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Covid-19 in Bulgarien: Tag 37

Foto: Ani Petrowa


9 neue COVID-19-Fälle

685 Personen seien nachweislich an COVID-19 erkrankt, gab der nationale Stab für das Coronavirus bekannt. Am 13. April seien 9 neue Fälle gemeldet, 5 in Sofia und 4 in Stara Sagora.
384 der Erkrankten seien Männer, 301 Frauen.
An einer Infektion mit COVID-19 seien 32 Personen verstorben. Beim letzten verstorbenen Patienten handele es sich um einen 43-jährigen Mann aus Pestera mit Diabetes und Hypertonie.

Höhepunkt von COVID-19 in Bulgarien noch nicht erreicht 

„Der Höhepunkt der COVID-19-Verbreitung ist noch nicht erreicht. Es stehen ernsthafte Untersuchungen kritischer Orte mit kritischen Personen bevor. Ich hoffe inständig, dass wir kein hohes Infektionsniveau erreichen, doch das hängt von uns allen ab“, erklärte Gesundheitsminister Kiril Ananiew und räumte ein, dass die Obst- und Gemüsemärkte nach dem orthodoxen Ostern geöffnet werden können, wenn die Epidemie-Maßnahmen von Händlern und Kunden eingehalten werden. 

Neue „Grüne Korridore“ für Warentransporte durch Bulgarien

Zwei neue Routen sind zu den sogenannten „Grünen Korridoren“ für den Warentransit durch Bulgarien hinzugekommen, informierte die Straßenbehörde. Die eine Route verbindet die Donaubrücke bei Russe mit dem Grenzübergangspunkt zu Griechenland „Kulata“, wobei die Hauptstadt Sofia auf dieser Strecke liegt. Die zweite Route führt entlang der Autobahn „Thrakia“ bis zum Schwarzmeerhafen Burgas. Mit einem Fährtransport über das Schwarze Meer wird die Verbindung zwischen Europa und dem Kaukasus bis Batumi in Georgien verwirklicht. Von dort führt der Korridor bis nach Armenien und Aserbaidschan.
Die Karte mit den Transportkorridoren wurde auf www.api.bg und www.bgtoll.bg veröffentlicht.

3 Szenarien für makroökonomischen Folgen für Bulgarien 

Die Szenarien für die makroökonomischen Folgen der Ausbreitung des Coronavirus und die Maßnahmen zu seiner Bekämpfung wurden in einem Bericht des Instituts für Wirtschaftsforschung der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften vorgelegt.
Dem optimistischen Szenario zufolge werde der Höhepunkt der Epidemie Mitte Mai erwartet. Eine zweite Welle von Erkrankungen in der zweiten Jahreshälfte werde ausbleiben und die Wirtschaft normal funktionieren. 
Das realistische Szenario setzt den Höhepunkt der COVID-19-Erkrankungen Ende Juni, Mitte Juli an mit einer allmählich einhergehenden Lockerung der Maßnahmen und eventueller Wiedereinführung von Begrenzungen, einem Sinken des BIP um 4,2% und einer Arbeitslosenrate von 10%. 
Im pessimistischen Szenario wird der Höhepunkt der COVID-19-Welle für Mitte August prognostiziert, einhergehend mit einer abwechselnden Lockerung und Verstärkung der Epidemie-Maßnahmen, einem Rückgang des BIP um 5,7%, einer Inflation von 5,2% und Arbeitslosenrate von 12%. 

Bulgarisches Medikament gegen COVID-19 in Entwicklung

Es werde eine bulgarische Produktion eines Arzneimittels gegen das
Coronavirus geben, ein Rohstoff dafür werde derzeit erwartet, teilte der Chef des Stabs für das Coronavirus Prof. Wenzislaw Mutaftschijski mit. Er fügte hinzu, dass man in diesem Zusammenhang im Gespräch mit Professor Toni Wenkow, Dekan der Pharmazeutischen Fakultät der Medizinischen Universität in Plewen sei.
Die bulgarischen Krankenhäuser verfügen über ausreichende Medikamente für die Behandlung von 16.000 Patienten mit Coronavirus, bestätigte Mutaftschijski.

Bulgarien und VАЕ gemeinsam gegen Covid-19

Zwei Flugzeuge haben 32 Tonnen Fleisch, Gemüse und Milchprodukte, die von bulgarischen Unternehmen bereitgestellt wurden, an den internationalen Flughafen Abu Dhabi geliefert. Das geschah im Zeichen der guten Zusammenarbeit zwischen Bulgarien und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE). Die Zustellung wurde vom bulgarischen Ministerium für Ernährung, Land- und Forstwirtschaft organisiert. Als Gegenleistung erhält Bulgarien von den VAE 15 Tonnen medizinische Bedarfsartikel - Atemschutzmasken, Handschuhe, Desinfektionsmittel und Kleidung sowie Lebensmittel. Am Flughafen haben der bulgarische Wirtschaftsminister Emil Karanikolow und der Staatsminister in der Regierung der Vereinigten Arabischen Emirate Ahmed Ali Al Sayegh die bilaterale Zusammenarbeit im Rahmen der Covid-19-Pandemie erörtert. Karanikolow bekräftigte das Engagement Bulgariens, die bilateralen Beziehungen zu stärken und die Bemühungen zur Kontrolle von Covid-19 mit den VAE zu koordinieren.

Handelsketten verpflichtet, bulgarische Produkte anzubieten

In Unterstützung der bulgarischen Hersteller hat die Regierung beschlossen, die Handelsketten zu verpflichten, Waren bulgarischer Produzenten anzubieten. Das gilt insbesondere für Milch und Milcherzeugnisse, Fisch und Fischprodukte, Frischfleisch, Eier, Honig, Saison-Obst- und Gemüse. Diese müssen als bulgarische Waren besonders gekennzeichnet und an geeignet Orten ausgestellt werden. Diese Maßnahme gilt für alle Selbstbedienungsgeschäfte, die in mehr als drei Regionen des Landes Filialen besitzen.

Lockerung von Begrenzungsmaßnahmen bedroht Gesundheitssystem

Bei Lockerung der Begrenzungsmaßnahmen gegen die Verbreitung von COVID-19 bestehe die Gefahr, dass das Gesundheitssystem in zwei Wochen zusammenbricht, warnte Premierminister Bojko Borissow auf einem Treffen mit der Vorsitzenden des Obersten Rates der Anwälte Raliza Negenzowa.
Auf die Forderung, die normale Arbeit des Gerichtssystems wiederherzustellen, antwortete Borissow, dass nach dem Gesundheitssystem auch die übrigen Systeme im Staat zusammenbrechen würden.

Rückgang von Kriminalität

Die Polizei verzeichnet einen Rückgang der Kriminalität. Als Erklärung führte der Direktor der nationalen Polizei, Hristo Tersijski die Kontrollpunkte an den Ein-beziehungsweise Ausgängen der Großstädte an, die die freie Bewegung der Kriminellen erschweren. 
25.000 Bulgaren seien momentan unter Quarantäne. Wegen ihrer Nichteinhaltung wurden 702 Voruntersuchungen eingeleitet. 
2780 Bürger haben für die Verletzung der Epidemie-Maßnahmen wie Spaziergang im Park, eine Geldstrafe erhalten. 

Schmuggel von Schutzmasken aufgeflogen

Die Polizei hat am Grenzübergangspunkt zur Türkei „Kapitan Andreewo“ 148.000 Atemschutzmasken beschlagnahmt, die eingeschmuggelt werden sollten. Sie wurden in einem Lastkraftwagen entdeckt, der von der Türkei in Richtung Slowakei unterwegs war. Bei einer nachfolgenden eingehenden Kontrolle wurden weitere nicht deklarierte Waren mit Markenzeichen weltbekannter Hersteller entdeckt. Der Fahrer, der die bulgarische Staatsbürgerschaft besitzt, wurde verhaftet.


Weitere wichtige Informationen zu Covid-19 in bulgarischer Sprache und in 9 Fremdsprachen finden auf der Internetseite von Radio Bulgarien in unserer Spezialrubrik COVID-19.


Zusammengestellt: Diana Zankowa und Nachrichtenteam
Übersetzung: Rossiza Radulowa, Georgetta Janewa, Wladimir Wladimirow



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