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Die zweite Amtszeit von Rumen Radew verspricht eine intensive Beteiligung am gesellschaftlichen und politischen Leben des Landes

Auslandsbulgaren fordern klaren Plan für die Arbeit mit den bulgarischen Gemeinschaften im Ausland

Foto: BGNES

Rumen Radew hat im zweiten Wahlgang der Präsidentschaftswahl einen überzeugenden Sieg errungen. Seine zweite Amtszeit als Staatsoberhaupt ist mit vielen Erwartungen verbunden, zumal die letzten Monate der politischen Krise und der Übergangsregierung gezeigt haben, dass der Präsident nicht nur zeremonielle Funktionen hat.

"Rumen Radew steht jetzt vor zahlreichen weiteren Herausforderungen. Die Öffentlichkeit fragt seit langem, wer nach Borissow kommen wird. Die Antwort ist jetzt bekannt - Rumen Radew“, sagte der Soziologe Parwan Simeonow von der Meinungsforschungsagentur Gallup in einem Interview für den BNR. Seinen Worten zufolge gebe es schon eine Art Netzwerk um den Präsidenten, zu dem mindestens drei Parteien gehören – die BSP, „Es gibt ein solches Volk“ und „Wir setzen die Veränderung fort“.

„Der Präsident ist unter diesen Formationen sehr beliebt, zuweilen auf Kosten ihrer Führer. Die Netzwerke und nicht die Hierarchien und monolithischen Strukturen sind die Zukunft der bulgarischen Politik. Deren Aufbau ist eine Form der politischen Kunst, die der Präsident bereits beherrscht “, fügte Simeonow hinzu.

Auch in der zweiten Amtszeit ist das Präsidentenpaar Rumen Radew-Ilijana Jotowa berufen, für ein Gleichgewicht während der Krisen zu sorgen, die uns erwarten. Dass er sich nicht unnötig gedulden wird, demonstrierte der Präsident mit seinem ersten Statement nach Bekanntgabe des Abstimmungsergebnisses, indem er erklärte, dass das neue Parlament kein Recht auf Fehler und Zaudern habe, weil die Bürger das nicht verzeihen werden.

Parallel zur Situation im Land dürfen Rumen Radew und Iljana Jotowa auch die im Ausland lebenden Bulgaren nicht aus dem Auge verlieren, denen sie eine starke Unterstützung für ihre Wiederwahl zu verdanken haben.

Radio Bulgarien hat Meinungen zu den Erwartungen eingeholt, mit denen unsere Landsleute das Ergebnis der Präsidenten-Stichwahl verbinden.

Die in München lebende Elena Kalajdschiewa formulierte die Führungsqualitäten eines Präsidenten sehr deutlich.

„Er muss prinzipientreu und konsequent in seinem Handeln sein“, sagt sie. „In Bezug auf die Außenpolitik erwarte ich Positionen, die dem Völkerrecht und den Werten der EU entsprechen. In der Innenpolitik soll er die Fähigkeit demonstrieren, die Prioritäten der Zivilgesellschaft zu erkennen und sie durch die ihm zur Verfügung stehenden Mechanismen zu verteidigen.“

Reserviert zeigte sich Elena Kalajdschiewa bezüglich der öffentlichen Aktivitäten der Vizepräsidentin Iljana Jotowa, die ihrer Ansicht nach nicht zeitgemäß sind.

Rudolf Efremow lebt und arbeitet seit 11 Jahren in Paris. Wie viele andere Bulgaren, so hat auch er eine aktive bürgerliche Position und verfolgt voller Spannung, was in unserem Land passiert. Er ist der Ansicht, dass Rumen Radew in der Zeit der politischen Unsicherheit der letzten 6 Monaten große staatsmännische Verantwortung übernommen hat.

„Wenn eine neue Regierung gebildet werden sollte, so hoffe ich aber, dass der Präsident zu seinen ursprünglichen Funktionen zurückkehrt und nicht versucht, der mächtigste Mann im Staat zu sein,“ sagt Rudolf Efremow.

Bezüglich der Politik, für die die Vizepräsidentin Ilijana Jotowa zuständig ist, sieht er Entwicklungspotential.

„Die im Ausland lebenden Bulgaren sind ein intellektueller und kultureller Reichtum. Die Möglichkeit, stabile Kontakte zu diesen Menschen aufzubauen, die vorübergehend oder dauerhaft Bulgarien verlassen haben, kann nur zu ihrem Vorteil sein. Es wäre gut, Verbindungen zu Universitäten, Bibliotheken zu knüpfen und die kulturellen Bindungen zu stärken. Die bulgarischen Gemeinschaften im Ausland könnten enorm zur Popularisierung der bulgarischen Kultur beitragen.“

Ideen für die künftige Arbeit der Vizepräsidentin haben auch die im britischen Reading lebenden Bulgaren. Die Direktorin der dortigen bulgarischen Sonntagsschule, Victoria Wlachowska, würde sich wünschen, dass ihre Landsleute in Bulgarien die Fürsorge verstehen, die sie für den bulgarischen Staat aufbringen. „Wir möchten, dass die Vizepräsidentin mehr Arbeitsgruppen zum Erfahrungsaustausch bildet, um junge Talente zu fördern.

Victoria würde sich auch eine Antwort auf die Frage wünschen, welche Pläne der Präsident und die Vizepräsidentin für die im Ausland lebenden Bulgaren haben, deren Zahl sich fast zwei Millionen nähert. Eine Tatsache, die sie als sehr traurig bezeichnet.

Übersetzung: Georgetta Janewa




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