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Botschafterin Rumjana Batschwarowa in einem Interview für „Radio Bulgarien“:

Das Potenzial der Beziehungen zwischen Bulgarien und Israel ist grenzenlos

Foto: Krassimir Martinow

Spitzentechnologien, Landwirtschaft, Tourismus – darunter Winter-, Kultur-, Wellness- und Spa-Tourismus sind die Bereiche, in denen die Beziehungen zwischen Bulgarien und Israel Traditionen haben, aber auch ein großes Entwicklungspotenzial. Das sagte Rumjana Batschwarowa, Botschafterin unseres Landes in Tel Aviv, in einem Interview für „Radio Bulgarien“. Dankbarkeit ist das Wort, das die Haltung des israelischen Volkes gegenüber Bulgarien beschreibt, fügte sie hinzu.

Das Thema Rettung der bulgarischen Juden und Medien stand im Mittelpunkt des dritten Tages des 17. Welttreffens der bulgarischen Medien, das in Jerusalem und Tel Aviv stattfand.

Vor Beginn der Diskussionen verneigte sich die bulgarische Delegation dem Rettungsdenkmal in Tel Aviv und besuchte einen Tag zuvor die Gedenkstätte für die Opfer des Holocaust „Yad Vashem“ in Jerusalem. 

„Die Menschen in Israel sind Bulgarien jeden Tag dankbar“, sagte Botschafterin Batschwarowa und weiter:

„Sie drücken das nicht nur in Worten aus, sondern zeigen es auch durch ihre äußerst positive Einstellung gegenüber allen Vertretern Bulgariens. Zufällige Menschen, auch solche, die keine direkte Verbindung zu Bulgarien haben, danken uns für die Rettung unserer Juden, wenn sie erfahren, dass wir Bulgaren sind. Und das ist ein Standard für Beziehungen, den wir uns meiner Meinung nach auch aneignen sollten. Wir müssen sehen, wie sehr die Menschen hier uns schätzen und sollten beginnen, uns selbst wertzuschätzen. Das ist wichtig, damit wir die Kraft und den Mut haben, weiterhin Gutes zu tun.“

Die persönlichen Kontakte und das Vertrauen zwischen Menschen und Unternehmen sowie die gegenseitige Unterstützung auf internationaler Ebene zeugen von den traditionell sehr guten bilateralen Beziehungen. „Covid-19 hat einfach zwei Jahre lang das aufgehalten, was hätte passieren können“, sagte Botschafterin Batschwarowa und hob die Bemühungen um die Aufrechterhaltung von Kontakten, den Austausch von Gesundheitsinformationen im Zusammenhang mit der Pandemie und die Unterstützung auf staatlicher Ebene durch die Flughafenbehörden beider Länder hervor, damit die Flüge zwischen Bulgarien und Israel nicht eingestellt werden.

Was das Potenzial für künftige Entwicklungen angeht, hob Rumjana Batschwarowa die Spitzentechnologien hervor:

„Das größte Potenzial besteht darin, die innovativen und hochtechnologischen Unternehmen Israels mit bulgarischen Unternehmen zusammenzubringen, die im Vergleich zu Israel noch nicht so weit entwickelt sind. Da es hier viele Ausstellungen und Kontaktbörsen gibt, helfen wir Vertretern aus Bulgarien, zu uns zu kommen und Kontakte aufzunehmen. Es gibt viele Möglichkeiten und es ist sinnvoll, die Beziehungen in diese Richtung zu entwickeln - das ist die Zukunft der Industrie und anderer Sektoren, einschließlich der Beziehungen auf der Ebene von Menschen, Unternehmen und Regierungen“, so Botschafterin  Batschwarowa.

Ein weiterer Bereich ist der Handel, aber die Einfuhr von Produkten aus Bulgarien ist wegen der Anforderungen an koschere Lebensmittel schwierig. „Es gibt in Bulgarien Leute, die zertifizieren, das reicht aber noch nicht aus“, sagte Rumjana Batschwarowa. Ihr zufolge produziert Israel derzeit mehr landwirtschaftliche Erzeugnisse als Bulgarien und ist auf den europäischen Märkten sehr aktiv präsent, auch mit Setzlingen, Kräutern usw.

Ein weiterer Bereich mit Potenzial ist der Tourismus.

„Er könnte weiter ausgebaut werden, es könnten mehr unserer Landsleute hierher kommen, obwohl es für die Bulgaren immer noch teuer ist. Aber die Israelis bekunden Interesse für Bulgarien und für  neue Erfahrungen wie Ski- und Wellnesstourismus, sie sind auch sehr an Kulturtourismus interessiert. Sie sind neugierige Menschen, im guten Sinne des Wortes, und wollen noch mehr lernen - etwas, was Bulgarien ihnen bieten kann“, so die bulgarische Botschafterin Rumjana Batschwarowa in einem Interview für „Radio Bulgarien“.

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: Krassimir Martinow




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