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Drei-Meeres-Initiative braucht Projekte mit stabilem Potenzial

Bulgarien reicht die Stafette an Lettland weiter

Foto: EPA/BGNES
Die Verbindung von Wissenschaft, Bildung und Innovation waren die Highlights der bulgarischen Präsidentschaft der Drei-Meeres-Initiative, die den Worten des bulgarischen Präsidenten Rumen Radew zufolge inzwischen sowohl in der Region der Mitgliedsstaaten als auch weltweit ausreichend erkennbar sei.

Das Gipfeltreffen in Sofia ging mit einer Erklärung der Staatsoberhäupter der 12 teilnehmenden Länder im geografischen Gebiet zwischen Adria, Ostsee und Schwarzem Meer zu Ende. Damit wird der politische Wille der Länder manifestiert, sich für eine beschleunigte Entwicklung der Region einzusetzen. Auch die Vertreter der Agenturen für die Förderung von Investitionen der teilnehmenden Länder waren sich einig.
„Die Umsetzung der Schwerpunktprojekte der Drei-Meer-Initiative wird die Situation in der nachhaltigen Entwicklung unserer Region und der Gesellschaft insgesamt radikal verändern. Die ständige Weiterentwicklung dieser Projekte, insgesamt 90 in diesem Jahr, zeigt das Niveau unserer Ambitionen“, betonte Radew.
Die 12 durch die Drei-Meere-Initiative vereinten Länder verfügen über ein Kapital von knapp 5 Milliarden Euro aus einem speziellen Investitionsfonds. Der Fonds soll Investitionen in Höhe von 100 Milliarden Euro generieren. Im Mittelpunkt der Diskussion innerhalb des Forums stand daher das Thema, wie diese Ressourcen am besten in den Schwerpunktbereichen der Initiative, Verkehr, Energie und Digitalisierung, eingesetzt werden können. Die Schlussfolgerung ist, dass die Projekte, die Kapital für den Fonds beantragen, ein stabiles Entwicklungspotenzial aufweisen müssen, das eine langfristige Kapitalrendite garantiert.


Die größte Herausforderung bei der Gewinnung von neuem Kapital für diesen Fonds sei vor allem das Vertrauen, unterstrich die Vorsitzende des Investmentfonds der "Drei Meere"-Initiative, Beata Dashinska-Muzichka.
„Deshalb ist es wichtig, privaten Investoren zu erklären, nach welchen Regeln wir diesen Fonds aufbauen, wie und wofür wir die Finanzierung vergeben. Wichtig ist auch, dass ein privater Investor Zugang zu den Mitteln für die gesamte Region hat, nicht von einzelnen Ländern."
Die Managerin des Investmentfonds der Drei-Meeres-Initiative wies darauf hin, dass es auf der Welt nicht an Geld mangelt, sondern an Projekten. Das wurde in ihren Gesprächen mit Finanziers aus Kanada, Finnland, Japan und Südkorea deutlich.
„Wir ermutigen und laden jeden ein, der Geld hat und investieren möchte, dies in diesem Investmentfonds zu tun. Es bietet riesige Investitionsmöglichkeiten aus der ganzen Welt.“
Diese Art von öffentlichen und privaten Investitionen, über die wir sprechen, bringt nicht nur mehr Wachstum mit sich, sondern kann auch die Produktivität der Arbeitnehmer steigern und damit langfristig das Wachstum unterstützen“, sagte der stellvertretende Premierminister Atanas Pekanow, der für das Management der europäischen Mittel zuständig ist. „Wir wissen, dass es nach einer Wirtschaftskrise oft eine Phase der Stagnation im öffentlichen und privaten Sektor gibt, insbesondere in Bezug auf die Infrastruktur. Die Mitglieder der Drei-Meere-Initiative verbindet insbesondere der Handel. Es ist jedoch nötig, an der digitalen, Verkehrs- und Energiekonnektivität zu arbeiten “, betonte Pekanow.
Ein Indikator für die Richtung, in die der Fonds der Drei-Meere-Initiative investiert, ist die Information, dass er Anfang Juni eine bedeutende Beteiligung an einem österreichischen Unternehmen erworben hat, das sich auf die Erzeugung von Energie aus erneuerbaren Quellen spezialisiert hat. Zu den Vermögenswerten des Unternehmens gehört auch ein Solarpark in Bulgarien in der Nähe des Dorfes Karadzhalowo bei Parwomaj.


Präsident Rumen Radew überreichte bei einer Zeremonie im Nationalen Kulturpalast in Sofia die Plakette der Drei-Meeres-Initiative seinem lettischen Amtskollegen Egils Levits. "Die Staaten der „Drei Meere“ müssen sich gemeinsam für die Prioritäten Stärkung der Demokratie und Bekämpfung der Korruption einsetzen", unterstrich der bulgarische Staatschef.
Digitalisierung und mehr Investitionen in die Region werden zu den Prioritäten der Arbeit von Riga gehören, sagte der lettische Präsident Egils Levits.

Übersetzung: Georgetta Janewa



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