„Entweder man wird als Künstler geboren, oder man wird gar keiner“. Die Wahrheit dieser Worte der am 2. Dezember in New York geborenen Weltoperndiva Maria Callas hallt noch heute nach.
Genau 101 Jahre nach der Geburt von Callas ist eine Bulgarin, ein wahrer Weltstar, nach Hause gekommen, um eine weitere Auszeichnung persönlich entgegenzunehmen - die Auszeichnung „Musikerin des Jahres 2023“ des Bulgarischen Nationalen Rundfunks.
Die Rede ist von der bulgarischen Opernprima Sonja Jontschewa. Am 2. Dezember nahm sie als Gewinnerin des klassischen Musikprogramms „Allegro Vivace“ des BNR-Inlandsprogramms „Horizont“ persönlich vom BNR-Generaldirektor Milen Mitew die wunderschöne Statuette entgegen, die von Christo Iliew kreiert wurde.
„Die Radiostudios haben mir immer viel bedeutet. Als Kind habe ich viel Radio gehört und der Bulgarische Nationale Rundfunk hat immer mein Leben begleitet. Durch Ihre Sendungen habe ich die großen Interpreten kennengelernt und wurde inspiriert“, sagte Sonja Jontschewa während der Zeremonie.
Ihre Ernennung zur „Musikerin des Jahres 2023“ in der 33. Ausgabe der Wahl wurde bei einer offiziellen Zeremonie am 31. Mai 2024 im Studio Eins des Bulgarischen Nationalen Rundfunks bekannt gegeben.
Die Veranstaltung fand damals unter der Schirmherrschaft des Kulturministeriums statt. Leider konnte die Opernprima nicht persönlich zur Zeremonie nach Sofia kommen. Sie bedankte sich für die Anerkennung in einer speziellen Videoansprache.
„Diese Auszeichnung fasst alles für mich zusammen - „Musiker des Jahres“ in meinem Heimatland Bulgarien zu sein. Dort, wo mein Herz schon immer war! Für mich ist jede solche Auszeichnung ein Ansporn, weiterzumachen - nicht nur wegen meiner Karriere, sondern auch zur Unterstützung künftiger Generationen“, so die Starsopranistin.
Sonja Jontschewa ist der festen Überzeugung, dass Kultur nicht nur unsere Zukunft ist, sondern auch der Schlüssel zu einer besseren Gesellschaft:
„Es ist für mich mehr als wichtig, dass der Preis aus meinem Land kommt. Ich bin Botschafterin der bulgarischen Kultur in der ganzen Welt, daher bedeutet es mir sehr viel, wenn ich eine Bestätigung von wichtigen Institutionen in Bulgarien erhalte, wie in diesem Fall vom Bulgarischen Nationalen Rundfunk.“
Und die „Musikerin des Jahres 2023“ kam, um ihre Auszeichnung mit der „Tochter des Jahres“ entgegenzunehmen, wie sie ihre kleine Tochter Sophia nannte. Und zur Überraschung einiger unterhielten sie sich auf Bulgarisch.
„Oh ja, meine Kinder sprechen perfekt Bulgarisch. Mein Sohn Mateo hat sogar angefangen, auf Bulgarisch zu schreiben und zu lesen. Ich verbinde sie ständig mit der bulgarischen Kultur. Sie sind in ihrer Seele Bulgaren, sie kommen nach Hause nach Bulgarien, sie fühlen sich hier wohl. Sie fühlen sich verstanden“, betonte Sonja Jontschewa. Sie bedankte sich bei ihrem Ehemann, dem Dirigenten Domingo Hindoyan, und bei ihrer Mutter für die enorme Unterstützung, die sie ihr geben, damit die Geschichte weitergeht. Und sie geht weiter mit einem Konzert in Sofia am 3. Dezember, bei dem die Opernprima zusammen mit dem schottischen Pianisten Malcolm Martineau in der Konzerthalle „Bulgaria“ das Konzert „To a Star“ geben wird. Auf dem Programm stehen Kompositionen von Verdi und Puccini, zwei ihrer Lieblingskomponisten. Sonja Jontschewas Worten zufolge ist dies ein Konzert, das eine Brücke von der Jugend zum Alter in deren Schaffen schlägt.
Es wurde auch klar, dass der Sommer 2025 für Musikliebhaber wirklich magisch sein wird. Exklusiv für Radio Bulgarien sagte Sonja Jontschewa:
„Ich bin sehr glücklich, denn nächstes Jahr stehen uns hier in Sofia drei Galaabende (27.-29. August) auf dem Platz vor der Alexander-Newski-Kathedrale bevor. Für mich ist dies das Herz Sofias. Drei Tage lang mit einem Publikum von mehr als 8.000 Menschen jeden Abend der klassischen Musik frönen zu können, ist für mich sehr wichtig. Wir haben Musiker von Weltruf eingeladen, die unsere Einladung angenommen haben - Plácido Domingo, José Carreras, den italienischen Tenor Vittorio Grigolo. Wir werden einen großen Wiener Ball unter dem Sternenhimmel Sofias veranstalten“, versprach Sonja Jontschewa.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
Fotos: Rossi Petkowa, Ani Petrowa, BNR
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