Sommer, Zärtlichkeit, Bossa Nova und Tanz, Melancholie verwoben mit der Meeresbrise… all das sind Assoziationen, die beim Hören von „Temenuzhena“ (zu Deutsch „Veilchenhaft“) aufkommen – dem neuesten Album der Jazz-Sängerin Miroslava Katsarova. „Temenuzhena“ heißt auch einer der Titel des Albums - ein Name, der an die verborgene Weiblichkeit und die Lyrik erinnert, die die Songs in sich tragen.
„Der Grund für den Studienbesuch war reine Improvisation; nichts war geplant“, sagte die populäre Jazzsängerin in einem Interview für „Radio Bulgarien“. „Das Ergebnis der Isolation, in der wir uns befanden, waren etliche Ideen und viele Dinge, die gsagt werden mussten. Isolation ist für mich keine Seltenheit. Sie ist ein Teil meines Lebens; ich begebe mich freiwillig in Isolation. Solche Phasen sind für mich kreativ und fruchtbar. Aber jetzt war die Situation anders und ich muss zugeben, dass sie mir eher Sorgen bereitet hat. Als es an der Zeit war, in diesem Frühjahr unser erstes Konzert zu geben (es war für den 25. März geplant), haben wir viel Arbeit investiert, damit es gelingt. Auf der Bühne sollte ich mit einem Streichquartett und dem Jazztrio Miroslav Turiyski (Klavier), Vesselin Vesselinov-Eko (Bassgitarre und Kontrabass) und Mladen Dimitrov (Schlagzeug) stehen. Leider vereitelte ein weiterer Lockdown das Konzert. Ich schlug also vor, in derselben Besetzung in ein Studio zu gehen und neun Originalsongs aufzunehmen, von denen zwei unserem Publikum gut bekannt sind, aber nun ein neues Arrangement besitzen. Dies sind „Wie in einem Gemälde von Chagall“ von Rumen Toskov-Rupeto - ein großartiger Jazzpianisten und Freund, der nicht mehr unter uns weilt, und „Summer Streets“ von Vesselin Vesselinov-Eko. Ich kann sagen, dass das Album „Temenuzhena“ wie eine völlig neue Version meiner selbst ist und zwar was die musikalische Ästhetik anblangt. Es offenbart mir ein weiteres Mal die Idee, dass die Grenzen zwischen den Genres irgendwie „verschwimmen“.“
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
Fotos: Privatarchiv
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