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Dimitar, der auf der Pfauenfarm im Dorf Sussam Schönheit schafft, wie die Natur es macht

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Foto: Geprgi Argirow

Dimitar Dimitrow züchtet Ziegen, Obstbäume und kalifornische Würmer, bis vor kurzem beschäftigte er sich auch mit Pferden. Aber seine große Liebe sind die Pfauen. Im Dorf Sussam in der Nähe von Haskowo kümmert er sich laut einem Bericht von BNR-Kardschali um 300 große und 200 kleine bunte Vögel von 26 Arten. Dies ist die größte Pfauensammlung in Bulgarien. Ihr Besitzer ist ausgebildeter Agrarwissenschaftler, daher wird sein Hobby durch Wissen und umfangreiche Erfahrung ergänzt.

Alles habe ganz zufällig angefangen, behauptet Dimitar Dimitrow. Er wollte eine lebende Schönheit im Garten haben und kaufte ein paar Pfauen. Aber es gab den Wunsch nach mehr. Also begann er, eigene Arten zu kreieren. Heute, 5 Jahre später, zählt sein Hof bereits 500 bunte Exemplare. Sie alle sind das Ergebnis von Zucht und Langzeitversuchen: „Das ist etwas, das mir große Freude bereitet, denn man ist inmitten der Schönheit der Vögel und man arbeitet!“, sagte Dimitar Dimitrow und fügte hinzu:

Dimitar Dimitrow

„Durch die Kreuzung von Vögeln kann ich Schönheit schaffen, Kunst schaffen. Dank der Natur können wir noch schönere Dinge erhalten, als sie sonst in ihrer natürlichen Form existieren. In den ersten Jahren wusste ich nicht, was passieren würde, falls ich zwei Arten kreuze. Es gab niemanden, den man fragen konnte.

Aber mit der Erfahrung, die man im Ausland damit hatund mit Experimenten habe ich mir nach und nach Fähigkeiten angeeignet“, sagt der Sammler.

Man ist immer gespannt, wie das Ergebnis aussehen wird, denn es ist seit Generationen nicht bekannt, welche Gene in dem neuen Exemplar vermischt sein werden, verbirgt Dimitar Dimitrow seine Aufregung nicht.

Tatsächlich unterscheiden sich 90 Prozent der Pfauenbabys von ihren Eltern. Es stellt sich heraus, dass der Preis von Vögeln nicht von ihrer Schönheit abhängt, denn jeder hat einen anderen Geschmack, sondern vielmehr davon, wie selten ihre Anzahl ist und wie viele es auf der Welt gibt. Welche sind die wertvollsten Exemplare auf Dimitars Farm?

„Wir haben die seltenste Pfauart der Welt, den schwarzen Pfau. Er ist nicht nur attraktiv, sondern auch sehr selten, d. h. es gibt nur sehr wenige Pfauen dieser Artauf der Welt. Erist das Ergebnis jahrelanger Bemühungen. Dieser Pfauist fast ganz schwarz und ist eine unserer Attraktionen, weil es in Bulgarien kein anderes Exemplar gibt. Die Weibchen bringen keine Nachkommen hervor.

Eine andere interessante Pfauart ist unser gescheckter Spalding, der mir sehr am Herzen liegt. Seine Eltern stammen aus Amerika und auch er wurde nach langjähriger Selektion künstlich erschaffen und ist äußerst selten und schön“, verbirgt Dimitar seinen Stolz nicht.

Die Kunden seiner Farm kaufen Pfauen am häufigsten mit der Idee, den Hof, die Villa, das Hotel zu schmücken oder ihren Zoo zu füllen. Dimitar Dimitrow bemerkte, dass weiße Pfauen in 90 Prozent der Fälle „die Blicke von Frauen auf sich ziehen“. Es gab ein paar Kunden, die anriefen und darum baten, die schönen Vögel zum Verzehr zu kaufen, aber der Sammler lehnte dies kategorisch ab, weil er an seinen Haustieren hängt. Er behauptet, dass er zwei Lieblinge hat – zwei Pfauenjunge,ein Männchen und ein Weibchen, die ihm immer folgen und mit ihm spielen. Ansonsten sind diese Vögel nicht die liebevollsten Tiere.

„Ich habe Pferde gezüchtet, sie sind warmblütige Tiere, die einem Respekt entgegenbringen und an denen man hängt. Und als es an der Zeit war, sie zu verkaufen, habe ich geweint. Bei den Pfauen ist das nicht ganz so. Sie sind mir immer noch ans Herz gewachsen, aber sie zeigen keine Haltung. Vielleicht züchte ich deshalb Pfaue, weil es leichter ist, sich von ihnen zu trennen.“

Die Preise für die Vögel können bis zu 1.500 Lewa für die selteneren Arten erreichen. Und ansonsten steht die Farm im Dorf Sussam jedem offen, der sich mit den bunt gefiederten Vögeln von Dimitar Dimitrowvertraut machen möchte.

Sehen Sie noch:

Zusammengestellt von: Weneta Nikolowa (auf der Grundlage von Interviews von Galina Stefanowa, Mehmed Rejeb, Georgi Argirow von BNR-Kardschali)

Übersetzung: Tichomira Krastewa

Redaktion: Rossiza Radulowa





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