Der Goldschatz von Panagjurischte, der vor mehr als 70 Jahren zufällig entdeckt wurde, ist eine glänzende und beeindruckende Visitenkarte nicht nur von Panagjurischte, sondern von ganz Bulgarien. Die Goldgegenstände wurden im 4. oder Anfang des 3. Jahrhunderts v. Chr. gefertigt, stellen aber bis heute das wohl schönste Goldservice der Welt dar - ein Meisterwerk thrakischer Goldschmiedekunst und ein unschätzbares Zeugnis des hohen künstlerischen Stils der Antike.
Der Schatz selbst besteht aus 9 Teilen – 7 Rhyta, eine Phiale und eine Amphore – alle aus purem Gold, mit einem Gesamtgewicht von etwas mehr als 6 Kilogramm. Die Gefäße sind reich mit mythologischen Figuren und Ornamenten verziert. Das Trinkservice wurde von den Thrakern für Gelage, dem Mysterienkult und andere religiöse Rituale im Zusammenhang mit der thrakischen Mythologie verwendet.
Vier der Rhyta haben die Form von Köpfen bzw. Oberkörpern von Tieren; deutlich zu erkennen sind Widder, Ziege und Damhirsch. Entlang des oberen Teils der Rhytons befinden sich kunstvolle Darstellungen mythologischer Szenen. Zwei weitere Rhyta sind in Form von Frauenköpfen.
Wem gehörte einst der Goldschatz von Panagjurischte?
Könnte es einem der odrysischen Könige gehört haben? Was zwang ihn, es im Boden zu vergraben? Wir können diese Fragen nur schwerlich beantworten, aber das hindert uns nicht daran, die mit großer künstlerischer Meisterschaft hergestellten Goldgefäße als unbezahlbares Erbe der Antike zu bewundern.
Und obwohl der Schatz den Namen der Stadt trägt, in dessen Nähe er gefunden wurde – Panagjurischte, wird er im Nationalen Geschichtsmuseum in Sofia aufbewahrt, auch wenn er Teil der Sammlung des Geschichtsmuseums der Stadt Plowdiw ist, in dem er sich bis 1982 befand. Jedes Jahr werden die originalen Goldgegenstände jedoch mindestens für einen Monat in Panagjurischte gezeigt, wo für sie eigens ein Tresor-Raum gebaut wurde.
Ab dem 1. September ist der Goldschatz von Panagjurischte wieder „zu Hause“
An allen anderen Tagen, an denen sich das Original nicht in Panagjurischte befindet, steht an seiner Stelle eine Museumskopie aus 22-karätigem Gold, die von Experten des Nationalen Geschichtsmuseums Sofia hergestellt und als solche gekennzeichnet wurde. Der Tresor-Raum, dessen Bau fast 6 Millionen Lewa (ca. 3 Mill. Euro) gekostet hat, ist stilvoll und funktional, aber auch äußerst sicher für die Aufbewahrung des unbezahlbaren thrakischen Erbes.
„Die Tresorhalle wurde am 16. April 2012 eröffnet. Daher werden wir beim diesjährigen Besuch des Schatzes auch das 10-jährige Bestehen dieses besonderen Ausstellungsraums mit einer Dokumentationsausstellung begehen. Sie verfolgt die Entstehung des Tresor-Raums – vom Design bis zur Einrichtung“, sagt Irina Botewa, Chefkuratorin des Historischen Museums von Panagjurischte:
„Der Tresor-Raum schafft Bedingungen zur Ausstellung und Aufbewahrung des Originals des Goldschatzes von Panagjurischte - ganze 63 Jahre nach seiner Entdeckung. Nach einer Reihe von Vereinbarungen wurde der Bau eines solchen Ausstellungsraums beschlossen, der den höchsten Anforderungen an Sicherheit und an eine moderne Exposition gerecht wird. Im Rahmen einer Schenkung von Kulturförderern wurden zwei Goldkopien angefertigt – eine wurde dem Nationalen Geschichtsmuseum in Sofia übergeben und die andere wird dauerhaft in unserem Museum ausgestellt. Der Tresor-Raum sollte zu einem Tempel des Goldschatzes von Panagjurischte werden. Zuerst betritt man eine Informationshalle, wo man mehr über die Geschichte seiner Entdeckung erfahren kann. Dann durchquert der Besucher ein symbolisches Labyrinth und betritt danach den Ausstellungsraum selbst, wo die Gefäße des Schatzes in separaten Glasvitrinen mit spezieller Beleuchtung zu sehen sind. Die Raumgestaltung wurden in Deutschland entworfen, wobei darauf Wert gelegt wurde, dass jeder Teil des Schatzes separat steht und von allen Seiten betrachtet werden kann, damit den Besuchern keines der Details entgeht. Das ist wichtig, weil jedes Gefäß reich mit Szenen und Ornamenten geschmückt ist, die in einer Gruppenaufstellung nicht gebührend wahrgenommen werden können.“
Für den Bau des Ausstellungs-Tresors für den Panagjurischte-Schatz wurden 1.500 Kubikmeter Spezialbeton verwendet und ein extrem hohes Maß an Sicherheit erreicht, das den höchsten Ansprüchen des Museumswesens gerecht wird. Bisher wurde die einzigartige Ausstellung von mehr als 920.000 Touristen besucht.
In einem Multimediaraum neben der Tresorhalle befindet sich eine Weltkarte, die die Länder zeigt, in die der Panagjurischte-Schatz gereist ist:
„Die Karte wird stets aktualisiert, aber es scheint, dass Japan ein sehr ernsthaftes Interesse an thrakischer Kunst zeigt. Deshalb hat der Schatz dort die meiste Zeit verbracht. Generell war er in fast allen Ländern Europas, auch in den USA wurde er mehrmals gezeigt. Doch überall stößt der Schatz auf großes Interesse.“
Die originalen thrakischen Meisterwerke können bis zum 17. Oktober in Panagjurischte besichtigt werden.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
Fotos: BGNES, EPA/BGNES, Archiv
Seit 2019 gibt es in Warna eine Schule, deren Ziel es ist, Stereotypen und die Vorstellung von Graffiti als etwas Hässliches, Schmutziges und Unverständliches zu durchbrechen. In der Regel werden auch Graffiti-Künstler bestenfalls als Menschen..
Die Geschichte braucht immer gute E rzähler. Herodot wird als Vater der Geschichte bezeichnet, nicht nur, weil er die erste Geschichte schrieb, sondern weil er seine Texte als erster öffentlich im Odeon von Athen vor las. Es gibt zwei..
Tschepelare wird erneut zum kreativen Zufluchtsort für zehn Schriftstellerinnen aus Bulgarien, Spanien, Polen, der Ukraine, Belgien, Großbritannien und Serbien geworden , berichtete die BTA. Das Rhopodenstädtchen ist zum zweiten Mal..