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Das Dorf Gega und das märchenhafte "Kloster mit den Teufeln" im Ograschden-Gebirge

Foto: Weneta Nikolowa

Das Ograschden-Gebirge erstreckt sich im südöstlichen Teil Bulgariens und geht in das Gebiet Nordmazedoniens über, wo sein höchster Berg liegt. Dieses Gebiet ist seit Jahrzehnten ein unzugängliches Grenzgebiet, das eine großartige Gelegenheit bietet, seine alten Dörfer mit steinernen, zeitlosen Kirchen kennenzulernen und wunderschöne Naturgemälde zu genießen.

                                                                               Das Dorf Gega und das Tschurilowo-Kloster

Ein solcher Ort ist das Dorf Gega. Es liegt weniger als 10 km von der Grenze zu Nordmazedonien entfernt. Gega hat etwas, auf das es stolz sein kann. In der Nähe, allein auf einem kleinen Hügel gelegen, strahlt ein märchenhaftes Kloster im weißen Glanz, das Tschurilowo-Kloster "Hl. Georg", auch als"das Kloster mit den Teufeln" bekannt. Warum Tschurilowo-Kloster? Weil es in der Mitte des Weges zwischen den Dörfern Gega und Tschurilowo liegt. Und warum „mit den Teufeln“? Weil sich im offenen Narthex seiner Kirche wie Illustrationen aus einem Kindermärchen helle Bilder von Szenen aus dem Jüngsten Gericht vor Ihren Augen entfalten. Sie wurden von einem unbekannten Maler in einem für die bulgarische Wiedergeburtszeit typischen Stil geschaffen und sollten dazu dienen, einen starken moralischen und lehrreichen Einfluss auf die Laien auszuüben.


Geschichten über Teufel und Sünder

Anhand der Wandbilder können Sie die reichhaltige Palette von Sündenfällen und Verstößen gegen die Zehn Gebote Gottes kennenlernen, ebenso wie die "Strafen" und Folterungen, denen der Teufel Sie unterwerfen wird, wenn Sie gesündigt haben. Zum Beispiel bindet der Böse dem Müller, der lügt, einen Mühlstein um den Hals, der ihn ständig an das Vergehen erinnert. Diejenigen, die ihre Sünden nicht bereut haben, werden in Ketten gewickelt und in den endlosen Schlund eines Drachenmonsters geführt. Dargestellt ist der Prophet Jesaja, der die Behörden oft verleumdet hat. Zur Abschreckung der anderen wurde er mit einer Säge zerschnitten.


                                                                                      Die steinerne Kirche und die Zellenschule

Die Kirche des Tschurilowo-Klostersist ein massives steinernes Gebäude. Der Innenraum der Kirche ist in drei Schiffen unterteilt und zeichnet sich durch exquisite Holzschnitzereien und Säulen in hellen Farben aus. Im zweiten Stock befindet sich die Frauenabteilung. Es wurde ein spezielles Geländer installiert, durch das die Mädchen die Männer unten nicht sehen konnten. Die Idee ist klar – es sollte keine Möglichkeit zur Versuchung im Tempel Gottes geben. Hier finden Sie das folgende verblasste Bild – eine junge Frau, die in einen Spiegel schaut. Und raten Sie mal, wer ihren Spiegel hält – der Teufel natürlich! In der Vergangenheit wurde das Wandbild von einer erbaulichen Inschrift begleitet, die lautete: "Einem Mädchen, das sehr arrogant und kitschig ist, dem hält der Teufel einen Spiegel vor."


Was wissen wir über die Vergangenheit des Klosters?

Es gibt nicht viele Informationen über die Geschichte des Klosters. Es wird angenommen, dass der Bau 1848 an der Stelle einer sehr alten orthodoxen Kirche begann. Darin wurde eine Zellenschule eröffnet, in der Kinder aus nahe gelegenen Dörfern lernten. Und ein merkwürdiges Detail: Der erste Lehrer an der Schule war Stojan Galabow, der auf Kosten des Dorfes bis nach Konstantinopel geschickt wurde, um eine qualitativ hochwertige Ausbildung zu erhalten und sein Wissen später an die Schüler in Gega weitergeben zu können. Die Schule und die Kirche mit dem schönen Glockenturm, der sich in unmittelbarer Nähe erhebt, wurden renoviert. Es bietet sich ein herrlichen Blick auf das Ograschden-Gebirge und die Gipfel des Belasitza-Berges.

Übersetzung: Mihail Dimitrov

Fotos: Weneta Nikolowa


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