Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

Der Anschlag auf Generalstaatsanwalt wurde professionell vorbereitet

„Jeder Angriff auf die Gesundheit und das Leben eines jeden bulgarischen Bürgers ist unvorstellbar“. So kommentierte der bulgarische Präsident Rumen Radew den versuchten Mordanschlag auf den Generalstaatsanwalt Iwan Geschew. Er definierte ihn als „Angriff auf die bulgarischen Institutionen“ und betonte, dass solche Taten mit der größten Härte des Gesetzes bestraft werden müssen.

Der gestrige Vorfall mit der Eskorte des Generalstaatsanwalts Iwan Geschew auf dem Weg nach Samokow hat eine Welle von Reaktionen von Parlamentsparteien, Justiz und zuständigen Behörden* ausgelöst. Der Oberste Gerichtshof verurteilte den versuchten Mordanschlag auf den Generalstaatsanwalt scharf und definierte ihn als „Angriff auf den bulgarischen Staat, die Justizbehörde und ihre Unabhängigkeit“. Der Oberste Gerichtshof lehnt die „demonstrative Bestrebungen zur Destabilisierung der Justiz und die Übernahme ihrer Kontrolle durch gewaltsame Methoden, die in der jüngeren Geschichte unbekannt und rechtsstaatsfeindlich sind, ab. Die Staatsanwälte und Ermittler haben vor den Gebäuden der Justizpaläste im Land ihren symbolischen Protest zum Ausdruck gebracht.

„Die Experten stimmen in der Ansicht überein, dass es sich um eine konzentrierte und zielgerichtete Explosion handelt. Die Druckwelle und die Splitter waren von der Leitplanke auf die Fahrbahn gerichtet. Es war eine Frage von Bruchteilen der Sekunde, dass die Explosion den Wagen seitlich trifft. Vielleicht haben gerade diese Bruchteile von Sekunden die Autoinsassen gerettet“, kommentierte der Direktor der Nationalen Ermittlungsbehörde, Borislaw Sarafow, den Vorfall.

Er informierte, dass die von der Sondereinheit zur Bekämpfung des Terrorismus vorbereitete Expertise zum Sprengsatz gezeigt habe, dass es sich um eine selbstgebaute Bombe handelt. Sie spreche für die Professionalität der Person, die sie vorbereitet und gelegt habe, um sie im richtigen Moment elektronisch detonieren zu lassen.

Unterdessen nehmen Ermittler und Polizei eine zweite Untersuchung am Ort der Explosion vor. Der Abschnitt der Straße zwischen Sofia und Samokov bleibt bis zum Abschluss der Arbeiten vor Ort gesperrt.

Trotz der Klarstellungen seitens der Untersuchung gibt es noch viele Unklarheiten.

„Es gibt einige Ungereimtheiten, die mich beunruhigen“, sagte Emanuil Jordanow. „Das Ausmaß der Kriminalität in Bulgarien in den letzten Jahren lässt einen Angriff auf den Generalstaatsanwalt nicht vermuten. Lange Zeit wurde kein Aufsehen erregendes und schweres Verbrechen begangen. Bei den schwersten Verbrechen handelt es sich um Morde. Bei der Pressekonferenz der Staatsanwaltschaft, auf der die angeblichen Drohungen gegen den Generalstaatsanwalt geäußert wurden, ging es darum, dass Oligarchen und Kriminellen Geld sammeln, um Lobbyisten zu bezahlen, den Generalstaatsanwalt zu diskreditieren. Für mich ist es absolut unklar, warum du eine Riesensumme für Lobbyisten ausgibst, wenn du planst, jemanden zu töten,“ kommentierte der ehemalige Innenminister Emanuil Jordanow für den BNR. 

Die Frage nach dem Motiv des Verbrechens bleibt unklar. Ob die Drahtzieher aufgedeckt werden, bleibt abzuwarten.

Zusammengestellt: Joan Kolev

Übersetzung: Georgetta Janewa

Fotos: BGNES



Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Die Bewohner des Dorfes Welitschka sind stolz auf ihre zwei hundertjährigen Eichen

Es gibt keinen Einwohner im nordostbulgarischen Dorf Welitschka, der nicht von den beiden hundertjährigen Eichen wüsste, die zum Naturerbe der Siedlung gehören. Die beiden Bäume von der Art Quercus spp. wurden im Jahr 1990 eingezäunt und mit..

veröffentlicht am 13.10.24 um 09:40

Jagdsaison in den Rhodopen startete mit Abschuss eines Albino-Ebers

In der Nähe des Dorfes Ljubtschabei Dospat wurde ein einzigartiges Exemplar erlegt - ein drei Jahre alter, vollkommen weißer Eber. Der unglaubliche Treffer ereignete sich gleich am ersten Tag der neuen Jagdsaison, berichtete der örtliche..

veröffentlicht am 13.10.24 um 08:35

Kürbisfantasien in Sewliewo

Sewliewo gilt als „Reich der Kürbisse“. Die köstliche Frucht wird in diesem Teil Nordbulgariens in Hülle und Fülle angebaut. Es ist also durchaus kein Zufall, dass die Einheimischen dem Kürbis ein eigenes Festival gewidmet haben, das im Rahmen der..

veröffentlicht am 12.10.24 um 11:25