Epidemiologischer Ausnahmezustand bis 30. November verlängert
„Die Covid-19-Pandemie stellt weiterhin einen schweren Notstand dar, der die öffentliche Gesundheit im nationalen und Weltmaßstab betrifft“, heißt es in der Entscheidung der Regierung, den epidemiologischen Ausnahmezustand bis zum 30. November zu verlängern.
Bis zum 19. September wurden in Bulgarien 18.733 erkrankte und 753 an den Folgen der Seuche verstorbene Patienten registriert. „Die epidemiologische Lage entwickelt sich ungünstig. Die Sterberate ist weiterhin hoch; die Infektionsrate ist zwar gesunken, doch die Zahl der stationär behandelten Patienten ist gleichbleibend“, heißt es in der Beschlussfassung.
Die Verlängerung des epidemiologischen Ausnahmezustandes wird als wichtiger Faktor zum Schutz von Leben und Gesundheit der Bevölkerung angesehen, besonders was die Risikogruppen angesichts der bevorstehenden Grippe-Zeit anbelangt.
Corona: 109 Neuinfektionen
In den vergangenen 24 Stunden wurden nach 3.049 durchgeführten PCR-Tests 109 neue Covid-19-Fälle registriert, die 3,6 Prozent der Tests ausmachen, weisen die Angaben des Nationalen Informationsportals über die Verbreitung der Corona-Seuche aus.
Im Verlauf des vergangenen Tages sind 2 Patienten an den Folgen von Covid-19 gestorben; 21 konnten als genesen entlassen werden; 716 Patienten werden stationär behandelt, 31 darunter auf Intensivstationen.
Die meisten neuen Fälle wurden in Sofia (30), Blagoewgrad (25), Burgas (9) und Plowdiw (7) registriert.
Seit Beginn der Seuche haben sich 19.123 Patienten mit Covid-19 infiziert, 767 sind gestorben.
Die Zahl der aktiven Fälle beläuft sich auf 4.608.
Immunologe sieht Corona-Ausgang in Herdenimmunität
„Die Schulen brauchen wegen Covid-19 nicht eingeschränkt zu werden“, meinte gegenüber dem Fernsehsender Nova TV Dozent Andrej Tschorbanow, Leiter des Departments „Immunologie“ der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften. Er äußerte die Ansicht, dass nur die erkrankten Kinder und nicht die gesamte Klasse unter Quarantäne gestellt zu werden brauchen. Dozent Tschorbanow behauptete, dass die Herdenimmunität eine Weiterverbreitung der Seuche effektiv stoppen könne. Er sagte, dass in den vergangenen Monaten die jungen Menschen uneingeschränkte Kontakte untereinander haben mussten, während sich einzig die Risikogruppen haben schützen sollen. „Es ist unsinnig, dass die Kinder in den Schulen Schutzmasken tragen, da sie so und so nach der Schule soziale Kontakte ohne Schutzmittel pflegen“, fügte der Immunologe hinzu.
Expertenmeinung: Ganze Klassen unter Quarantäne verursacht Chaos
„Es ist ein Chaos in den Schulen zu beobachten, wenn es darum geht, den Lehrprozess zu organisieren, wenn Lehrer oder Schüler sich mit Corona angesteckt haben“, sagte dem BNR gegenüber Dr. Stojtscho Katzarow, Vorsitzender des Leitungsrates des „Zentrums für Rechtsschutz im Gesundheitswesen“. Seiner Ansicht nach gebe es zwei Varianten – entweder vollständiger Übergang zu Onlineausbildung bis ein Impfstoff gefunden ist, oder Einstufung des Coronavirus als Grippe: wer krank ist, wird behandelt, alle anderen lernen weiter an der Schule, ohne unter Quarantäne gestellt zu werden.
„Falls die Schüler unter Quarantäne gestellt werden, nur weil sie als Kontaktpersonen in Frage kommen, ist das Chaos im Bildungssystem unumgänglich und das Schuljahr wird einfach ausfallen“, ist der Experte überzeugt.
Weitere wichtige Informationen zu Covid-19 in bulgarischer Sprache und in 9 Fremdsprachen finden auf der Internetseite von Radio Bulgarien in unserer Spezialrubrik COVID-19.
Zusammengestellt: Gergana Mantschewa
Übersetzung: Wladimir Wladimirow, Rossiza Radulowa
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