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Iwa Jordanowa - der ungewöhnliche Weg einer bulgarischen Frau

„Kunst ist ein Werkzeug für Frieden und Diplomatie“, behauptet die beherzte Bulgarin

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Foto: persönliches Archiv

Am Internationalen Frauentag stellen wir Ihnen eine Bulgarin mit einer beeindruckenden Ausbildung und sozialem und politischem Engagement vor, die seit 20 Jahren ihr Leben zwischen Europa und den USA teilt und vor einem Monat in New York Bachata-Weltmeisterin für Profis beim renommiertesten Tanzwettbewerb der Welt - der Summit Championship - wurde. Sie heißt Iwa Jordanowa und ist ein Beispiel dafür, dass Träume wahr werden können. Alles, was es braucht, ist ein wenig Mut, harte Arbeit und Ausdauer. 


Iwa Jordanowabetrat das Studio von Radio Bulgarien sehr bewegt, denn vor genau zwei Jahrzehnten war sie Praktikantin beim Auslandsdienst des Bulgarischen Nationalen Rundfunks. Das Thema Leben in einem fremden Land ist ihr nicht fremd. Geboren und aufgewachsen in Bulgarien, absolvierte sie ihr Studium am Berkeley College in den USA als Bachelor of Business Administration mit Schwerpunkt International Business und gründete dort den UN-Club. Es folgten ein Masterstudiengang in nationaler Sicherheit an der Militärakademie „Georgi Sawa Rakowski“ in Sofia und ein Diplom der Harvard University. Als Expertin für Geschäftsprozessmanagement hat Iwa Jordanowa für einige der größten internationalen Unternehmen gearbeitet und war Mitglied wichtiger öffentlicher Organisationen zur Bekämpfung von Armut, AIDS und Malaria, darunter die Vereinten Nationen und das Millennium Promise Youth Board (Jeffrey Sachs' Organisation zur Armutsbekämpfung).

Vor zehn Jahren war sie als stellvertretende Direktorin der Agentur für die Bulgaren im Ausland aktiv am öffentlichen und politischen Leben Bulgariens beteiligt. Als ihr Lebensweg klar zu sein schien, folgten große Veränderungen. In ihren frühen Dreißigern ließ sie sich scheiden und widmete sich dem, was in ihrem Leben immer an erster Stelle gestanden hat - dem Tanzen.


„In meiner tiefsten Seele bin ich eine Künstlerin“, gesteht Iwa heute mit kindlicher Aufrichtigkeit. „Tanzen ist mir in die Wiege gelegt. Meine Eltern haben sich bei einem Tanzkurs kennengelernt und als Teenager tanzte ich Hip-Hop“, erzählt Iwa.


Als 34-Jährige fasste sie den Mut und war fest entschlossen, sich in den nächsten zwei Jahren ihres Lebens mit ihrer ganzen Aufmerksamkeit, Energie und Zeit dieser ursprünglichen Liebe zum Rhythmus zu widmen. Ohne eine klare Vorstellung von der Zukunft zu haben. „Wenn in zwei Jahren nichts passiert, weiß ich wenigstens, dass ich es versucht habe“, dachte sie damals.

 

"Erst mit 34 Jahren habe ich angefangen, professionell zu tanzen, mein Weg ist daher für einen Tänzer ungewöhnlich. Nach dem allgemeinen Verständnis in unseren Breitengraden müsste ich inzwischen verheiratet sein und zwei Kinder haben. Mein Weg ist aber ein anderer und ich möchte glauben, dass ich mit meinen Bemühungen, meinem Ehrgeiz und meinen Erfolgen andere Frauen inspirieren kann, ihren Träumen zu folgen, egal ob sie 17 oder 57 sind. Meiner Meinung nach ist es nie zu spät. Es wird zu spät sein, wenn man vergisst, dass man Träume hat.“


Iwas Traum ist zur Realität geworden. Vor drei Jahren scherzte sie mit den Mädchen aus ihrer Tanzgruppe „Las Generalisimas“, dass sie im Alter von 40 Jahren Weltmeisterin werden würde. Und genau das ist Ende Januar 2025 in New York passiert. Nach einem persönlich und beruflich äußerst schwierigen Jahr, nach einer schweren Verletzung, die sie monatelang vom Tanzen abhielt, und nach einer Gewichtszunahme kämpfte sich Iwa Jordanowa auf das Parkett zurück und fand sich als eine von 1.500 Teilnehmern aus 43 Ländern bei den The Summit Championships 2025 wieder. Der weltweit größte Wettbewerb für professionelle Tänzer fand zum ersten Mal in seiner Geschichte in New York, USA, statt. In einem hart umkämpften Wettbewerb mit mehr als 60 herausragenden Künstlern aus der ganzen Welt wurde die junge Frau aus dem Balkan am Ende zur Solokönigin in der Kategorie Bachata 40+ Females Professional gekürt. Es war ihre zweite Teilnahme am Wettbewerb. Vor genau fünf Jahren gelang es ihr, sich für das Finale der Salsa-Tänzer zu qualifizieren. Ihr Herz schlägt für die kubanische Salsa, doch der Bachata aus der Dominikanischen Republik setzte ihr die Krone auf.



Iwa Jordanowa ist dem Tanz und der Kunst ergeben. Das ist ihr Ausdrucksmittel und Weg, um zu inspirieren, zu helfen und eine bessere und friedliche Welt zu schaffen. „Denn Kunst ist ein Werkzeug für Frieden und Diplomatie“, unterstreicht Iwa Jordanowa.


2018 veröffentlichte sie ihre erste und bisher einzige Single „Freedom“. 2022 und 2023 zeigt sie in New York und Sofia ihre Fotoausstellung zur Unterstützung der Stiftung „Future Bulgaria“.  

Iwa lebt heute in ihrem Heimatland. Seit Anfang des Jahres gehört sie zum Team der Nationalen Film- und Theaterakademie „Krastjo Sarafow“, wo sie für Projekte und Partnerschaften zuständig ist und viele Überraschungen für das nächste Jahr verspricht, wenn die Nationalen Film- und Theaterakademie ihr 75-jähriges Bestehen feiert. In der Zwischenzeit tanzt sie weiter und träumt von einem Weltmeistertitel bei The Summit Championship, aber diesmal in der Teamkategorie, zusammen mit den Mädchen ihrer Tanzgruppe.


Iwa Jordanowa ist auch die einzige Bulgarin mit einem Jury-Zertifikat für lateinamerikanische Tanzwettbewerbe, eine weitere Facette auf ihrem künstlerischen Weg. Einen Weg, den sie vor sechs Jahren aus freien Stücken gewählt hat und den sie auch heute noch beschreitet!



Übersetzung: Georgetta Janewa




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