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„Jasna Poljana“ in Bulgarien hält Andenken an Tolstoi wach

Foto: primorsko.bg

Der ehemalige Name des Ortes „Jasna Poljana“ lautete „Alan-Kayryak“. Das Dorf liegt südlich der Schwarzmeerstadt Burgas an den Ausläufern des Strandscha Gebirges. Es ist vor allem mit seinen vielen Storchennestern... und den bulgarischen Tolstojanern bekannt. Im Oktober des Jahres 1906 wurde hier von einer Gruppe Enthusiasten eine Tolstojaner Kommune gegründet. Ihre Mitglieder waren eifrige Verfechter der Philosophie des bedeutenden russischen Schriftstellers Leo Tolstoi und lebten in Eintracht, beseelt von der Idee einer gewaltlosen und friedlichen Welt.

Die bulgarischen Tolstojaner waren vornämlich Lehrer, Schriftsteller, Journalisten und Künstler. Sie waren stille und bescheidene Menschen, bearbeiteten selbst den Acker, der ihnen zur Verfügung gestellt wurde und veranstalteten von Zeit zu Zeit literarische Lesungen zur Aufklärung der örtlichen Bevölkerung.

Es wird davon ausgegangen, dass Leo Tolstoi an seinem Lebensende beschlossen hatte, sich endgültig von den Fesseln der familiären und sozialen Konventionen zu befreien. In einer kalten Oktobernacht des Jahres 1910 machte sich auf einen langen Weg. Seine Biographen behaupten, dass er in Odessa ein Schiff besteigen und nach Bulgarien reisen wollte, wo ihn seine Anhänger erwarteten. Er erkrankte aber und starb.

Die Tolstojaner-Kommune in Bulgarien existierte nicht mehr als zwei Jahre, hinterließ aber unauslöschliche Spuren. Als im Jahre 1934 das Dorf umbenannt werden sollte, waren sich alle Einwohner einig, dass es nach dem Geburtsort Leo Tolstois „Jasnaja Poljana“ (Bulgarisch: „Jasna Poljana“) benannt werden müsse. In unseren Tagen erzählt ein Museum über die einstige Tolstojaner-Kommune und ihren geistigen Lehrer. Mehr darüber erfahren Sie in einem unserer Archivbeiträge, den Sie hier nachlesen können.

Zusammengestellt: Weneta Nikolowa

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow




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