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Über die Hoffnungen und die ungelösten Probleme der Bulgaren auf Kreta

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In einem offenen Brief macht der Vorsitzende des bulgarischen Verbandes der auf Kreta lebenden Bulgaren, Peter Anastassow, auf die Probleme aufmerksam, mit denen etwa 30.000 unserer Landsleute konfrontiert sind, die eine der berühmtesten griechischen Inseln zu ihrer neuen Heimat gemacht haben. In dem Brief mit Kopie an das bulgarische Außenministerium, die bulgarische Botschaft in Athen und die Medien erläutert Anastassow die wichtigsten Probleme der bulgarischen Gemeinschaft und unterstreicht wie wichtig es ist, in der Inselhauptstadt Iraklion ein bulgarisches Konsulat zu eröffnen.

Der Bedarf für eine solche Vertretung oder mobilen konsularischen Tagen ist enorm. Die Reise nach Athen zur bulgarischen Botschaft kostet Zeit und Geld, die nicht alle erübrigen können. Die Wartezeit für die Ausstellung von Dokumente sei enorm. Bemängelt wird auch das äußerst schlechte Verhältnis der Botschaftsangestellten.

Durch die gegründete Vereinigung der Bulgaren auf Kreta versucht Peter Anastassow, seinen Landsleuten zu helfen.

„Zunächst waren wir nicht gut organisiert, doch seit 5 Jahren gibt es die Vereinigung und vier Sonntagsschulen mit 8 Lehrern auf vier Inseln. Insgesamt 200 Kinder werden in bulgarischer Sprache unterrichtet“, erzählt Anastassow voller Stolz und präzisiert, dass die Vereinigung der Bulgaren sehr aktiv ist und versucht, den Bulgaren bei der Lösung von verschiedenen Problemen beizustehen.

Es werden Feste zu den traditionellen bulgarischen Feiertagen organisiert. Im letzten Jahr wurde auf Kreta ein großes Treffen der Bulgaren organisiert, teilt Peter Anastassow mit und bedauert, dass der bulgarische Staat nicht sonderlich an den bulgarischen Gemeinschaften im Ausland interessiert ist. Eine Ausnahme bilden die Sonntagsschulen, die staatlich unterstützt werden.

Peter Anastassow kann seine Enttäuschung nicht verbergen, dass weder das bulgarische Kulturministerium noch die Präsidentschaft die vielen Organisationen auf Kreta beachten, die kulturelle Tätigkeit entwickeln.

„Das einzige, was uns die Botschaft bisher geschickt hat, ist ein Karton voller alter Bücher“, sagt der Vorsitzende des Verbandes der auf Kreta lebenden Bulgaren entrüstet.

Doch die Einstellung ist nicht gänzlich negativ. Die Bemühungen des bulgarischen Außenministeriums, neue diplomatische Vertretungen zu eröffnen und die Arbeit mit den Bulgaren im Ausland zu verbessern, werden geschätzt. Bis aber eine offizielle Vertretung auf Kreta eingerichtet wird, übernimmt der Verband der Bulgaren die Arbeit des Staates, auch wenn die bulgarischen Diplomaten in Athen nicht gut darauf zu sprechen sind.

Übersetzung: Georgetta Janewa

Fotos: Privatarchiv


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