Das Leben und Schicksal der fast 40.000 bulgarischen Aussiedler in Taurien, die auf dem Gebiet der heutigen Ukraine und der Halbinsel Krim leben, sind selten Gegenstand von Forschung und Diskussionen. Der Mangel an ausreichender Publizität zu diesem Thema führt zu dem Missverständnis, dass die bessarabischen und die taurischen Bulgaren zu ein und derselben bulgarischen Diaspora gehören. Doch die Gruppe der taurischen Bulgaren ist viel kleiner als diese unserer Landsleute in Bessarabien. Ihre Auswanderung begann während der russisch-türkischen Kriege von 1769 bis 1878 und setzte sich auch nach dem 9. September 1944 fort.
In seinem Werk „Der Preis des Bulgarentums in Taurien“ beantwortet Dr. Wladimir Kalojanow eine Reihe von Fragen zur demografischen, wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung dieser kleineren bulgarischen Gemeinschaft. Gegenstand seiner Forschung sind die Jahre von 1917 bis 1945, weil, wie der Autor selbst sagt, das Russische Imperium nach 1917 mit seinen Assimilationsversuchen begonnen habe.
„Mit diesem Buch versuche ich zu zeigen, wie man keine Fehler zulässt. Ich möchte vor allem die Schulen erreichen“, sagt Wladimir Kalojanow in einem Interview für Radio Bulgarien. „Diese Geschichte soll ein Beispiel dafür sein, wie die Bulgaren und das Bulgarentum im Ausland überleben. Obwohl ich nicht bereue, dieses Buch geschrieben zu haben, kann ich deswegen nicht mehr in die Ukraine reisen, da ich riskiere, auf dem Weg in meine Heimatstadt Melitopol von den Russen verhaftet zu werden.“
Der Vorsitzende der staatlichen Agentur „Archive“, Professor Michail Gruew, weist auf einige der unbestreitbaren Vorzüge dieser Arbeit hin, die eine bedeutende Zeit in der Geschichte erhellt.
„Die Studie von Wladimir Kalojanow gehört zu einem komplexen Genre. Sie vereint Geschichte, Demografie, Ethnografie, aber auch persönliche Schicksale von Menschen. Ich habe versucht, sie mit anderen Studien und Autoren zu vergleichen, die sich mit diesem Thema befasst haben und muss zugeben, dass die Arbeit von Wladimir Kalojanow viel umfassender ist. Sie enthält eine Reihe von Beiträgen, die sich auf die früheste Geschichte der bulgarischen Siedler in der Walachei und in Russland beziehen, die am Ende des russisch-türkischen Krieges (1769-1774) ausgewandert sind. Der Beitrag wirft ein neues Licht auf die Geschichte der größten Tötung durch Hunger (Holodomor). Zwischen sieben und zehn Millionen Menschen haben in der Ukraine in der Zeit zwischen 1921-1923 und 1932-1933 ihr Leben verloren. Die Studie schließt bisher unbekannte historische Quellen ein.“
Der Verein „Rodobljubez“, der sich um die Beziehungen zu den bessarabischen und taurischen Bulgaren bemüht, besteht seit fast 30 Jahren. Er versucht, diese Gemeinschaft in Bulgarien sichtbarer zu machen.
„Unsere Tätigkeit beschränkt sich auf einige Hauptthemen. Wir organisieren jährlich ein Rundtischgespräch über die Probleme der Bulgaren, die in der Ukraine, Moldawien, Russland, Kasachstan und anderen ehemaligen Sowjetrepubliken leben und die Feierlichkeiten zum Tag der bessarabischen Bulgaren am 29. Oktober“, erklärt der Vorsitzende des Vereins Galin Georgiew. Er ist besonders stolz darauf, dass der Verein dazu beigetragen hat, ein ernsthaftes Problem wie das Studium seiner Landsleute in Bulgarien zu lösen.
Übersetzung: Georgetta Janewa
Fotos: BGNES, Archiv
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