Die erste Eisenbahnlinie Bulgariens wurde zwischen der Donaustadt Russe und der heutigen Schwarzmeermetropole Warna angelegt. Als sich 1866 die ersten Züge auf den Weg machten, wurde an der Donau eine Eisenbahnwerkstatt eingerichtet, die sich schnell zu einem großen Unternehmen von nationaler Bedeutung entwickelte, mit Tausenden von Arbeitern. Es gibt kaum eine Familie in Russe, die nicht in irgendeiner Weise mit der Lokomotiv- und Waggonfabrik in der Stadt verbunden ist.
Nachdem sie jahrelang in Vergessenheit geraten war, nimmt sie nun die Arbeit auf, um in einem renovierten Industriepark wieder Schienenfahrzeuge herzustellen und zu reparieren. Ziel des Investors ist es, das Werk wiederherzustellen, das 2013 seinen Betrieb eingestellt hat. „Nach einem Jahrzehnt des Verfalls befinden sich die 50 Gebäude auf dem Gelände in einem kritischen Zustand, ebenso wie 10 Kilometer unbrauchbare Gleise. All das erstreckt sich über 17,8 Hektar“, sagte Plamen Schopow, Eigentümer des neuen Unternehmens „Lokomotiv- und Waggonwerk 1866“.
Seit Ende 2020 wird an der Restaurierung gearbeitet und es hat sich schon viel getan. Die Halle für die Inspektion von Lokomotiven und kleinere Reparaturen ist fertig. Sie ist mit der erforderlichen Technik und den notwendigen Instrumenten ausgestattet und soll im April eröffnet werden. Die Industriebahngleise sind saniert, betriebsbereit und nehmen bereits die ersten zu reparierenden Waggons auf. Anfänglich werden dort etwa 30 Personen arbeiten, weitere 150 sollen nach der Eröffnung der Waggonwerkstatt eingestellt werden, aber für die Aufnahme der Produktion werden etwa 500 Arbeitskräfte benötigt.
Text: Joan Kolev
Übersetzung: Rossiza Radulowa
Fotos: Facebook / Express Service - Bulgarian Locomotives
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