Die Gürtelschnallen sind eines der wichtigsten Elmente der meisten bulgarischen Frauentrachten. Sie weisen je nach Folkloreregion die verschiedensten Formen und Größen auf. Anhand dieser Merkmale kann man sie mit großer Sicherheit der entsprechenden Trachtenregion zuordnen. Die Silberschmiede, die sie anfertigten, verwendeten verschiedene Techniken – einige sind gegossen, andere wiederum sind mit einem feinen Filigrannetz überzogen. Gern wurden auch Einlagen aus Perlmutter verwendet. Die Ornamente sind meist floral, beliebt waren aber auch Vögel, Schlangen und mystische bzw. Wappentiere sowie verschiedene Symbole, wie beispielsweise das Kreuz. Interessant und von Sammlern besonders begehrt sind die Gürtelschnallen mit der Darstellung von Kirchen und verschiedenen architektonischen Elementen.
Die Geschichte der Gürtelschnallen reicht weit in die Vergangenheit zurück
Im Mittelalter waren sie Teil auch der Männerkleidung und verrieten den sozialen Status ihres Trägers. Archäologische Funde weisen darauf hin, dass geschmiedete Gürtelschnallen bereits im 9. und 10. Jahrhundert weit verbreitet waren. Etliche Exemplare sind auch aus der Zeit des Zweiten Bulgarenreichs (1185-1396) erhalten.
Mit der Einnahme Bulgariens durch die Osmanen Ende des 14. Jahrhunderts ging die Tradition der Herrengürtel und damit auch der Gürtelschnallen verloren, da die Bulgaren keine Waffen tragen durften, die man bequemer Weise am Gürtel befestigte. Dafür blühte die Tradition der Frauen-Gürtelschnallen auf. Es wurde Brauch, dass sie erst von verheirateten Frauen getragen werden dürfen. Sie bekamen Gürtelschnallen als Geschenk zu ihrer Verlobung und Hochzeit.
Die Gürtelschnalle – ein Modeelement
Die stilistische Vielfalt ist sehr groß, da auch die Gürtelschnallen der Mode unterworfen sind. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts beispielsweise wurden Gürtelschnallen mit barocken Ornamenten modern. Beliebt war auch die Darstellung ganzer biblischer Szenen, wie Christi Geburt, Mariä Verkündigung und Auferstehung Christi.
Ab dem 20. Jahrhundert, als die städtische Mode Europas auch in Bulgarien die Trachten zu verdrängen begann, verschwanden die Gürtelschnallen nach und nach aus den Kleidertruhen, um einen würdigen Platz in den Museen einzunehmen.
Mehr über die traditionellen bulgarischen Gürtelschnallen können Sie in einem unserer Beiträge erfahren, den Sie hier finden können.
Redaktion: Weneta NikolowaÜbersetzung: Wladimir Wladimirow
Fotos: Pixabay, BNR-Archiv, botevgrad.comAm 19. Oktober ehrt die Bulgarische orthodoxe Kirche den himmlischen Patron des bulgarischen Volkes und der bulgarischen Ärzte. Der Heilige Iwan Rilski, der zu Lebzeiten „irdischer Engel“ und „himmlischer Bewohner“ genannt wurde, ist einer der..
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