Neugier auf die Welt um uns herum und der unaufhörliche Wunsch, voranzukommen und herauszufinden, was hinter jedem neuen Schritt und Durchbruch in der Wissenschaft steckt – das ist der rote Faden zum Fortschritt für einen sehr jungen Wissenschaftler in Bulgarien.
Terwel-Ljubomir Bojanow ist erst 22 Jahre alt, aber er gilt bereits als eine der jungen Hoffnungen der bulgarischen Wissenschaft. Er wurde wiederholt für den prestigeträchtigen TOYP-Preis (The Outstanding Young Persons) für die herausragendsten jungen Menschen Bulgariens nominiert. Er beendete die Schule lange vor seinen Altersgenossen und wurde der jüngste Student in der Geschichte der Universität für Bergbau und Geologie in Sofia, wo er sich für ein Studium der Biotechnologie entschied.
Terwel-Ljubomir Bojanow ist ein Beispiel für einen Menschen, der seine Träume nicht nur verfolgt, sondern sich auch aktiv für deren Verwirklichung einsetzt. Noch bevor die Biotechnologie tief in das Bewusstsein des jungen Mannes eindrang, entdeckte er die weite Welt der Quantenphysik und die Möglichkeiten für die Menschheit, einen ultraleistungsfähigen Quantencomputer zu erwerben.
Im Jahr 2017 hatten relativ wenige Menschen in Bulgarien überhaupt von Quantencomputing gehört. Dann gründete der kaum 18-jährige Terwel-Ljubomir Bojanow sein eigenes Startup-Unternehmen. „Terrvel Technologies“ ist das erste Startup in Bulgarien, das sich mit Quantencomputing beschäftigt“, erzählte der junge Visionär in einem Interview für die BNR-Inlandsprogramm „Christo Botew“und weiter:
„Es gibt noch keinen einzigen Quantencomputer, der etwas Nützliches leistet, aber das bedeutet nicht, dass wir nicht in diese Richtung arbeiten sollten, um neue Technologien zu entwickeln. Mein Startup beschäftigt sich ausschließlich mit Biotechnologien, bei denen es sich bereits um einen entwickelten Prozess handelt und auf dessen Basis unterschiedliche Produkte entstehen können.”
„Mein Traum bezieht sich auf Quantentechnologien – zu ihrer Entwicklung beizutragen, sowohl auf globaler Ebene als auch in Bulgarien. Ich möchte, dass Bulgarien in den nächsten Jahren mehr als einen funktionierenden Quantencomputer hat. Ich entscheide mich, in Bulgarien zu bleiben, weil es unsere Heimat ist und es gut ist, sich hier zu entwickeln“, sagte noch Terwel-Ljubomir Bojanow.
Das Beispiel von Terwel-Ljubomir Bojanow ist auch insofern bemerkenswert, dass er im Gegensatz zu anderen Schülern das Gymnasium als Privatschüler abgeschlossen hat. Jedes Jahr legte er alle Pflichtprüfungen ab und schaffte es, den Stoff der letzten beiden Studienjahre zu studieren und sein Wissen innerhalb eines Jahres durch Prüfungen zu verteidigen.
Er schloss das Gymnasium ein Jahr früher als andere Schüler seines Alters ab, glaubt aber nicht, dass er etwas Einzigartiges und Unerreichbares getan hat. Allerdings räumt er ein, dass Kinder, die auf diese Weise lernen, in Bulgarien selten sind:
„Ich habe in meinem Leben immer viele Lehrer und Universitätsprofessoren getroffen, ich habe versucht, mich an universitären Initiativen, Vorlesungen und Projekten zu beteiligen. Tatsächlich bin ich an der Universität aufgewachsen, nicht in der Schule.“
“Der Zugang erfolgt über meine Mutter, die Professorin an der Universität Sofia ist, und so konnte ich alle Professoren aus allen Fachbereichen der Universität kennenlernen. Sie sind Lehrer für Physik, Mathematik, Chemie und auch an der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften. Im Laufe der Jahre konnte ich viele Wissenschaftler treffen.Ich mochte Mineralien schon immer sehr und interessierte mich für die Fächer an der Universität für Bergbau und Geologie, so dass ich mich für ein Studium dort entschieden habe. Und diese Universität beschränkt einen nicht nur auf ein enges Fachgebiet, sondern vermittelt ein breites Wissensspektrum, auch im Bereich der Geologie“, erzählte Terwel-Ljubomir Bojanow.
Neben seiner Ausbildung und seinen Aktivitäten in der Biotechnologie bewundert Terwel-Ljubomir Bojanow auch die lebendige Natur und er sammelt Insekten. Er schenkte sein wertvollstes Exemplar dem Nationalmuseum für Naturgeschichte mit der Idee, dass, wenn er vielen jungen Menschen davon erzählen würde, sie Interesse daran hätten, das Museum zu besuchen:
„Junge Leute ahmen sich gegenseitig nach, und wenn sie sehen, dass ein anderer, der so jung ist wie sie, etwas tut, wollen sie auch etwas Ähnliches tun. Sie gehen in ein Museum, nur weil ich ein Bild gepostet habe, weil ich dort war, weil ich gespendet habe oder weil ich an einigen ihrer Initiativen teilgenommen habe“, sagte zum Schluss Terwel-Ljubomir Bojanow.
Übersetzung: Antonia Iliewa
Redaktion: Rossiza Radulowa
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