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Monk and More – das neue Autorenprojekt von Mario Stantschew

Foto: mariostantchev.com

Thelonious Sphere Monk, einer der größten Pianisten und Komponisten in der Jazz-Geschichte, dient ganzen Generationen Musikern als Vorbild, unabhängig von Geschlecht, Rasse oder sozialer Zugehörigkeit. Während seiner erfolgreichen Karriere in Bulgarien und Frankreich hat Mario Stantschew immer Monks Stücke gespielt. Wie sich herausstellt, ist dessen Einfluss auf die Entwicklung von Mario Stanchew als Pianist und Komponist sehr groß – groß genug, um ihm ein Projekt zu widmen, von dem er lange geträumt hat. Die Musik von „Monk and More“ wird in Studio 1 des Bulgarischen Nationalen Rundfunks aufgenommen.

Er ist mein Lehrer – Monk sowie einige andere großartige Komponisten“, sagt Mario Stantschew. „Ich habe seine Musik lange studiert und bin irgendwann zu dem Schluss gekommen, dass es keinen Sinn macht, ihn nachzuahmen. Das Original kann jeder hören. Wenn du jemandem deinen Respekt zeigen willst, solltest du Reflexionen über seine Musik anstellen und sie durch dein eigenes Prisma brechen. Ich spiele seit langem die Musik dieses großartigen Jazzmanns. Vor Jahren haben wir zusammen mit Wesselin Wesselinow-Eko (Kontrabass) und Dimitar Semow (Schlagzeug) in Bulgarien ein Konzert mit Werken von Monk vorgestellt. Ich war sehr glücklich, weil es vom Publikum sehr gut aufgenommen wurde. Zu jener Zeit war ich noch der Überzeugung, dass ich Monks Originalmusik spielen sollte. Im Laufe der Zeit habe ich mir aber viel Gedanken darüber gemacht und beschlossen, seine Stücke mit meinen Kompositionen zu fusionieren. Ich habe lange davon geträumt, eine CD einzuspielen, auf der ich alle Komponenten beherrschen kann - die Musik, die Musiker, den Ort. Ich habe zwei Musiker eingeladen, die ich sehr respektiere und mit denen ich in Frankreich und Bulgarien gespielt habe - Christo Jozov (Schlagzeug) und Dimitar Karamfilow (Kontrabass). Ich habe ihnen die Partituren und die Musik als Demo zukommen lassen. Derzeit proben wir, machen Aufnahmen und wenn alles gut geht, wird die CD in Frankreich herausgebracht. Im Moment bin ich aber vornehmlich daran interessiert, dass die Aufzeichnungen gut laufen. Geprägt wird das Programm von einem roten Faden zwischen Monks und meinen Musikstücken. Künstler zweifeln in der Regel die Dinge an, ein Leben lang. Das gilt natürlich nicht für alle, es gibt auch viele sehr selbstbewusste Personen, aber ich bin nicht einer von ihnen. Deshalb ist es wichtig, jemanden zu haben, der Vertrauen in deine Arbeit zeigt und dich ermutigt, deine Ideen zu verwirklichen. Christo Jozow schlägt mir seit langem vor, „etwas Seriöses“ aufzunehmen und nun ist die Zeit dafür gekommen. Ich habe mich nicht von ungefähr für diese wunderbaren Musiker entschieden. Sie haben ein Niveau, das ich nur bei den Besten erlebt habe, mit denen ich gespielt habe. Sie gehören zweifellos zu den Besten. Ich rede hier von der Fähigkeit, an der Idee des Leaders festzuhalten und sich gleichzeitig selbst voll mit einzubringen. Die Musik ist kompliziert, es ist kein kommerzielles Projekt. Diese Musik ist viel zu „persönlich“, um sofort gemocht zu werden, aber die Leute sehen den Jazz nicht mehr so eng. Unlängst habe ich bei „Jazz a Fareins“ gespielt. Das ist ein Festival in einer Stadt unweit von Lyon, das dem traditionellen Jazz gewidmet war. Ich habe dem künstlerischen Leiter, mit dem wir uns seit langem kennen, vorgeschlagen, die Jazzsängerin Yildiz Ibrahimova und den Schlagzeuger Stojan Jankulow-Stundschi einzuladen. Zugleich bin ich ein Risiko eingegangen und habe meine Kompositionen vorgeschlagen, die ziemlich weit vom traditionellen Jazz entfernt sind. Es war ein Riesenerfolg! Man kann es also nie im Voraus wissen – sehr oft weiß das Publikum auch Projekte zu würdigen und ich hoffe, dass „Monk and More“ mehr Menschen erreichen wird."

Das neue Projekt enthält Kompositionen, die zu einem früheren Zeitpunkt geschrieben wurden, aber die meisten sind während der letzten Monate entstanden. Nach den Aufnahmen im Bulgarischen Nationalen Rundfunk wird das bulgarische Trio von Mario Stantschew am 27.01. im Studio 5 in Sofia und am 28.01. im „Bebop Cafe“ in Plovdiw Konzerte geben. Mit Sicherheit werden dabei einige Stücke aus dem neuen Programm erklingen. Der Schwerpunkt wird aber auf Jazzstandards liegen sowie auf ihren Originalkompositionen, in deren Genuss wir bei anderen Festival- und Clubauftritten dieser wunderbaren Musiker bereits gekommen sind.

Übersetzung: Rossiza Radulowa



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