„Kunst ist eine Lüge, die uns die Wahrheit begreifen lehrt.“ Diese Worte des großen Pablo Picasso scheinen die universelle Übersetzung für die Bemühungen aller Künstler auf der Welt zu sein. Die Suche nach der „Wahrheit“ für eine bessere Welt, für die Errichtung einer schöneren und stabileren Bühne, auf der jeder von uns die für ihn am besten geeignete Rolle im Stück „Leben“ bekommen kann, ist der Leitgedanke zeitgenössischer Kunst. Heute berichten wir über ein kleines Festival, das sich seit zehn Jahren dafür einsetzt, die Gesellschaft in Wien und den Blick auf Migranten zu verändern. Die WIENWOCHE ist eine Kulturveranstaltung, die mit der Verschmelzung von kreativen Praktiken und Aktivismus experimentiert. Traditionell findet die WIENWOCHE seit 2012 jedes Jahr im September statt und Bulgarien hat sich als wichtiger Teil ihrer Geschichte erwiesen. Nach einem offenen Wettbewerb wurde das Programm der ersten vier Ausgaben des Festivals von einem Team aus drei Künstlern kuratiert - den Bulgarinnen Petja Dimitrova und Radostina Patulova und ihrem türkischen Kollegen Can Gülcü.
„Das Festival wurde im Jahr 2011 ins Leben gerufen. Der Grundgedanke des Festivals ist, dass es antisemitisch, antihomophob, antirassistisch, antifeministisch ist - Leitprinzip ist der Mangel an jeglicher persönlicher oder sozialer Diskriminierung. Es ist ein kleines, lokales Festival in der alternativen Szene, aber es gibt Künstlern, die in der österreichischen Kulturszene nicht viel Erfahrung und Bekanntheit haben, die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln und wahrgenommen zu werden“, sagte Petja Dimitrova für „Radio Bulgarien“ aus der österreichischen Hauptstadt.
Sie selbst kennt nur zu gut den Weg eines Künstlers in einem fremden und unbekannten Land. Die 1972 geborene Bulgarin gibt zu, dass sie zu der Generation gehört, die in der sozialistischen Realität mit dem Traum vom Leben in der freien, westlichen Welt aufgewachsen ist. Petja, die entschieden gegen illegale Flucht war, ist bis Anfang der 1990er Jahre in der Heimat geblieben und hat als Studentin der Nationalen Akademie der bildenden Künste die damals bestehenden Beziehungen zwischen Österreich und Bulgarien genutzt, um ihr Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien abzuschließen. Der Rest ist Geschichte auf österreichischem Boden. Und obwohl Wien für sie ursprünglich nicht die Stadt ihrer ersten und gezielten Wahl war, sondern eine Gelegenheit der Stunde, hat sich der Ort als der richtige Weg erwiesen, den sie seit nunmehr zwanzig Jahren befolgt. Und der Grund dafür ist ganz einfach:
„Na ja, das Leben“, sagt Petja. „Man lässt sich nieder, findet Freunde, ein Umfeld, ein Netzwerk von Arbeitskontakten und nicht zuletzt einen besseren Lebensstandard, den ich als Mädchen aus einer durchschnittlichen bulgarischen Familie vorher nicht hatte. Es gibt eine sehr große bulgarische Diaspora in Österreich - vor 1989 sind Bulgaren aus politischen Gründen nach Österreich gezogen, nach der Wende waren es Vertreter der Nomenklatura, aber auch Arbeiter und Studenten. Viele meiner Kollegen und Bekannten sind nach Bulgarien zurückgekehrt. Ich hatte nicht diese Möglichkeit und habe mein Leben hier fortgesetzt.“
Petja kehrt jeden Sommer nach Bulgarien zurück und nimmt gerne Einladungen an, mit Künstlern in der Heimat zu arbeiten. Grundlage ihrer Arbeit ist die Analyse gesellschaftspolitischer Prozesse und die Beleuchtung von Menschen in der Gesellschaft, die für deren Veränderung kämpfen - all das, was das Festival WIENWOCHE in sich vereint. Es findet in diesem Jahr vom 16. bis 25. September an verschiedenen Orten in Wien statt und bietet zahlreiche Ausstellungen, Diskussionsrunden, Workshops und andere Veranstaltungen, an denen viele bulgarische Künstler teilnehmen. Petja Dimitrova ist eine von ihnen mit ihrem Werk „Doing the dirty Work“, in Zusammenarbeit mit Violeta Ivanova. „Die Idee hat zehn Jahre überstanden, was zeigt, dass solche Veranstaltungen wichtige Signale und ein Kampf sind, um die Gesellschaft neu zu definieren und die Qualifikationen aller Mitglieder der Gesellschaft, insbesondere der Einwanderer, zu verändern“, so Petja Dimitrova abschließend.
Übersetzung: Rossiza RadulowaFotos: Privatarchiv
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