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Bulgare entwickelt ein neues Elektrofahrzeug

Foto: roadhunter.bg

Das Leben in einer Großstadt mit schlechter Infrastruktur und schlechter Verkehrsanbindung kann ziemlich belastend und nervig sein. Um Stress mit dem eigenen Auto im Zentrum zu vermeiden, steigen immer mehr Menschen auf alternative Fortbewegungsmöglichkeiten um.

Eine solche Alternative bieten Fahrzeuge aus der Sparte „Mikromobilität“. Dazu gehören Elektroroller und Motorroller mit einem Gewicht unter 500 kg, die sich in vielen Städten Europas und auf der ganzen Welt wachsender Beliebtheit erfreuen. Neu in diesem Segment ist ein elektrisch angetriebener Hybrid zwischen Fahrrad und Roller, der vom bulgarischen Automobilingenieur Zwetan Iliew entwickelt wurde.

„Als ich die erste Skizze des Modells gemacht habe, war ich frisch nach Sofia umgezogen. Der Weg zur Arbeit war aufgrund des regen Verkehrs und der Nichteinhaltung der Verkehrsregeln extrem stressig“, erinnert sich Zwetan Iliew. „Mein Ziel war es, etwas Neues anzubieten, das aber nicht vollkommen aus dem Rahmen fällt und total crazy ist. Und so bin ich auf die Idee von einer Kombination zwischen Fahrrad und Roller gekommen. Ich habe mich für ein spezifischeres Design entschieden, das meine Erfindung von ähnlichen Modellen auf dem Markt abhebt.“


Das erste, was beim Hybrid auffällt, sind die für ein solches Fahrzeug ungewöhnlich großen Reifen. Sie wurden jedoch nicht zufällig ausgewählt, denn sie sollen eine größere Stabilität während der Fahrt gewährleisten. Mit einer Ladung können ca. 30 km zurückgelegt werden. Das reicht für mehrere Tage, um zur Arbeit zu fahren und möglicherweise für eine Woche, wenn man in der seiner Freizeit Ausflüge damit unternehmen will.

Jedes Hybridfahrzeug hat bekannterweise Vor- und Nachteile. Bei der Erfindung von Ingenieur Zwetan Iliew überwiegen jedoch die Vorteile: Stabilität, Manövrierfähigkeit, Fahrspaß.


„Der Hybrid bietet die Möglichkeit, eine Reihe von Fahrradzubehör und -infrastrukturen zu nutzen – einen Korb am Lenker, Verriegelungsmechanismen etc.“, erklärt der Ingenieur. „Sein größter Vorteil im Vergleich zum Fahrrad ist, dass die beweglichen Teile beim Hybrid viel weniger sind. Daraus ergeben sich ein niedrigerer Preis, höhere Zuverlässigkeit und ein geringerer Wartungsbedarf. Ein Nachteil für manche Menschen könnte sein, dass dieser Hybrid keinen Sattel hat. Für mich ist dies jedoch eher ein Vorteil, denn wenn man den ganzen Tag im Büro vor dem Computer sitzt, kann man ruhig 15 bis 20 Minuten lang im Stehen verbringen.“

Die Serienproduktion des Hybrids ist die nächste Priorität für Zwetan Iliew, an der er seit einem Jahr arbeitet. Er gesteht, dass er Schwierigkeiten hat, das Startkapital dafür zu besorgen. Da er derzeit mit aber einem potenziellen Investor verhandelt, hofft der Ingenieur, im Herbst mit der Produktion starten zu können. Was die Möglichkeiten für die Entwicklung dieser Art von Ökomobilität angeht, sagt er, dass sie sehr zahlreich sind und weiter wachsen werden.


„Als ich damit begonnen habe, mich mit dem Projekt zu befassen, habe ich eine gründliche Marktforschung betrieben“, sagt Zwetan Iliew. “Vor der Covid-19-Pandemie, die zu einem enormen Einkaufsboom geführt hat, ist die Zahl der Verkäufe von Elektrofahrrädern stetig gestiegen. Ich bestelle derzeit neue Teile, da einige davon - zum Beispiel für den Antrieb - von asiatischen Lieferanten stammen. Es hat sich herausgestellt, dass riesige Fabriken aufgrund der vielen Bestellungen und des Booms auf dem Markt nicht über ausreichend Kapazität verfügen, um die nötigen Mengen zu produzieren.“

Zu Beginn der Epidemie sei zu einem leichten Rückgang der Aufträge gekommen. Der Markt habe sich jedoch schnell erholt und sei wieder im Aufschwung, sagte der Erfinder abschließend.

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: roadhunter.bg


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