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Sofioter Philharmonie spielt frühe Werke von Moszkowski und Dvořák

Ljudmil Angelow
Foto: sofiaphilharmonic.com

Ein einziger Tag trennt uns von einem Musikevent, dem man nur selten beiwohnen kann – der Darbietung des Musikwerks eines weltbekannten Komponisten, welches über ein Jahrhundert lang verschollen und verloren geglaubt war. Und zwar in der Interpretation bulgarischer Musiker, die viel Herzblut in die Wiederherstellung und Veröffentlichung dieses Musikwerks investiert haben. Die Rede ist vom Ersten Klavierkonzert von Moritz Moszkowski. Es erklingt in der Darbietung von Ljudmil Angelow und der Sofioter Philharmonie, unter der Stabführung von Wladimir Kiradschiew.

Moritz Moszkowski wurde in Polen geboren und gehört zu den namhaftesten Pianisten seiner Zeit. Anerkennung gewann er als Komponist dank seiner virtuosen Klavierwerke - Konzertetüden, Stücke für Hausmusik etc. Interessant ist, dass in den letzten Jahren das Interesse an seinen Werken eine Renaissance erlebt.

Am 16. Januar wird das Erste Klavierkonzert von Moritz Moszkowski zum ersten Mal im Bulgaria-Saal erklingen. Das geschieht nach dessen Premiere in der Nationalen Philharmonie in Warschau und einer Studioaufnahme mit dem Orchester der BBC in Glasgow, die von Hyperion herausgebracht wurde. Dem Solisten und Pianisten von Weltruf Ljudmil Angelow kommt der größte Verdienst dafür zu, dass dieses Werk zu neuem Leben erweckt ist. Er hat dabei mit dem Dirigenten Wladimir Kiradschiew zusammengearbeitet – ein Bulgare, der seit vielen Jahren in Wien lebt und als Opern- und Sinfoniedirigent in ganz Europa unterwegs ist.

Wladimir Kiradschiew  /  Foto: Helmut Lackinger

Wir begannen unsere Arbeit an diesem Konzert vor 7-8 Jahren“, erzählt Wladimir Kiradschiew. „Ein Bekannter von uns fand die Noten in der Nationalbibliothek in Paris – der Stadt, wo 1925 Moszkowski verstorben ist. Die Konzertpartitur lag in einer Mappe. Wie sich später herausstellte, hatten wir uns einer sehr schwierigen Sache angenommen. Die Partitur war handgeschrieben, keiner ist sicher, ob dieses Werk jemals gespielt wurde. Es wimmelte vor Unklarheiten in puncto Orchestrierung, Partien der einzelnen Instrumente etc. Dank eines anderen Freundes haben wir später die Partitur in Symetrie, Lyon, herausgegeben. Moritz Moszkowski galt als der größte Klaviervirtuose nach Franz Liszt in den 1870er Jahren. Alle waren von seinem technischen Können begeistert. Dieses Konzert ist extrem interessant. Es handelt sich hierbei um ein frühes Werk – Opus 3. Darin hat der Komponist alle technischen Raffinessen, die er beherrschte, mit eingebracht. Und zudem ist es von einmaliger Länge. Das Konzert dauert insgesamt 50 Minuten. Das ist eine schier geniale Musik, getragen von einer herrlichen Emotion. Die ganze Zeit ist das ein Fluss von Romantik, gepaart mit Virtuosität und feinster Klaviertechnik, die man anderweitig kaum zu hören bekommt“, schwärmt Wladimir Kiradschiew. „Das andere Werk, das wir spielen, ist die Sinfonie Nr. 5 von Antonín Dvořák. Sie ist Teil des Konzertzyklus „Die fünfte Sinfonie“ im Programm der Sofioter Philharmonie. Das Publikum bekommt einen jugendlichen, frischen Dvořák zu hören, den wir sicherlich nicht so gut kennen. Das Werk enthält viele Folkloremotive, seine Form ist ebenfalls sehr interessant. Ich habe auch andere frühe Werke von Dvořák dirigiert, dieses aber nicht. Umso mehr freut es mich, dass ich nun die Möglichkeit dazu habe.“

Übersetzung: Rossiza Radulowa



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