Nedjalka Simeonowa wurde am 2. Dezember 1901 in Haskowo geboren. Anfangs hat ihr Vater ihr Interesse an der Musik nicht unterstützt. Als er aber eines Tages erlebte, wie das kleine Mädchen Melodien auf der Geige seines Bruders spielte, begann er es selbst zu unterrichten. Das erste Konzert von Nedjalka Simeonowa vor Publikum war in sehr jungen Jahren. Und ihre erste Auslandstournee in den USA war mit 12 Jahren. In Übersee hatte sie einen Riesenerfolg. Sie wurde als Wunderkind gefeiert und applaudiert, die Presse war voll des Lobes. Mit den Konzerterlösen konnte sie ihre Familie nach Dresden schicken, wo Nedjalka Simeonowa bei berühmten Pädagogen studierte. Sie kehrte nach Bulgarien zurück, gab Konzerte und setzte ihre Tourneen im Ausland fort. All das klingt nach der glamourösen Karriere eines „Superstars“ und das war Nedjalka Simeonowa auch. Leider verlief ihre Ausbildung und ihre Bühnenkarriere vor dem Hintergrund komplizierter politischer Beziehungen zwischen den Ländern Europas, der beiden Weltkriege sowie wirklich dramatischer Ereignisse in ihrem eigenen Leben. Im Alter von 16 Jahren verlor sie ihre erste Liebe. Es folgten gescheiterte Ehen, der Verlust eines Kindes. Bei manch einem bulgarischen Kollegen erntete sie Missgunst und Neid. Ihr blieb nur die Musik – ihr „Schlückchen Luft“, der Sinn weiterzumachen, unabhängig von allem.
Zum Glück fand sie bei den meisten Anerkennung für ihr außerordentliches Talent. In den Archiven des „Goldenen Fonds“ des Bulgarischen Nationalen Rundfunk werden Zeugnisse berühmter Musiker ihrer Zeit aufbewahrt, die Erinnerungen an Nedjalka Simeonowa teilen. Der Dirigent Assen Najdenow erzählt von den Aufnahmen des Ersten Violinkonzerts von Pantscho Wladigerow in Leipzig, die sie in den 1950er Jahren zusammen mit dem Gewandhausorchester gemacht haben. Als ihren größten Reichtum sieht er ihren Ton, ihre Virtuosität und ihren feinen Sinn für Musik an. Nedjalka Simeonowa war auch die erste Konzertmeisterin des in den 1940er Jahren gegründeten Rundfunkorchesters. Der Jury gehörte Prof. Dimitar Sagaew an, der sich erinnert:
„1947 wurde die Schaffung des Rundfunkorchesters beschlossen. Damals konnte das 1936 gegründete Zaren-Orchester nicht mehr fortbestehen. Es wurde dem Rundfunk einverleibt und probte im großen Saal. Wir beschlossen, einen Wettbewerb für ein kleines Orchester am Rundfunk zu organisieren. Zur Jury gehörten die Musiker des Quartetts „Awramow“, ich als Direktor der Abteilung „Kunstmusik“ im BNR und andere. Erste Konzertmeisterin des Rundfunkorchesters wurde Nedjalka Simeonowa. Im selben Jahr habe ich für sie eine Violin- und Klaviersonate geschrieben, die sie zauberhaft vorgetragen hat. Wir haben im Haus unseres großen Geigers Wassil Tschernaew geprobt. Er er war absolut begeistert von ihr. In einer der Pausen fragte ich ihn, ob er meine Sonate aufführen würde und er antwortete, dass er es nach dieser Interpretation nicht mehr tun würde.
Prof. Leon Suruschon definierte die Bedeutung der Arbeit von Nedjalka Simeonowa folgendermaßen „Sie war die vielleicht erste bulgarische Geigerin, die als Interpretin das höchste Niveau erreicht hat“, wie es damals „im Westen“ war. Er sprach auch sein Bedauern darüber aus, dass die Kollegen und Pädagogen in der Nationalen Musikakademie anstatt von Nedjalka Simeonowa zu lernen, sie nicht zu schätzten wussten. Dabei „kannte sie die Geigenkunst von uns allen am besten“, so Prof. Leon Suruschon.
Erinnerungen an die Familie und das Leben der großen Geigerin sind auch in der „Autobiographie eines Jazzmusikers“ ihres Sohnes Dimitar Simeonow enthalten, einem berühmten Saxophonisten, Komponisten und Leiter verschiedener Musikformationen.
Die Verdienste von Nedjalka Simeonowa wurden auch mit einer Reihe staatlicher Auszeichnungen gewürdigt. In ihrer Heimatstadt Haskowo findet auch in diesem Jahr ein nach ihr benannter internationaler Wettbewerb für Geigenspieler statt.
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