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Spargel wird wieder in Bulgarien angebaut

Foto: Archiv

Der Spargel wird als königliches Gemüse bezeichnet, denn er hat mit seinem delikaten Geschmack sogar den Sonnenkönig verzaubert. Dieser hat einen derart starken Gefallen daran gefunden, dass er seinen Gärtnern angeordnet hat, das ganze Jahr über Spargel anzubauen, um sich jederzeit daran laben zu können. Seitdem ist Spargel in Mittel- und Westeuropa sehr beliebt und gilt als Delikatesse.

In unserem Land wird dieses Gemüse immer noch als exotisch eingestuft. Nur die wenigsten wissen, dass Bulgarien zu Beginn des 20. Jahrhunderts der größte Spargelproduzent in Europa war. Nach 1944 wurden der Spargel aber als „bürgerliches“ Gericht abgestempelt und ist vom bulgarischen Markt verschwunden. In den letzten Jahren hat er es jedoch wieder auf unseren Tisch zurückgeschafft. Zudem wird er von bulgarischen Herstellern angebaut, deren Produktion allen europäischen Standards entspricht.
Borislaw Iwanow und seine Frau aus dem Dorf Slatija bei Dobritsch (in Nordostbulgarien) sind einige der wenigen in Bulgarien, die das Wagnis eingegangen sind, Spargel anzubauen. Vor ungefähr fünf Jahren sind sie aus Deutschland zurückgekehrt, wo sie im Bereich Tourismus und Gastronomie tätig waren.

Wir haben uns für die Landwirtschaft entschieden, weil wir in einer Tourismusregion leben, unweit vom Schwarzen Meer“, sagt Borislaw Iwanow. „Mein Großvater ist früher Gärtner gewesen und wir setzen  die Tradition fort.“
Er und seine Frau bringen keine besonderen Kenntnisse in der Landwirtschaft mit und lernen während der Arbeit dazu. Gegenwärtig bauen sie auf einer Fläche von etwa 4 Hektar fast alle traditionellen bulgarischen Gemüsesorten an, aber auch exotischere Arten wie beispielsweise Spargel. Dabei setzen sie auf Vielfalt und gute Qualität und nicht auf Quantität:
Wir haben kein Problem mit dem Absatz unserer Produkte. Die Nachfrage steigt Jahr für Jahr, fährt Borislaw fort. „Neben Spargel bauen wir auch Physalis und Rhabarber an. Während des Ausnahmezustands aufgrund der Covid-19-Pandemie hatten wir keine besonderen Schwierigkeiten. Als die Märkte geschlossen waren, haben wir online verkauft und unsere Produkte den Kunden direkt zugestellt. So haben wir alles realisieren können. Es bestand Interesse an Spargel, Salaten und an sämtlichen Gemüsesorten. Wir bauen auch in sehr kleinen Mengen Safrankrokusse an. Zu unseren Kunden zählen ein-zwei Restaurants aus der Region, die anderen sind vom Bauernmarkt, wo wir unsere Produkte verkaufen. Meine Frau und ich stellen unsere Produkte selber her. Bei Bedarf hilft uns ein Junge, der etwas von Gemüse versteht, aber im Prinzip machen wir fast alles allein.“
Borislaw und seine Frau haben vor, die Spargelproduktion aufzustocken. Sie ernten den Spargel von April bis Ende Juni. Ernährungswissenschaftler behaupten, dass dieses Gemüse reich an Vitamin B6, A und C ist und einen hohen Gehalt an Mineralien aufweist, vor allem an Kalzium, Magnesium, Zink und Eisen. Spargel ist zudem eine unersetzliche Quelle von Tryptophan, das für gute Laune und erholsamen Schlaf sorgt. Und um sicherzustellen, dass der Spargel alle Nährstoffe enthält, sollte man beim Kauf darauf achten, dass die Knospen hart, glatt, glänzend und geschlossen sind. Je grüner oder jeweils weißer sie sind, desto zarter und gesünder sind sie.



Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: Facebook / Garten der Familie Iwanow, Slatija



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