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Ein Jahrhundert Rhapsodie „Vardar“

Foto: Archiv

In diesem Jahr jährt sich zum 100. Mal die Entstehung der Rhapsodie „Vardar“ – eines der beliebtesten bulgarischen Werke, das in verschiedenen Transkriptionen bekannt ist. Es ist Musik im großen Stil - glamourös, festlich, farbenfroh, wie die Kompositionen Wladigerows überhaupt. Diese Rhapsodie ist sicherlich das berühmteste Werk des bulgarischen Komponisten, Pianisten und Dirigenten.

Vor einhundert Jahren hielt sich der damals 23-jährige Wladigerow noch in Berlin auf. Nachdem er seine musikalische Ausbildung in Bulgarien begonnen hatte, war er und sein Zwillingsbruder - der Geiger Ljuben Wladigerow, 1914 in die deutsche Hauptstadt gegangen, wo beide bei berühmten Lehrern studierten. Der Komponist wurde zweimal mit dem renommierten Mendelssohn-Preis der Universität Berlin ausgezeichnet: 1918 für sein Erstes Klavierkonzert, Opus 6, und 1920 für „Drei Impressionen“ (drei Stücke aus dem Zyklus „Zehn Impressionen für Klavier“, Opus 9, die Wladigerow für Symphonieorchester umgearbeitet hat).

Nicht weniger bemerkenswert ist die Tatsache, dass der bedeutende Dirigent Herbert von Karajan bereits als Student Werke von Pantscho Wladigerow aufführte und 1926 mit seinem Klavierkonzert Nr. 1 seinen Abschluss machte.

Wladigerow war auf Einladung von Max Reinhardt für das Deutsche Theater tätig (von 1920 bis 1932). In dieser Zeit (1922) schrieb er die Rhapsodie „Vardar“, vorerst ein Stück für Violine und Klavier. Die Schöpfungsgeschichte erzählte Wladigerow in einem Interview für den BNR:

Nach seinen Worten fand sich 1921 eine Gruppe Bulgaren in einer Kneipe in Berlin ein, darunter die Künstler Konstantin Starkelow und Pantscho Wladigerow. Inmitten der fröhlichen Runde stimmte der Maler Starkelow aus dem Stegreif ein Lied an; Wladigerow holte ein Notenblatt hervor und notierte die Melodie. Nicht lange danach lud er seine Freunde zu sich nach Hause ein, wo Pantscho und Ljuben das neue Werk „Bulgarische Rhapsodie“ für Violine und Klavier, Op. 16, 1922, vorspielten. Erst später erfuhren sie, dass das Thema, auf dem der Komponist die Rahmenteile des Werks aufbaute, eigentlich Dobri Christows patriotisches Lied „Es war ein Ruf zu hören“ war, das in der Sammlung „Balkanlieder“ enthalten ist. Im Folgejahr 1923 erschien das Werk bei „Universal Edition“ unter dem Titel „Bulgarische Rhapsodie Vardar“. Später (1928) orchestrierte es Wladigerow für großes Symphonieorchester und fertigte mehrere weitere Transkriptionen an. 1971 wurde das Werk von Ljuben Wladigerow ein weiteres Mal neu instrumentiert, diesmal für zwei Soloviolinen. Soweit in Kürze die Entstehungsgeschichte der Rhapsodie „Vardar“, die international populär und in der bulgarischen Musikkultur zu einem Symbol geworden ist.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow


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