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Die Tradition der Тrommler Davuldji oder wer weckt die Muslime während des Ramadan

Der Arife-Tag beendet das 30-tägige Fasten der Muslime in Bulgarien

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Foto: BNR Schumen

Arife ist der letzte Tag des Ramadan, des heiligen Fastenmonats der Muslime. Im Islam ist er der verheißungsvollste Monat des Jahres, der mit 30 Tagen strikter Entbehrung - „Oruch“ - verbunden ist. In dieser Zeit darf nur vor Sonnenaufgang und nach Sonnenuntergang gegessen und getrunken werden.

Die Person, die die Muslime zum morgendlichen Frühstück „Sahur“ weckt, nimmt einen wichtigen Platz bei der Durchführung des Rituals während des Ramadan ein.

Jeden Morgen während des strengen Fastenmonats werden die gläubigen Muslime im Dorf Kaolinowo durch Trommelschläge und Segenssprüche der örtlichen Wecktrommler „Davuldji“ geweckt. So heißen die Leute, die die Trommel schlagen und die Gläubigen vor Sonnenaufgang aufwecken. Diese alte Tradition hat sich in den Dörfern im Nordosten Bulgariens erhalten, in denen die muslimische Bevölkerung überwiegt.

Speziell ausgewählte Wecktrommler gehen von Haus zu Haus und hören erst dann mit dem Trommeln auf, wenn auch im letzten Haus im Dorf eine Lampe brennt. Dies wird jeden Tag bis zum Ende des Heiligen Monats wiederholt, der in diesem Jahr am 9. April endet. Ayşe Latif von BNR-Schumen traf sich mit einem Vater und seinem Sohn, die auch in diesem Jahr Wecktrommler im Dorf Kliment waren. „Wir achten darauf, unsere jahrhundertealte Tradition zu pflegen“, sagte Behçet Ahmet, der zusammen mit seinem Sohn Aycan die Gläubigen jeden frühen Morgen zum Ramadan-Frühstück, dem „Sahur“, weckt.

„Wir wachen um 2.30 Uhr auf, fangen um 3.00 Uhr mit dem Trommeln an und hören um 4.30 Uhr damit auf, denn dann ist „Imsak“ (Sonnenaufgang). Bis dahin dürfen wir essen. Es gibt alte Leute, die darauf warten, die Trommel zu hören, um rechtzeitig aufzustehen und zu essen. Um genau zu sein, sind wir zu dritt im Dorf unterwegs und jeder von uns zieht zu 50-60 Häusern. Wenn man glücklich ist, fällt es einem nicht schwer, man gewöhnt sich daran, wir gehen sogar zur Arbeit. Es freut uns, dass die Menschen mit uns sehr zufrieden sind.“

Behçet Ahmet

Am letzten Tag des strengen Fastens schmücken die Wecktrommler ihre Trommeln und gehen zu den Familien, die sie geweckt haben, um ihnen zum bevorstehenden Fest zu gratulieren und ihnen Lieder vorzusingen.

Seit sieben Jahren bereitet Esma Mustafa während des heiligen Monats Ramadan fast jeden Abend ein „Iftar“-Essen für etwa 30 Personen zu. Iftar ist das Mahl, das während des Fastenmonats Ramadan von Muslimen nach Sonnenuntergang jeden Abend eingenommen wird. Die Lebensmittel werden von den Muslimen des Dorfes gespendet. Man glaubt, dass demjenigen, der Armen und Gläubigen während des heiligen Monats Essen spendet, die Sünden vergeben werden, sagt Esma, die zusammen mit ihrer Freundin Zeliha vier Stunden mit dem Kochen verbringt:

„Wer möchte, gibt einen „Iftar“. Die Leute bringen ihre Produkte, wir kochen nur. Normalerweise machen wir eine Opfersuppe „Kurban“. Ein Lamm wird geschlachtet, sie bringen uns die Fleischstücke und wir kochen sie hier“, erklärte Esma. „Wir haben einen großen alten Holzofen, und im Sommer kochen wir auf einem Gasherd. Manchmal gibt es auch nach dem Freitagsgebet eine Opfersuppe für das Wohl der Familie, für Gesundheit. Wir haben auch einen Speisesaal, in dem wir Essen für etwa 40-50 Personen servieren. Wer die Möglichkeit hat, schlachtet ein Lamm. Wer das nicht kann, bereitet sein Essen zu Hause zu: Pilaf (ein Reisgericht, Anm.der Redaktion), Krautsalat, gebratene Hähnchenkeulen oder was immer er sich leisten kann, und zum Schluss gibt es etwas Süßes.“

Esma und Zeliha

Die beiden Frauen aus dem Dorf Kliment bereiten das Lamm für den Kurban nach einem alten Rezept zu, so wie es ihre Großmütter und Urgroßmütter zu tun pflegten:

„Das Fleisch wird nicht mariniert“, erklärte Esma. „Es wird am Vorabend portionsgerecht in Stücke geschnitten, gewaschen und abgestellt, damit es abtropft. Wir erhitzen Öl in einem großen Kessel mit einem Volumen von 40-60 Litern und braten das Fleisch scharf an. Dann geben wir die gehackten Zwiebeln dazu und fügen, wenn sie weich sind, Paprika und Lorbeerblätter hinzu. Danach gießen wir heißes Wasser auf und lassen die Suppe etwa 3 Stunden lang kochen. Danach geben wir die anderen Gewürze dazu: Pfeffer, Paprika, Piment, Bohnenkraut, Minze. Zum Schluss streut man etwas Mehl darüber und lässt das Gericht weitere 20 Minuten köcheln, bis das Mehl aufgesogen ist. Das ist alles!“


Der Arife-Tag, der letzte Fastentag im Ramadan, ist in diesem Jahr am 9. April. Ab heute beginnen die Vorbereitungen für das große dreitätige Fest des Fastenbrechens Ramazan Bayramı, das vom 10. bis 12. April gefeiert wird. Die Tradition schreibt vor, dass die Familien zu einer Mahlzeit mit verschiedenen Gerichten und Süßigkeiten zusammenkommen.


Zusammengestellt von: Elena Karkalanowa nach einem Bericht von Ayşe Latif von BNR-Schumen

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: BNR Schumen




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