Mariä Himmelfahrt, auch „Großes Muttergottesfest“ genannt, ist einer der größten Sommerfeiertage, den die orthodoxe Kirche stets am 15. August (28. August nach altem Kirchenkalender) begeht. Das Fest hat seinen Ursprung in der Jerusalemer Kirche und ist eines der ältesten, die der Gottesmutter gewidmet sind. In den Ikonen, wie auch in den Festmessen an diesem Tag erreicht die Verherrlichung der Gottesmutter ihren Höhepunkt. In den Dörfern, in denen eine Kirche oder ein Kloster steht, das der Gottesmutter geweiht ist, wird dieser Tag besonders feierlich begangen. Meist versammeln sich die Gläubigen nach der Messe zu einem traditionellen Essen einer Opferlammsuppe, was den Familien und dem Dorf Gesundheit und Wohlergehen bescheren soll.
In den bulgarischen Volksliedern, Legenden und Glaubensvorstellungen ist die Gottesmutter eine gerechte, liebevolle Mutter, barmherzig selbst gegenüber Sündern. Sie steht den Menschen nahe, beschützt sie, führt sie, gibt ihnen Zeichen, wie sie sich verhalten sollen, welchen Weg sie einschlagen sollen, worauf sie achten müssen. Es ist kein Zufall, dass unsere Vorfahren sie in ihren Gebeten liebevoll mit „Unsere Liebe Mutter“ anriefen - voller Zuneigung und Wärme, als würde es ihre eigene Mutter sein. Die Gottesmutter gilt als Schutzpatronin der Mutterschaft, der Frauen und ihrer Kinder. Deshalb ist das Große Muttergottesfest in erster Linie ein Feiertag für jungverheiratete Frauen, die noch nicht in guter Hoffnung sind. Getreu der Tradition verrichten die Frauen an diesem Tag keine Hausarbeit. Diejenigen, die noch keine Kinder haben, bringen selbstgefertigte traditionelle Handtücher, Schürzen, Strümpfe und Blumen in die Kirche und legen sie als Gabe unter die Ikone der Heiligen.
In den Klöstern wiederum, in denen eine wundertätige Ikone der Gottesmutter aufbewahrt wird, werden Nachtwachen und liturgische Prozessionen zum Zeichen der Achtung und Fürbitte durchgeführt. So auch im Iskretz-Kloster „Mariä Himmelfahrt“, das sich am Fuße des Gradischte-Gipfels im Balkangebirge befindet. Mehr über diese heilige Stätte können Sie aus einem Beitrag erfahren, die Sie hier finden können.
Zusammengestellt: Darina Grigorowa
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
Fotos: BGNES
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