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Covid-19 in Bulgarien: Tag 198

Foto: Archiv

Bildungsminister: Wahrscheinlich werden mehr Schüler Fernunterricht erhalten

„Es ist sehr wahrscheinlich, dass man zu einem breiter angelegten elektronischen Fernunterricht übergehen muss“, äußerte Bildungsminister Krassimir Waltschew in Swischtow, wo er sich an der Eröffnung des neuen Studienjahres der dortigen Wirtschaftsakademie beteiligte. Laut Waltschew haben sich die jüngsten Neuinfektionen von Schülern und Lehrern noch vor Schuljahresbeginn ereignet.

„Demnächst wird der Gesundheitsminister die Infektionsobergrenze bekanntgeben, ab der eine Schule geschlossen werden soll“, informierte der Bildungsminister. Momentan wird der Präsenzunterricht fortgesetzt, zumal Epidemie-Experten keinen Corona-Boom erwarten.

Gewerkschaft: Panik an Schulen muss vermieden werden

Die Gewerkschaft „Bildung“ der Gewerkschaftsvereinigung „Podkrepa“ sprach sich gegen den Vorschlag aus, dass Lehrer und Direktoren mit einem Bußgeld belangt werden sollen, wenn ein Schüler keine Schutzmaske in der Schule trägt.

„Wir sind gegen eine Schließung der Schulen und einer nochmaligen Notstandlage; die bulgarischen Schüler werden wie gehabt selbst in dieser schweren Lage eine qualitativ hochwertige Bildung erhalten, wie es von 92 Prozent der bulgarischen Eltern verlangt wird“, heißt es in einem Appell der Gewerkschaften an den Gesundheitsminister. Das Gesundheitsministerium rief seinerseits auf, die Schulregeln „ohne Panik, Psychosen und Druck“ zu befolgen.

Prof. Kantardschiew: Nichts spricht gegen Atemschutzmasken

„Wir sind nicht der Ansicht, dass es zu einer Schließung von Schulen kommen wird, da Schüler und Eltern vernünftig sind“, sagte gegenüber dem Fernsehsender bTV Prof. Dr. Todor Kantardschiew, Direktor des Nationalen Zentrums für Infektions- und parasitäre Erkrankungen. Er brachte die Hoffnung zum Ausdruck, dass es in der bevorstehenden kalten Jahreszeit nicht zu Isolation und Ausgehsperren kommen werde. „Die Massenproteste haben keine übermäßig viele Neuinfektionen verursacht“, konstatierte Prof. Kantardschiew, der sogar eine leichte Tendenz eines Rückgangs der Infektion wahrnimmt.

Der Immunologe zeigte sich empört über die „verantwortungslose Rederei“, auch seitens Ärzten, dass das Virus schwach sei und daher das Tragen von Atemschutzmasken unnötig werde. „Es gibt keine einzige wissenschaftliche Veröffentlichung gegen die Masken“, fügte er hinzu. Er verwies darauf, dass gerade in der Grippesaison der Einsatz von Schutzmitteln einen zusätzlichen Schutz gewähre.

Corona: 44 Neuinfektionen

In den vergangenen 24 Stunden wurden nach 1.249 durchgeführten PCR-Tests 44 neue Covid-19-Fälle registriert, die 3,5 Prozent der Tests ausmachen, weisen die Angaben des Nationalen Informationsportals über die Verbreitung der Corona-Seuche aus.

Im Verlauf des vergangenen Tages sind 6 Patienten an den Folgen von Covid-19 gestorben; 22 kоnnten als genesen entlassen werden; 718 Patienten werden stationär behandelt, 35 darunter auf Intensivstationen.

Unter den Neuinfizierten sind drei Mediziner; damit ist die Zahl der mit Corona infizierten Ärzte, Krankenschwestern u.a. medizinisches Personal auf 1.053 angestiegen.

Die meisten neuen Fälle wurden in Sofia (9), Blagoewgrad und Montana (je 8), Smoljan (5) und Plowdiw (4) registriert.

Seit Beginn der Seuche haben 13.580 Patienten die Krankheit überwunden, 761 sind gestorben.

Staat stellt von Coronakrise betroffenen Landwirten 100 Millionen Lewa zur Verfügung

Der Staat wird fast 100 Millionen Lewa bereitstellen, um die Landwirte für die durch die Covid-19-Epidemie, den Ausnahmezustand und die durch die Einbuße von Märkten verursachten Verluste zu entschädigen. Fast 35.000 Landwirte haben eine solche Unterstützung beantragt, erinnert das Inlandsprogramm des Bulgarischen Nationalen Rundfunks „Horizont“. Die erste Covid-Maßnahme verfügt über ein Budget von 93,5 Millionen Lewa und deckt die Sektoren „Obst und Gemüse“, „Ölrose“, „Weinberge“, „Zierpflanzen“, „Tierhaltung“ und „Imkerei“ ab. Fast 1.200 Landwirte haben im Rahmen einer Maßnahme für alle anderen Bereiche der Landwirtschaft ebenfalls um Unterstützung gebeten. Deren Budget beträgt 5,5 Millionen Lewa.


Weitere wichtige Informationen zu Covid-19 in bulgarischer Sprache und in 9 Fremdsprachen finden auf der Internetseite von Radio Bulgarien in unserer Spezialrubrik COVID-19.


Zusammengestellt: Joan Kolew

Übersetzung: Wladimir Wladimirow, Rossiza Radulowa




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