Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

Bulgarische Bauunternehmen stecken wegen Materialmangels in der Krise

Foto: BGNES

Die bulgarischen Bauunternehmen haben momentan ernsthafte Schwierigkeiten wegen des Mangels an grundlegenden Baumaterialien an den Börsen im Land, vor allem Stahl und allen seinen Derivaten. Der Grund sei der Krieg in der Ukraine, erklärte Plamen Michalew, Vorsitzender des Regionalbüros der Baukammer in Stara Sagora, für den BNR. Ihm zufolge haben alle Börsen in unserem Land nach dem 24. Februar, als der Krieg in der Ukraine begann, den Verkauf von Rohstoffen eingestellt, da die Importe aus der Ukraine und Russland stammen.

„Alles, was mit Metall zu tun hat, wird nicht verkauft. Es gibt keinen Preis dafür. Es kann nirgendwo erworben werden“, fasst Michalew die Situation zusammen.

Die Probleme mit dem Materialwert in der Bauindustrie begannen Ende letzten Jahres, als ein ernsthafter Anstieg der Preise für Gas und Strom registriert wurde. Mit dem Krieg in der Ukraine verschärft sich das Problem. Während am Anfang der Preis eine Rolle gespielt habe, sei es jetzt der Mangel an grundlegenden Baumaterialien. Nachdem die Lieferungen aus Russland eingestellt wurden, haben auch die bulgarischen Fabriken, die Stahl herstellen, geschlossen. Die Händler hätten alles, was auf Lager war, zu doppelten Preisen verkauft, erzählt Plamen Michalew und fügt hinzu, dass, soweit er weiß, auch die Türkei beschlossen habe, die Stahlexporte einzustellen.

Probleme gebe es aber auch mit anderen Baumaterialien wie beispielsweise Beton, deren Preis seit Jahresbeginn um 20% gestiegen ist. Das sei mit den Gaspreisen zu erklären, da die bulgarischen Betriebe vorwiegend mit Gas arbeiten.

Der Vertreter der Bauindustrie macht keinen Hehl daraus, dass die Unsicherheit beängstigend ist, denn selbst wenn der Krieg in der Ukraine bald zu Ende gehen sollte, gebe es keine Garantie für die Wiederaufnahme der Rohstoffversorgung. Plamen Michalew ist der Meinung, dass Insolvenzen nicht ausgeschlossen sind. Das Problem sei schwerwiegend und werde monatelang nachhallen, sagte der Vorsitzende des Regionalbüros der Baukammer in einem Interview für BNR - Stara Zagora.

Redaktion: Elena Karkalanowa

Übersetzung: Georgetta Janewa




Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Dimitar Radew

BNB-Chef: Bulgarien könnte nicht am 1. Januar, sondern später im Jahr 2025 dem Euroraum beitreten

„Ein Beitritt zum Euroraum zu einem späteren Zeitpunkt im Jahr 2025 ist ein mögliches und derzeit wahrscheinlicheres Szenario.“ Das sagte der Gouverneur der Bulgarischen Nationalbank (BNB), Dimitar Radew, in einem Interview mit der BTA in Washington..

veröffentlicht am 18.04.24 um 11:00

Das geschäftsführende Kabinett setzt Bulgariens Kurs in Richtung Eurozone fort

"Ich habe versucht, für die geschäftsführende Regierung Experten zu gewinnen , Kontinuität zu gewährleisten, so dass sie politisch ausgewogen ist", sagte der geschäftsführende Premierminister Dimitar Glawtchew bei der Vorstellung der Zusammensetzung des..

veröffentlicht am 15.04.24 um 14:23

Politische Instabilität schreckt ausländische Investoren ab

Die Wirtschaft des Landes liegt bei 64 % vom europäischen Durchschnitt und somit noch nicht an der 70 %-Marke, die Rumänien erreicht hat.  Bulgarien unterscheidet sich von den anderen Ländern der Region, wo es stabile Regierungen, ein höheres..

veröffentlicht am 08.04.24 um 10:17