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Alltäglichkeit und Festlichkeit während der Pandemie

Wissenschaftler aus Sofia und Skopje untersuchen die Veränderungen in unserem Leben, Gewohnheiten und Verhaltensmustern

Foto: Facebook / @Project2021AES

Ethnologen und Anthropologen aus Bulgarien und der Republik Nordmazedonien haben mit Feldforschungen zur der sich verändernden Alltags- und Festtagskultur in der Covid-19-Pandemie begonnen. Das Projekt „Sofia-Skopje: Alltag und Festlichkeit während der Pandemie“ wird von Wissenschaftlern der Akademisch-ethnologischen Vereinigung an der Sofioter Universität und ihren Kollegen aus der Universität in Skopje mit der finanziellen Unterstützung des Sofioter Programms für Kultur realisiert. Die Ergebnisse und Erfahrungen der beiden Städte werden auf einer vom bulgarischen Verband organisierten wissenschaftlichen Online-Konferenz am 2. Juni diskutiert und verglichen. Das wissenschaftliche Forum wird es Ethnologen, Folkloristen, Anthropologen, Kulturologen und Historikern ermöglichen, Erfahrungen auszutauschen und ihre Arbeit zu aktuellen und wichtigen Themen rund um die Veränderungen unserer Existenz während der Covid-19-Pandemie zu präsentieren, erklärt die Ethnologin Anelia Ownarska-Miluschewa.

Das Projekt wird interessante und repräsentative Geschichten der Bewohner von Sofia und Skopje über ihre Erfahrungen während der Pandemie dokumentieren und analysieren, die im Laufe der Zeit ein äußerst wichtiges Instrument sein werden, um zu analysieren, wie Covid-19 unseren Alltag verändert hat. Das Team konzentriert sich darauf, Veränderungen in den täglichen Gewohnheiten, der Ernährung, kulturellen Normen, Verhaltensmustern, Arbeits- und Konsumgewohnheiten von Menschen in der Pandemie zu verfolgen.

Ein Teil der Forschungsergebnisse und der Statistik, die auf der Konferenz präsentiert wird, wurde durch eine Umfrage gewonnen. Sie wurde auf der Facebook-Seite des Projekts veröffentlicht. Da Team von Anelia Ownarska-Miluschewa lädt alle ein, die den Wunsch und die Möglichkeit haben, den Umfragebogen auszufüllen. Bisher haben das mehr als 200 Personen getan.

Durch die Beantwortung von fast 50 Fragen und durch die professionelle Beobachtung und Interpretation kommen Wissenschaftler beider Länder zu interessanten Erkenntnissen.

Interessant ist, dass sich die Pandemie selbst nicht negativ auf die Arbeitsqualität auswirkt. Fast 52 % der Befragten gaben an, dass sich die Epidemie-Maßnahmen nach dem anfänglichen Stress nicht negativ auf ihre Arbeit ausgewirkt haben“, erklärt Anelia Ownarska-Miluschewa und fügt hinzu, dass ein Großteil der Befragten angeben, dass ihnen die gemischte Form der Arbeit, Homeoffice und Anwesenheit im Büro, gefällt.

Interessant sind aber auch die Antworten, dass viele der Teilnehmer Freizeit von Arbeit nicht unterscheiden können. Das bedeutet, dass die Grenze wann gearbeitet und wann geruht wird, verwischt wird. Die meisten Umfrageteilnehmer gaben an, dass sie während der Krise nicht mehr arbeiten und es schaffen, ihre Freizeit vollwertiger mit ihrer Familie zu verbringen.

Diese Angaben werden für die Zukunft äußerst wertvoll sein, wenn genügend Daten für die Statistik akkumuliert wurde. Sie werden helfen, ein klareres und vollständigeres Bild davon zu erhalten, was die Pandemie hinterlassen hat und was sich in den Verhaltens- und Lebensmustern der Menschen verändert hat, sagt die Ethnologin.

Während der Online-Konferenz am 2. Juni werden 13 Wissenschaftler, Ethnologen und Kulturanthropologen ihre Berichte präsentieren. Ein Psychologe wird erzählen, wie sich unser Denken über den Alltag, über unser Leben im Allgemeinen durch die Pandemie verändert hat. „Es wird auch ein Bericht über die Reurbanisierung und das neue Landleben vorgestellt werden, das gerade in Zeiten der Isolation immer beliebter wird. Wir haben Berichte über die Pflege von Traditionen in der Isolation und über den Alltag auf den Covid-Stationen der Krankenhäuser “ – fügt Anelia Ownarska-Miluschewa hinzu.

Die Präsentation des Projekts wird für alle Interessenten zugänglich sein. Es besteht auch die Möglichkeit, zu den einzelnen Berichten Fragen zu stellen.

Redaktion: Wessela Krastewa unter Verwendung eines Beitrags von Soja Karadzhowa von Radio Blagoewgrad

Übersetzung: Georgetta Janewa

Fotos: Facebook / @Project2021AES


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