen und Kindern, die aktiv die alte Eiche unterstützt haben, als sie erfuhren, dass sie am Contest teilnehmen wird.

Wir verfolgen diesen Contest seit einigen Jahren und wollten uns daran beteiligen, haben es aber immer wieder vertagt. Die Geschichte unserer alten Eiche ist sehr interessant. Einst befand sich unser Dorf 2-3 km von seiner jetzigen Location entfernt. Es lag an der Abzweigung zwischen Sewliewo und Weliko Tarnowo. Direkt am Dorf führte ein viel befahrener Weg vorbei, der Swischtow (an der Donau) und Konstantinopel verband. Aus diesem Grund waren die Häuser unserer Vorfahren oft räuberischen Überfällen und Plünderungen ausgesetzt. Dort, wo sich unser Dorf jetzt befindet, waren seinerzeit nur dichter Eichenwald und Sümpfe. Am mutigsten war eine Frau, die einfach in den Wald gezogen und sich dort ein Haus gebaut hat. Allmählich sind ihr auch die anderen Dorfbewohner gefolgt, so dass im Laufe der Zeit vom ganzen Eichenwald nur diese einzige Eiche übrigblieb. Sie ist der einzige Zeuge der Ereignisse vor 270 und mehr Jahren. Vor einigen Jahren haben wir einen jungen Eichenbaum unmittelbar neben den „Greis“ gepflanzt, mit der Idee, dass der alte Baum, der die ganze Geschichte sprichwörtlich unter der Rinde trägt, sie an den jungen Spross weitergibt. Derart wollen wir den künftigen Generationen diesen Baum vermachen, als Symbol unseres Dorfes und der gesamten Gemeinschaft, die auch in Zukunft in Frieden und Einklang weiter fortbestehen soll, so wie das immer schon der Fall war. Ich möchte der Stiftung EkoObschtnost meinen Dank für diesen Preis aussprechen! In unserer Person hat sie Freunde und Partner, denn die Sache, der sie sich angenommen hat, ist sehr wertvoll und verdient Unterstützung.

Die Preisträger im Wettbewerb „Ein Baum mit Wurzeln“ – der Bürgermeister von Nowo Selo Christo Christow und die Journalistin Darina Arnaudowa

Der praktische Nutzen für den Gewinner-Baum ist, dass Experten von der Vereinigung der Baumpfleger eine fachmännische Diagnostik vornehmen und den Menschen empfehlen werden, was sie für den Erhalt des Baums tun sollen. Momentan bereitet sich Jung und Alt in Nowo Selo auf das Weihnachtsfest vor, bei dem man sich wieder unter dem altehrwürdigen Baum treffen wird. Dann wird ein Folkloreprogramm den Geist der Weihnacht heraufbeschwören und für gute Stimmung sorgen und die Kinder werden Geschenke erhalten. Und so wird die Idee vom „Baum mit Wurzeln“ auch in Zukunft reiche Früchte tragen.

Übersetzung: Rossiza Radulowa



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