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Eine Lehrerin aus Hissarja repräsentiert Bulgarien während der Olympiade in Tokio

Eine hübsche Bulgarin mit einem Kranz aus Rosen im Haar wird während der Olympischen Sommerspiele in Tokio unser Land repräsentieren. Ihr Foto wird auch eine Jubiläumsbriefmarke im Land der aufgehenden Sonne schmücken. 

Inspiriert durch ein Bild des namhaften bulgarischen Künstlers Wladimir Dimitrow-der Meister plante die Fotografin Dimitra Lefterowa eine Fotosession inmitten von blühenden Sonnenblumen. Als sie aber ihr künftiges Fotomodell kennenlernte, entschied sie sich für das bulgarische Ritual des Rosenpflückens um. Traditionsgemäß wird am Vorabend der Rosenernte das schönste Mädchen gekürt, das mit seiner Anmut und Vollkommenheit der Königin der Blumen das Wasser reichen kann.

Die Kinderlehrerin aus Hissarja Krassi Kisjowa trägt eine bunte bulgarische Tracht, die die Farben der Rosen in sich aufgesogen zu haben scheint, so dass man das Gefühl hat, das Bild eines Künstlers wäre zum Leben erwacht. Eben dieses Foto wurde in eine Ausstellung in der japanischen Stadt Murayama aufgenommen, wo Dimitra Lefterowa eingeladen wurde, Einblicke in die Schönheit Bulgariens zu geben.

Die Gastgeber waren derart beeindruckt, dass sie eine Briefmarke herausgegeben haben, auf der die charmante Bulgarin unser Land während der Olympischen Spiele in Tokio repräsentieren wird.

Auf der Fotografie „Rosenernte“ ist Krassi in die Rolle der Rosenpflückerin geschlüpft und trägt eine authentische Tracht aus dem Raum um Hissarja“, erzählt Dimitra Lefterowa.

„Mit Hilfe dieses Fotos wollten wir eines der emblematischsten Wahrzeichen Bulgariens zeigen – die Rose. Die Japaner sind sehr feinfühlige Menschen. Sie streben nach Vollkommenheit und himmeln die Rosen und überhaupt Blumen an, verehren aber gleichermaßen auch die Schönheit der Frau, der Natur. Sie wertschätzen das, was wir haben, während wir es selbst wohl nicht gebührlich zu würdigen wissen. Unser Land ist in der Tat reich an schönen Frauen und wunderbaren Landschaften. Aus diesem Grund war es völlig normal, dass die Wahl der Japaner auf Krassi gefallen ist, die als hübsche Bulgarin unser Land repräsentiert.“

Von klein auf hat Krassi Kissjowa ihre Großmutter und ihre Mutter, die beide Volksliedsängerinnen waren, bei Volksfesten begleitet, bulgarische Volkstänze getanzt und die traditionellen Trachten bewundert.

„Auf dem Foto trage ich einen baumwollenen pinkfarbenen Rock mit schwarzen Streifen, darunter ein langärmeliges Hemd aus Baumwolle, verziert mit handgemachter Spitze. Manschetten in sehr schönen Farben schützen zugleich die Unterarme. Die Schürze besteht aus Samt und ist bunt bestickt. Um die Taille trage ich eine silberne Gürtelschnalle und einen mit Glasperlen besetzten Gürtel. Diese Tracht wurde bis Mitte des 20. Jahrhunderts getragen und ist typisch für den Raum Hissarja. Ich habe sie von meiner Großmutter geerbt, weshalb sie sehr wertvoll für mich ist. Ich sammle Trachten und habe bereits Trachten aus allen Folkloreregionen Bulgariens. Diese aber liegt mir ganz besonders am Herzen und ich ziehe sie sehr gern an“, sagt Krassi Kisjowa.

Wie fühlt es sich an, eine Tracht zu tragen?

„Wenn ich eine Tracht anziehe, verändere ich mich vollständig“, sagt Krassi Kisjowa. „Während unterschiedlicher Volksfeste treffe ich auf Menschen, die ebenfalls Volkstrachten tragen. Die Energie, die sie ausströmen, ist sehr angenehm und so kehren wir zu unseren Wurzeln zurück. Wir wissen, dass unsere Großmütter viel Fleiß und Herzblut in diese Trachten gesteckt haben, die vor Farben nur so strotzen und mit verschiedenen Stickereien verziert sind. Darin haben sie ihre Wunschträume sowie Symbole für Gesundheit, Liebe und Fruchtbarkeit kodiert.“

Geleitet von ihrer Liebe zu den Traditionen organisiert Krassi Kisjowa in Hissarja das Volksfest „Hajducke Gentscho“, das dem örtlichen Beschützer zu Zeiten der osmanischen Fremdherrschaft gewidmet ist. Mittlerweile träumt sie davon, nach Japan zu reisen und Marayama zu besuchen. Denn dank dieser Stadt können sich die Menschen ein Bild von Bulgarien machen als ein sonniges und schönes Land, in dem hübsche Frauen leben. Die Natur in Murayama gleicht dieser im bulgarischen Rosental. Es ist durchaus kein Zufall, dass sich dort einer der größten Rosengärten mit 750 Pflanzenarten befindet, inklusive der ölspendenden Rose. Während der Olympiade werden die bulgarischen Gymnastinnen in Murayama untergebracht, wo sie jetzt schon einen Fanklub haben, dem bereits 400 Mitglieder angehören.

Übersetzung: Rossiza Radulowa 

Fotos: Dimitra Lefterowa, Archiv und Privatarchiv





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