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„Trabant-Fest“ versammelt Fans der ostdeutschen Automarke in Weliko Tarnowo

Besitzer von Oldtimern fordern gesetzliche und administrative Änderungen bei der Zulassung und Verwendung historischer Autos

Foto: BGNES-Archiv

Besitzer und Fans der ostdeutschen Automarke Trabant, die zwischen 1957 und 1991 in Zwickau in der ehemaligen DDR hergestellt wurde, finden sich in der alten bulgarischen Hauptstadt Weliko Tarnowo am 18. März zur 12. Ausgabe des "Trabant Fest" ein. Laut Statistik der Verkehrspolizei sind in Bulgarien derzeit 29.781 Autos der Marke Trabant zugelassen. Informationen darüber, wie viele von ihnen fahrtüchtig sind, gibt es aber nicht. Einige Besitzer dieses sympathischen Gefährts und viele Bewunderer werden sich dem traditionellen Trabant-Corso anschließen.

„Es werden auch Gäste aus Rumänien erwartet, die traditionell am „Trabant-Fest“ teilnehmen. In unserem nördlichen Nachbarn gibt es mehrere Trabant-Fanclubs“, informierte Milen Michow, einer der Organisatoren des Festivals, in einem Interview für Radio Bulgarien.

„Die meisten Fans kommen aus Bukarest, aber wir werden auch von Gästen aus Brașov und anderen Städten besucht. In früheren Ausgaben des Festivals gab es auch Gäste aus Großbritannien, Deutschland und Russland. Der Krieg in der Ukraine verhindert jedoch ihre Teilnahme“, teilt Milen Michow mit.

Es wird erwartet, dass sich etwa 100 Trabis und ihre Besitzer dem Fest anschließen. Die Ausstellung beginnt um 11:00 Uhr Ortszeit, eine Stunde später startet die Autoparade durch die Altstadt. Ab 13:00 Uhr können auf dem Parkplatz der Festung Zarewez Trabi-Fahrer ihr Fahrkönnen demonstrieren.

Die lustigen Kleinautos ziehen bei jedem Fest die anerkennenden Blicke der Passanten auf sich und werden mit viel Applaus belohnt. Die Wartung und Lagerung solcher Oldtimer ist aber eine nicht geringe Herausforderung für die Besitzer und erfordert erhebliche Ressourcen und Fähigkeiten. Obwohl die meisten Trabis in unserem Land über 30 Jahre alt sind, kann nicht jeder von ihnen als ein Auto von historischem Wert angesehen werden.

„Bei der Verkehrspolizei sind 30.000 Autos gemeldet, die mehr als 30 Jahre auf dem Buckel haben, doch nicht alle sind als historische Autos anerkannt“, erklärt Milen Michow. „Im 43. Parlament ist es meinen Kollegen und mir gelungen, erstmals eine Regelung zum Begriff des historischen Fahrzeugs durchzusetzen, die im Straßenverkehrsgesetz festgeschrieben wurde. Ein Auto muss, um als solches bezeichnet zu werden, zwei Anforderungen erfüllen. Die erste ist, dass es älter als 30 Jahre sein muss, gerechnet ab dem Herstellungsdatum, und die zweite, es muss sich in einem solchen technischen Zustand befinden, der dem bei seiner Herstellung nahekommt. Ein historisches Auto kann also nicht einfach ein altes Auto sein, sondern das, das gut gewartet und in technisch einwandfreiem Zustand ist", erklärt Milen Michow und fügt hinzu, dass sich der Verein zum Ziel gesetzt hat, Gesetzes- und Verwaltungsänderungen vorschlagen, die bessere Erhaltung, Aufbewahrung und Präsentation historischer Autos zu ermöglichen, die zweifellos einen Teil des bulgarischen kulturellen, historischen und technischen Erbes darstellen.

„Wir betrachten als unsere Aufgabe, das Reglement für die Erlangung des Status "historisches Fahrzeug" zu liberalisieren. Als Nächstes sollten die Steuer- und Versicherungsvorschriften für diese Autos gelockert werden, da ein historisches Auto nicht für den täglichen Gebrauch bestimmt ist. In der Regel wird ein solches Auto nur wenige Tage im Monat gefahren. Es legt nicht viele Kilometer zurück und stellt kein besonderes Risiko für Versicherer dar und amortisiert das Straßennetz nicht. Es ist sehr wichtig, den Status dieser Autos und ihre Verwendung im städtischen Umfeld im Hinblick auf die ständig steigenden Umweltanforderungen zu regeln,“ fordert Milen Michow.

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https://bnr.bg/de/post/101644369/der-rosarote-trabant-von-ina-nikolowa-oder-wenn-traume-wahr-werden

Übersetzung: Georgetta Janewa

Fotos: BGNES-Archiv





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