Nach der Befreiung Bulgariens von der osmanischen Fremdherrschaft errichtete das bulgarische Volk mehrere hundert Denkmäler aus Dankbarkeit für den Heldenmut und die Selbstaufopferung der Tausenden von Soldaten, die ihr Leben für unsere Freiheit geopfert haben.
Das erste Monument
Das Denkmal für die russischen Befreier, das dem Sieg bei Plowdiw im Januar 1878 gewidmet ist, wurde im September 1881 in dieser südbulgarischen Stadt errichtet und gehört zu den 11 Siegesdenkmälern, die in Bulgarien nach einem Einheitsentwurf des Istanbuler Architekten Vokar an jenen Orten errichtet wurden, an denen die blutigsten Schlachten während des Russisch-türkischen Krieges (1877-1878) stattfanden. Die Steindenkmäler haben die Form eines gedrungenen Obelisken mit einer Pyramidenspitze, die von einem Kreuz gekrönt sind. Sie sind etwa 11 Meter hoch, weisen auf der Vorderseite eine Marmordekoration auf, die das russische Wappen, ein Schild und Militärtrophäen, das St.-Georgs-Kreuz und Inschriftentafeln mit den Namen der Militärformationen, die sich an der jeweiligen Schlacht beteiligt haben, enthält.
Das großartigste Denkmal
Das wohl großartigste Freiheitsdenkmal ist das für den Befreierzaren in Sofia, das auf dem Platz vor dem Parlamentsgebäude steht. Es ist ein Ausdruck der Dankbarkeit der Bulgaren gegenüber dem russischen Volk in der Person des russischen Kaisers Alexander II. Für die Errichtung des Denkmals wurde 1900 ein internationaler Wettbewerb ausgeschrieben, an dem sich Bildhauer aus 13 Ländern mit ihren Projekten beteiligten. Das Ausschreiben gewann der damals bekannte italienische Bildhauer Arnoldo Zocchi. Das Denkmal selbst wurde 1903 fertiggestellt. Die 4,5 Meter hohe Reiterstatue des russischen Kaisers, der das Manifest der Kriegserklärung in seiner rechten Hand hält, ist aus Bronze und erhebt sich auf einem 7,5 Meter hohen Sockel aus schwarzem, poliertem Granit. Den vorderen Teil des Denkmals ziert ein bronzener Lorbeerkranz, ein Geschenk des rumänischen Königs Karl I. zum Gedenken an die gefallenen rumänischen Soldaten, mit der Aufschrift „Dem Befreierzar vom dankbaren Bulgarien“. Jedes Jahr am 3. März findet vor dem Denkmal ein Großer Zapfenstreich statt, an dem der Präsident der Republik Bulgarien und Militäreinheiten der bulgarischen Armee teilnehmen.
Das größte Freiheitsdenkmal
Während des Russisch-türkischen Krieges (1877-1878), der in den Augen der Bulgaren ein Befreiungskrieg war, wurde am Schipka-Gipfel im Balkangebirge eine der entscheidendsten Schlachten ausgetragen. Etwa 6.000 Bulgaren nahmen zusammen mit russischen Truppen an den Kämpfen teil. Ihre Leistung ist im Freiheitsdenkmal (bekannt als Shipka-Denkmal) verewigt. Seine offizielle Einweihung fand 1934 in Anwesenheit von Zar Boris III von Bulgarien statt. Die Teile des Denkmals wurden mit Maultierkarren nach oben transportiert und vor Ort zusammengebaut. Das Denkmal selbst ist 31,5 Meter hoch, hat die Form eines Pyramidenstumpfes und erinnert an einen mittelalterlichen Festungsturm. Über dem Eingang steht ein riesiger Bronzelöwe, der 12 Tonnen wiegt. An den anderen drei Seiten stehen den Namen der Orte, an denen die größten Schlachten stattfanden - Schipka, Stara Sagora und Schejnowo. Im Erdgeschoss befindet sich ein großer Marmorsarkophag, der die Gebeine gefallener russischer Soldaten und bulgarischer Freiwilliger enthält. 894 Stufen führen hinauf zum Denkmal, das jeden 3. März von Tausenden Menschen besucht wird, um die Erinnerung an diejenigen wachzuhalten, die für die Befreiung Bulgariens gestorben sind.
Das schönste Befreiungsdenkmal
Das Freiheitsdenkmal in der Stadt Russe ist wahrscheinlich das einzige Denkmal in Bulgarien zu Ehren der Befreiung Bulgariens, das eine Frau darstellt. Es wurde im frühen zwanzigsten Jahrhundert vom italienischen Bildhauer Arnoldo Zocchi entworfen und hat Eingang in das Stadtwappen gefunden. An der Spitze eines steinernen Pfeilers hält eine Frauenstatue in der linken Hand ein Schwert und zeigt mit der rechten Hand nach Norden, woher die russischen Befreiungstruppen kamen. Am Sockel des 17,80 Meter hohen Denkmals befinden sich drei Bronzereliefs, die Szenen aus dem Kampf um die nationale Befreiung darstellen. Zwei Löwen, die die Freiheit symbolisieren, flankieren das Denkmal, von denen einer die Ketten der Sklaverei zerbricht und der andere Schwert und Schild bewacht. 2 Kanonen wurden auf der Rückseite des Postaments aufgestellt. An seiner Einweihung (11. August 1909) nahmen viele Veteranen des Aprilaufstands und des Russisch-türkischen Befreiungskriegs teil, darunter Raina Knjaginja (die die Fahne des Aufstands stickte) und der Woiwode Panajot Hitow.
Das neueste Denkmal
Das neueste Befreiungsdenkmal wurde am 24. August 2008 in der Hauptstadt Sofia eingeweiht. Es ist 7 Meter hoch und stellt eine Bronzestatue eines Freiwilligen mit einer Fahne in der Hand dar, die auf einem rechteckigen Sockel steht. Als Vorlage diente das Gemälde des tschechischen Malers Jaroslav Věšín „Die Fahne von Samara“, der er zu den Begründern der bulgarischen Landschaftsmalerei gehört. Auf drei Seiten des Sockels sind berühmte Gemälde und Drucke wiedergegeben, die wichtigen Momenten des Befreiungskrieges gewidmet sind; auf der vierten Seite wird eine Karte gezeigt, die den Weg der bulgarischen Freiwilligen markiert. Das Denkmal selbst steht auf einem flachen Postament in Form des Kreuzes der bulgarischen Tapferkeitsmedaille. Unmittelbar neben dem Denkmal wurde Felsblock aufgestellt, der vom Schipka-Gipfel stammt. In das Denkmal wurden 12 Bronzekapseln mit den Namen von 12.000 Freiwilligen, die am Krieg teilgenommen haben, eine Urne mit Erde von den Schlachtfeldern, eine Zeitkapsel mit einer Botschaft an künftige Generationen und eine Liste von Spendern eingemauert, die zum Bau des Denkmals beigetragen haben.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
Fotos: BGNES, Archiv
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