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19. Juli - Tag der bulgarischen Diplomatie

Botschafter Waleri Jotow: Der Warenaustausch zwischen Bulgarien und Bosnien und Herzegowina ist 2021 um 27 % gestiegen

Die Kulturdiplomatie ist die beste Grundlage für die Entwicklung zwischenstaatlicher Beziehungen

Foto: Bulgarische Botschaft in Sarajevo

Bulgarien war das erste Land, das Anfang 1992 das unabhängige und souveräne Bosnien und Herzegowina anerkannt hat. Diplomatische Beziehungen zwischen den beiden Ländern wurden im Januar 1996 aufgenommen. Bis heute gibt es keine offenen Fragen in den bilateralen Beziehungen. Unser Land ist bereit, die Erfahrungen und Lehren aus seinem EU-Beitritt weiterzugeben, um dem Balkanland den europäischen Integrationsweg zu erleichtern.

Für den bulgarischen Botschafter in Sarajevo, Waleri Jotow, ist die Kulturdiplomatie die beste Grundlage, auf der sich diplomatische und politische Beziehungen entwickeln können. Deshalb arbeitet die bulgarische Botschaft bei einer Reihe von Projekten aktiv mit Institutionen wie dem Staatlichen Kulturinstitut beim Außenministerium zusammen, deren Ziel es ist, Bulgarien in der Welt zu popularisieren.

Am Tag der bulgarischen Diplomatie, dem 19. Juli, wird anlässlich des 140-jährigen Jubiläums des bulgarischen diplomatischen Dienstes in Sarajewo die Ausstellung „Diplomatie und Kunst“ präsentiert. Es werden Werke bedeutender bulgarischen Autoren gezeigt, die die Wände der bulgarischen Residenzen und Botschaften auf der ganzen Welt schmücken, erzählt Botschafter Waleri Jotow und fügt hinzu, dass die Ausstellung auch aus einem anderen Grund wichtig ist. Sie markiert den 30. Jahrestag der Anerkennung der Unabhängigkeit von Bosnien und Herzegowina durch Bulgarien. „Wir sind weltweit die ersten, die das am 15. Januar 1992 getan haben", freut sich der bulgarische Botschafter, der seit zwei Monaten an der Spitze der bulgarischen Diplomatie in Sarajevo steht. Eine seiner ersten Aufgaben als Botschafter war die Eröffnung der Schule in Petrovo Pole, die mit Mitteln aus dem Fond der bulgarischen Offiziellen Entwicklungshilfe renoviert wurde. Das ist ein Programm des bulgarischen Außenministeriums, durch das Bulgarien die Länder des Westbalkans finanziell unterstützt. „Allein in diesem Jahr sind mehr als 150 Projekte bei der Botschaft eingegangen, für die im Rahmen dieses Programms eine Finanzierung beantragt wird“, informiert Waleri Jotow und präzisiert, dass die Projekte zur Unterstützung von Kindern und benachteiligten Gruppen aus allen drei Volksgruppen Bosniens-Herzegowinas guten Anklang finden, Bulgarien Autorität und Anerkennung verschaffen. Im Rahmen dieser Projekte werden Schulen und Kindergärten renoviert. Es gibt auch ein Projekt im Bereich der Digitalisierung mit der Universität in Sarajevo.

Die bulgarische Gemeinschaft in Bosnien und Herzegowina ist klein und besteht hauptsächlich aus Personen, die in internationalen Institutionen arbeiten. Es gibt aber auch einige Mischehen. Das bulgarische Militärkontingent im Land ist das größte im Ausland. Er sorgt nicht nur in Bosnien und Herzegowina, sondern in der gesamten Region des Westbalkans für Frieden und Stabilität. In den bilateralen Wirtschaftsbeziehungen zwischen Bulgarien und Bosnien und Herzegowina ist trotz der negativen Auswirkungen der Covid-Pandemie und des Ukraine-Krieges eine positive Entwicklung zu beobachten.

„Die Statistiken in Bosnien und Herzegowina bestätigen, dass sich der Warenaustausch zwischen den beiden Ländern im vergangenen Jahr um 27 % erhöht hat. Die Handelsbilanz ist positiv“, freut sich der bulgarische Botschafter in Sarajevo und erwähnt die Bereiche, in denen die Zusammenarbeit verbessert werden könnte – die Ersatzteilproduktion für die Autoindustrie, die Lebensmittelproduktion, das Baugewerbe und insbesondere der Tourismus. Beide Länder wissen immer noch nicht genug, welche Möglichkeiten es für Urlaub und Erholung gibt, sagt der Botschafter und empfiehlt deshalb den Reiseveranstaltern in beiden Ländern zu kooperieren, die touristischen Angebote kennenzulernen und zu bereichern.

Übersetzung: Georgetta Janewa



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