„Der Warenaustausch zwischen der Türkei und Bulgarien hat sich 2020 auf 4,5 Milliarden Dollar belaufen. Er ist ausgewogen, da der Export der Türkei nach Bulgarien 2,4 Milliarden Dollar und der Bulgariens in die Türkei 2,1 Milliarden Dollar betrugen. Für dieses Jahr planen wir eine gegenseitige Erhöhung des Warenaustausches auf 5 Milliarden Dollar und erwarten, dass er 2023 bei 6 bis 7 Milliarden Dollar liegen wird.“
Das teilte in einem Interview für den BNR Zeki Sarıbekir mit; er ist Vorsitzender des Türkisch-Bulgarischen Geschäftsrates, der Teil des Rates für außenwirtschaftliche Beziehungen der Türkei ist.
Sarıbekir setzt die Betonung auf die Bedeutung, die die Türkei der Entwicklung der Handels- und Wirtschaftsbeziehungen zu Bulgarien beimisst.
„Für uns ist Bulgarien ein wichtiges Land. Es ist nicht nur unser Nachbar, sondern auch unser Tor nach Europa. Der größte Teil des türkischen Exports nach Europa, der die Hälfte des Gesamtexports unseres Landes ausmacht, geht über Bulgarien. Jährlich transportieren über eine Million Lastkraftwagen Waren durch Bulgarien“, führte Sarıbekir aus.
In diesem Zusammenhang schlug er die Einrichtung eines gemeinsamen Logistik-Zentrums in Europa, wie auch eine Aktivierung der Beförderung beweglicher Güter im RoRo-Verfahren vor.
„Ein Fünftel unseres Exports nach Europa kann auf dem Schienenweg transportiert werden. Die RoRo-Beförderung ist eine gute Alternative zum Straßentransport. Bulgarien verfügt über die Schwarzmeerhäfen Warna und Burgas und Rumänien über Konstanza. Bari in Italien ist ebenfalls ein wichtiger Umschlagsplatz; es ist jedoch wichtig, die alternativen Routen neu zu wichten.“
Zeki Sarıbekir meinte, dass Bulgarien in den Augen der türkischen Unternehmer etliche Vorzüge zu bieten habe. So habe u.a. die bulgarische Regierung Schlüsselzweige ausgewählt, in denen die Investitionsausgaben entsprechend gesenkt sind.
„Die Industriegebiete Bulgariens bieten ebenfalls annehmbare Preise an. Außerdem werden die Investitionen von den Gemeinden, den örtlichen uns ausländischen Industrie- und Handelskammern sowie vom Staat unterstützt. Ferner nutzt Bulgarien als EU-Mitgliedsland die EU-Fonds. Mittel aus den einzelnen operationellen Programmen können gezielt zur Entwicklung der Unternehmertums eingesetzt werden“, listet Sarıbekir auf.
Seinen Ausführungen nach gewähre Bulgarien einen Zugang zu den Märkten der EU, der Balkanländer sowie Chinas und anderer Märkte über das Schwarze Meer.
„Der Automobilbau und die Zulieferindustrie, die chemische Industrie, die Glasherstellung und die Verpackungsindustrie sind Gebiete, in die die türkischen Unternehmer hauptsächlich investieren. Außerdem beteiligen sich türkische Firmen als Ausführende oder Subunternehmer an verschiedenen Infrastrukturprojekten. Die Waren, die aus Bulgarien in die Türkei importiert werden tragen die Bezeichnung „Made in EU“, was Vorteile verschafft. Bulgarien ist und bleibt ein Tor nach Europa und ist daher für türkische Unternehmer sehr anziehend“, sagte abschließend der Vorsitzender des Türkisch-Bulgarischen Geschäftsrates Zeki Sarıbekir.
Redaktion: Elena Karkalanowa
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
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