Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

Proteste von Straßenbauern in Sofia und im ganzen Land

Der Platz vor dem Parlament in Sofia, 20. April
Foto: BGNES

Straßenbauer haben bei ihrem zweiten landesweiten Protest den Verkehr vor dem Parlament blockiert. Grund für ihren Unmut ist, dass sie seit Monaten das Geld, das der Staat ihnen für geleistete Straßenbauarbeiten schuldet, nicht erhalten haben. Organisator der Proteste ist die Branchenkammer „Straßen“, der 85 Unternehmen angehören. Parallel zum Protest in Sofia wurden um 11.00 Uhr an 27 Stellen im Land weitere Proteste und Straßensperren aufgenommen. Die Demonstranten trugen Transparente wie „Wir wollen das, was man uns schuldet – nicht mehr und nicht weniger!“, „Die Straßenindustrie steht vor dem Bankrott“ und „Jede Arbeit wird bezahlt“.

„Seit drei Monaten bekommen wir nur noch Vorschüsse“, erklärte einer der protestierenden Straßenbauer gegenüber dem Bulgarischen Nationalen Rundfunk. „Wie sollen wir arbeiten, ohne dazu beauftragt zu werden? Viele Leute wurden entlassen. Es gibt kein Geld, es ist nicht mehr auszuhalten. Dabei schuldet man uns eine Menge Geld. Wir haben den Punkt erreicht, wo wir nicht mehr wissen, ob wir noch bleiben oder lieber kündigen sollen.“

Ein anderer Demonstrant beschwerte sich:

„Im Moment leben wir vom Gehalt meiner Frau. Wenn meine Frau nicht arbeiten würde, hätten wir nichts zu essen. Uns stehen Gehälter für mehrere Monate aus.“

Struma-Autobahn bei Blagoewgrad, 20. April

Alle betonten, dass sie ihr Geld erhalten wollen.

„Mir müssen mindestens 3.000 Lewa gezahlt werden. Unsere Töchter sind Studentinnen, wie sollen wir sie denn unterstützen? Es geht einfach nicht. Wir sind hier, um Geld zu verdienen, es wird uns aber nicht ausgezahlt.“

„Der Mindestlohn wurde eingefroren, aber die Abgeordneten heben jeden Tag die eigenen Gehälter an. Ist das denn normal? Gleichzeitig wird alles wegen der Inflation immer teuer, die Löhne aber sind eingefroren“, beklagen sich die Arbeiter.

Sofia, 20. April

Während die Abgeordneten im Parlament darüber debattierten, ob die Verkehrsinfrastrukturbehörde API die den Unternehmen geschuldeten Beträge zahlen soll, marschierte die Menge zum Ministerrat und kehrte kann vor das Parlament zurück. Dem Protest in Sofia schlossen sich auch Fahrlehrer aus dem ganzen Land an. Sie erklärten, sie seien unzufrieden mit dem Zustand der Straßen, den Verkehrsschildern, Straßenmarkierungen, Schlaglöchern und dem teuren Benzin.

Zusammengestellt von: Iwo Iwanow

Übersetzung: Rossiza Radulowa




Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Dritte Ausgabe des Festivals „48 Stunden Waruscha-Süd“ in Weliko Tarnowo

Vom 16. bis zum 18. August findet in Weliko Tarnowo das Festival „48 Stunden Waruscha-Süd“ statt. Es zeigt die Möglichkeiten des Wohnviertels für Kultur, Sport, Aktivitäten für die ganze Familie, Verbindung mit der Natur und..

veröffentlicht am 17.08.24 um 08:50
Foto: Bulgarische Schule „Dr. Stamen Grigoroв“ – Genf

Bulgarische Schule in Genf feiert 40-jähriges Bestehen mit Wettbewerb „Geschichten über den Joghurt“

Die diesjährige Ausgabe des Wettbewerbs „Geschichten über den Joghurt“ ist dem 40-jährigen Bestehen der bulgarischen Schule „Dr. Stamen Grigorow“ in Genf gewidmet. Hauptidee des Wettbewerbs ist es, das kreative Potenzial aller patriotischen..

veröffentlicht am 10.08.24 um 11:45

Sogar die Fische im Schwarzen Meer leiden unter der extremen Hitze

Die unerträgliche Hitze, die seit Wochen auf dem Balkan herrscht und auch in Bulgarien zu Bränden führt, bedroht die Lebewesen im Schwarzen Meer. Ökologen warnen, dass die Rekordtemperaturen nicht nur für Menschen und Pflanzen, sondern auch für..

veröffentlicht am 07.08.24 um 13:35