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Baniza, Sauerkraftwickel und Joghurt sind untrennbare Bestandteile des reichen bulgarischen kulinarischen Erbes

Foto: Pixabay

Überall auf der Welt geht die Gastronomie Hand in Hand mit dem Tourismus und entwickelt sich zu einer profitablen Megaindustrie, die ganze Sektoren der lokalen Wirtschaft stützt. Leckeres traditionelles Essen ist ein unverzichtbarer Bestandteil des touristischen Angebots auch in Bulgarien. Deshalb ist die typisch bulgarische Küche nicht nur unter den Einheimischen, sondern auch bei Ausländern beliebt. „Je reicher die Geschichte eines Staates, desto reicher seine Küche“, behauptet der kulinarische Experte Stefan Stefanow in einem Interview mit Milena Wodenitcharowa vom BNR-Programm „Hristo Botew“.

„Es gibt Angaben aus dem 3. und 4. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung über die Speisen der Thraker auf unserem Territorium, die vor allem Landwirtschaft und Viehzucht betrieben haben. Die Jagd war der Oberschicht vorbehalten, den reichen und angesehenen Geschlechtern. Die verschiedenen Stämme haben damals Weizen, Dinkel, Gerste, Roggen und Wris (den heutigen Reis) angebaut. Unsere Vorfahren haben die Lebensmittel genauso gelagert wie wir heute – in eine Art Gefrierschränken, die unterirdische Räume darstellten, wodurch die Qualität der Produkte länger erhalten blieb.“

1870, als Bulgarien noch unter osmanischer Herrschaft stand, erschien das erste Buch mit bulgarischen Rezepten, herausgegeben von Petko Ratschow Slawejkow. Es beschreibt darin die verschiedene Rezepte und Methoden zur Zubereitung von Speisen und Getränken, die die Traditionen und Kultur der Bulgaren im Laufe der Jahrhunderte widerspiegeln.

„Wenn wir uns mit den traditionellen bulgarischen Speisen ernähren, werden wir gesund, fit und gut aussehend sein wie vor Hunderten von Jahren“, behauptet Stefan Stefanow.

„Früher wurden die Speisen so kombiniert, dass wir die meisten Hundertjährigen auf dem Kontinent hatten und ein langes und erfülltes Leben führten“, erinnert Stefan Stefanow. Ein Beispiel dafür seien die Wickel aus Sauerkraut. „Sie helfen der Verdauung, denn Sauerkraut ist ein natürliches Probiotikum und senkt das Krebsrisiko. Die Antioxidantien im Sauerkraut und der Saft daraus tragen dazu bei, die freien Radikale zu eliminieren, von denen angenommen wird, dass sie eine der Ursachen für die Bildung von Krebszellen sind. Der Verzehr von Sauerkrautwickel hilft außerdem im Kampf gegen die überschüssigen Kilos aufgrund des ausgewogenen Verhältnisses zwischen Kohlenhydraten und Fetten.“

Neben Sauerkrautwickeln und Mussaka gehören Joghurt und der salzige oder süße Blätterteigkuchen, Baniza genannt, zu den traditionellen bulgarischen Speisen. Diese Gerichte gehören zum nationalen kulinarischen Erbe und werden in vielen Haushalten und Restaurants des Landes zubereitet.

Stefan Stefanow und seine Kollegen reisen durch das Land und sammeln alte Rezepte. Inzwischen haben sie Hunderte Rezepte für die Zubereitung von Baniza gesammelt. „Die Zubereitung von Baniza kann von einer bis sieben Stunden beanspruchen“ teilt der kulinarische Experte mit. Das arbeitsaufwendigste Rezept, aber auch das am höchsten eingeschätzte ist Baniza mit Huhn.

„Um diese Baniza herzustellen, werden sieben Stunden gebraucht. Das Huhn wird gekocht, von den Knochen befreit und in sehr kleine Stücke geschnitten. Es wird ein Teig für die Blätter zubereitet, die dünn ausgerollt werden. Es müssen genau 25 Stück sein. Anschließend folgt das Schichten und Backen, das zwei Stunden dauert“, informiert Stefan Stefanow und nennt ein weiteres interessantes Rezept für Baniza. Eine süße Variante aus der Region Glozhene. „Die Baniza wird auf die traditionelle Weise zubereitet. Verwendet wird aber Ziegenkäse. Nach dem Backen wird die Baniza in Sirup getränkt. So entsteht ein einzigartiges Gleichgewicht zwischen süß und salzig“, schwärmt Stefan Stefanow.

Text: Weneta Nikolowa

Übersetzung: Georgetta Janewa

Fotos: Pixabay, Facebook /HistoricalPark.BG, Archiv



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