Am 19. Februar, dem Tag der Hinrichtung des Freiheitsapostels Wassil Iwanow Kuntschew - Lewski verneigen sich die Bulgaren jedes Jahr aufs Neue vor seinem Lebenswerk und Heldentum.
147 Jahre sind seit dem düsteren Wintertag vergangen, an dem am Rande von Sofia dieser große Bulgare an den Galgen gehängt wurde. Anstatt, dass die Zeit uns entfernt, fügt sie neue Beweise für die Unvergänglichkeit der Worte und Taten des Apostels hinzu.
Lewski ist für immer 35 Jahre alt geblieben. Seine Prophezeiungen zu Lebzeiten werden von Generationen zur Generation als die reine und heilige Wahrheit weitergegeben.
Auch heute noch sind wir bestrebt, dem menschlichen Wesen des Freiheitsapostels näher zu kommen. Deshalb suchen wir sein Geburtshaus auf, legen Blumen nieder und gehen den Weg der Bulgarischen Golgota – von der Gastwirtschaft im Dorf Kakrina, in der Lewski verhaftet wurde, bis nach Lowetsch, wo der Gerichtsprozess gegen ihn begann, weil er zum gefährlichen Feind des osmanischen Imperiums erklärt wurde.
Es gibt kaum einen Bulgaren, der nicht das Museum „Wassil Lewski“ in Lowetsch kennt, wo die reichste Sammlung persönlicher Gegenstände und Dokumente des Apostels aufbewahrt wird. Unter den 6000 Exponaten ist die persönliche Waffe von Wassil Lewski und Gegenstände seiner engsten Mitstreiter um die Befreiung Bulgariens.
Das Museum „Wassil Lewski“ hat eine nationale Bedeutung und ist zum Emblem der Stadt Lowetsch geworden.
„In Lowetsch werden ständig neue Ausstellungen über Wassil Lewski gemacht. Unser Anliegen ist, durch diese Ausstellungen auch die engsten Vertrauten und Gleichgesinnten von Lewski vorzustellen“, erklärt der Chefkurator des Regionalen Geschichtsmuseums von Lowetsch Teodor Tontschew und fügt hinzu, dass Lewski in Lowetsch eine zeitweilige Regierung, das Innere Revolutionskomitee, gegründet hat und mehr als 30 Einwohner der Stadt in verschiedenem Masse die Arbeit von Lewski und dem Revolutionskomitee unterstützt haben, bisher aber nur 14 von ihnen vorgestellt wurden.
„Lewski wandte sich in einem seiner Briefe vom 19. Februar 1872 an die neu eingeweihten Mitglieder des Revolutionskomitees: „…eure Namen werden in der Geschichte unauslöschbar sein, ihr müsst klug arbeiten.“ Diese Worte beziehen sich auf allen Funktionären und Mitstreitern von Lewski, auch auf diesen aus Lowetsch. Es ist eine in Erfüllung gegangene Prophezeiung des Apostels, denn ihre Namen sind in der bulgarischen Geschichte in goldenen Lettern gemeißelt. Nach ihnen wurden Straßen und Kindergärten benannt. In den Museen wird über ihr Leben berichtet“, erzählt Teodor Tontschew.
Zum 147. Todestag von Lewski finden verschiedene Veranstaltungen statt, an denen sich viele Kulturinstitute beteiligen. Die Kulmination ist ein Umzug zur Gastwirtschaft im Dorf Kakrina, in der Lewski am 28. Dezember 1872 gefangen genommen wurde.
Einziger Zeuge dieser Geschichtsereignisse ist die Jahrhunderte alte Ulme im Hof. Durch Konservierungsarbeiten wurde der Stamm des Baumes stabilisiert, um noch viele Jahre an den Freiheitsapostel und seinem schweren Weg zur ersehnten Freiheit und Unabhängigkeit Bulgariens zu erinnern.
Übersetzung: Georgetta Janewa
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