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Aufklärermission weit von den Grenzen der Heimat entfernt

Bulgarische Schule in Marokko erzählt im virtuellen Museum über Aufklärer

Der 1. November erfüllt die für Leiterin der Schule „Rodoljubie“, Ani Radewa, jedes Jahr mit Freude und Stolz über den Lehrerberuf

Ani Radewa
Foto: Sonntagsschule „Rodoljubie“

„Das Königreich Marokko ist ein exotisches Land, das die Menschen mit seiner warmen Sonne und wunderschönen Natur, mit dem Lächeln und der Gastfreundschaft der lokalen Bevölkerung gegenüber Menschen aus fremden Ländern anzieht“. Mit diesen Worten beginnt die Bulgarin Ani Radewa ihre Geschichte über das Land, in dem sie seit 24 Jahren lebt. Ihren Aufenthalt in dem fernen Land hat sie zu einer Mission und Hingabe für die Sache Bulgariens gemacht. Als Leiterin der bulgarischen Sonntagsschule „Rodoljubie“ (zu Dt. Heimatliebe) an der bulgarischen Botschaft in Marokko bemüht sie sich um die Bewahrung der Muttersprache, die kulturelle Identität und die Wiederbelebung der Traditionen in der dortigen bulgarischen Gemeinschaft.

„Unsere reiche Geschichte und Kultur hat die Namen einer Reihe bemerkenswerter Bulgaren bewahrt, die wir stolz als Volksaufklärer bezeichnen. Dass die bulgarische Nation noch heute existiert und der Glaube an die ewigen Werte, Moral und Tugenden, die uns im Laufe der Jahrhunderte erhalten haben, ist ihnen zu verdanken", sagte Ani Radewa in einem Interview für Radio Bulgarien. Als Lehrerin an einer bulgarischen Sonntagsschule wandte sie sich an alle ihre Kollegen, die mit der Mission der Aufklärer von heute leben.

„Jeder kann als Aufklärer bezeichnet werden, solange er zur Erhaltung und Entwicklung der bulgarischen Kultur und Geschichte, der bulgarischen Sprache und des Selbstbewusstseins beiträgt, Bulgarien als eine teure und reine Erinnerung, Liebe, Gedanken und Hoffnung in seinem Herzen trägt“, ist Ani Radewa kategorisch. Die Rolle der bulgarischen Sonntagsschule "Heimatliebe" für die Bewahrung der bulgarischen Sprache und des bulgarischen Geistes in der bulgarischen Gemeinschaft im Königreich Marokko sei sehr groß, fügt sie hinzu, weil diese Schule für alle Bulgaren der verbindende Faktor sei. Sie bewahre die Erinnerung an alles Bulgarische, die Literatur, Geschichte, Bräuche und Traditionen.

„Die Unterstützung, die wir vom Ministerium für Bildung und Wissenschaft erhalten, und die Zusammenarbeit mit der bulgarischen Botschaft in Marokko sind wichtig für die Entwicklung der Sonntagsschule“, unterstreicht Ani Radewa und erwähnt, dass Dank der Finanzierung durch das bulgarische Bildungsministerium Bücher und Lehrbücher gekauft wurden und in Casablanca eine Schulbibliothek eingerichtet werden konnte, die selbst von den Erwachsenen in der Stadt genutzt werde. Neben Schulbüchern hat die Schule auch bulgarische Volkstrachten für die Kinder gekauft. Groß ist auch die Unterstützung durch die Eltern, die sich sehr bemühen, ihre Kinder zur Schule zu bringen, obwohl die meisten sehr weit weg wohnen. Sie werden von dem Wunsch getragen, die bulgarische Sprache zu lernen und die bulgarischen Traditionen kennenzulernen.

Ani Radewa teilt mit, dass sie jedes Jahr, wenn sich der 1. November nähert, aufrichtiges Mitgefühl und den großen Wunsch verspürt, über die Arbeit der Volksaufklärer unter den Familien der Bulgaren im Königreich Marokko zu sprechen. Ihrer Meinung nach werde dieser Wunsch und diese Verehrung für alles Bulgarische stärker, wenn man im Ausland lebt.

„In diesem Jahr haben wir an der Schule „Rodoljubie“ ein virtuelles Museum der bulgarischen Aufklärer vorbereitet. Die Eltern hatten die Aufgabe, alles zu erzählen, was sie über die Hüter des Geistes und der bulgarischen Kultur wussten. Den Kindern wurde die Aufgabe gestellt, ein Gedicht über die Volksaufklärer zu lernen und über einen bulgarischen Schriftsteller, Revolutionär oder Künstler zu erzählen. Damit wollten wir die Schüler für das Werk und Wirken der Aufklärer sensibilisieren“, sagte Ani Radewa, die ihre Freude über die Mühe, den Enthusiasmus und den Fleiß der Kinder in Marokko zum Ausdruck brachte, Gedichte und Lieder zu diesem Thema zu lernen.

Übersetzung: Georgetta Janewa

Fotos: Sonntagsschule „Rodoljubie“



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